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G o tte sg n a d en k ra iit. 191
Gottesgnadenkraut. Gratiola ofiicinalis (L.).
T a fe l 104.
Fam.; Rachenblütler. Scrophulariaceae.
G r a t i o l a , V e rk le in e n in g s fo rm v on g r a tia = G n ad e ; G n ad en k rau t, weil man
d ie P fla n z e , d e r f rü h e r g anz b e so n d e re H e ilw irk u n g en zu g e sch rieb en w u rd e n , fü r
e in e b e so n d e re Gabe g ö ttlic h e r Gnade h ie lt.
G io h tk ra u t, P u rg ie rk r a u t.
Beschreibung. A u sd a u e rn d e P f la n z e mit kriechendem, weißem
oder bräunlichem, ästigem Wurzelstocke und aufrechten, verästelten,
unten .runden, ohen vierkantigen, bis V2 ui hohen Stengeln (Fig. 1).
B l ä t t e r (Fig. 1) gegenständig, sitzend, halbstengelumfassend, lanzettförmig;
in der oberen Hälfte gesägt, kahl; die unteren fünf nervig,
die oberen schmäler und dreinervig. — B lü te n (Fig. 1 u. 3) einzeln,
achselständig, langgestielt. — Z w itte rb lü te n . — K e lch von zwei
kleinen Deckblättern gestützt, fünfteilig; Zipfel gleich, schmal, spitz,
bleibend. — B lum e n k ro n e (Fig. 3) trichterförmig, undeutlich zweilippig;
Röhre bräunlich, stumpf kantig; im Schlunde unter der Oberlippe
mit gelben Haaren besetzt; Saum undeutlich zweüippig; Oberlippe
zweilappig, zurückgehogen; Unterlippe dreilappig; Lappen
abgerundet. — S ta u b b l ä t t e r 4 (Fig. 3), zwei längere und zwei
kürzere, im Grunde mit der Blumenkronröhre verwachsen; nur die
beiden oberen fruchtbar, die beiden unteren 'unfruchtbar; Staubfäden
kurz, kahl; Staubbeutel weiß, zweifächerig; Fächer querliegend (Fig. 4).
_ F ru c h tk n o te n (Fig. 5 u. ?) eilänglich, zweifächerig, mit vielen
Samenanlagen; Griffel (Fig. 6) lang, ohen gekrümmt; Narbe zweilappig.
F r u c h t (Fig. 7) eine eiförmige, zweifächerige, vom Kelche gestützte,
zweiklappig aufspringende Kapsel. — Same sehr klein, an der Ober-
Üäche netzartig.
Blütezeit: Juli his August.
Standort und Verbreitung. In sumpfigen Wiesen von Mittel-
iind Südeuropa, in Mittelasien und im südlichen Nordamerika.
G ift u n d dessen Wirkung. Kraut und besonders die sehr bitter
schmeckende Wurzel wirken stark purgierend und führten, als Volksmittel
angewandt, schon häufig Vergiftungen herbei. — Aus deu gee>
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