
E u ro p ä is c h e Haselwurz. 141
Europäische Haselwurz.
europaeum (L.).
Asarum
Tafel 77.
Fam.: Osterluzeigewächse. Aristolochiaceae.
A s a r u m v on Ä sa ro n (g r.), zweiglos, a -p riv a tiv um u n d sä ro n (g r.) Zweig.
H aselwu rz, w e il d ie Pflanz e g e rn u n te r H a s e ls trä u c h e rn w ä ch st.
Beschreibung. A u s d a u e r n d e , k r a u t a r t i g e P f la n z e (Fig. 1),
mit bleistiftdickem, über den Boden kriechendem, behaartem, deutlich
gegliedertem Wurzelstocke, der an den einjährigen Trieben mit gelblichgrünen
Schuppenblättern besetzt ist und der an den Knoten nach
unten dünne Wurzeln treibt. — B l ä t t e r (Fig. 1) langgestielt, behaart,
nierenförmig, an der Spitze abgestutzt oder eingekerbt, fleischig, ausdauernd,
oberseits glänzend. — B lü te (Fig. 1 u. 2), an der Spitze
der Triebe entstehend, überhängend, kurzgestielt. — Z w i t t e r b l ü t e
ohne Kelch und Blumenkrone, die durch eine glockenförmige, unten
verwachsene, oben in drei zurückgeschlagene Zipfel auslaufende Hülle
ersetzt werden. — S t a u b b l ä t t e r 12, frei (Fig. 3), auf dem Fruchtknoten
um den Griffel stehend; Staubfäden (Fig. 4), frei, über die
Staubbeutel in einen pfriemlichen Fortsatz verlängert; Staubbeutel
zweifächerig, Fächer nach außen längsaufspringend. — F ru c h tk n o te n
(Fig. 3), mit dem unteren Teile der Hülle verwachsen, sechsfächerig
(Fig. 6), mit vielen Samenanlagen; Griffel eine kurz säulenförmige
Griffelsäule bildend (Fig.5); Narbe groß, sechsteilig. — F ru c h t (Fig.7)
eine sechsfächerige, unregelmäßig aufspringende Kapsel, die noch von
der Blütenhülle bedeckt ist. — S am e (Fig. 8) eiförmig, mit häutiger
Schale und großer, fleischiger, längslaufender Keimwarze.
Blütezeit: März his Mai, in höheren Lagen auch noch später.
Biologisches. Die g ro ß e n , fla c h e n , zum Auffangen von möglichst
vielen Lichtstrahlen eingerichteten B lä t te r k e n n z e ic h n e n die
P fla n z e a ls S c h a tte n g ew ä c h s . — Die F a rb e und der a a s a r tig e
D u ft d e r B lü te n z ie h e n z a h lr e ic h e k le in e F lie g e n solcher
Arten an, die gewöhnlich auf Tierkadavern sich auf halten. — Die
B lü te n s in d e r s tw e ib lic h (proterogyn). Die Blütenhülle bildet
einen Hohlkegel. Sie öffnet sich zuerst durch drei enge Spalten nur
soweit, daß sich zwischen den drei Perigonzipfeln drei enge Ein