
Gemeine Akelei. 59
i s t in den H o n ig sp o rn a u sg e z o g en , an dessen kolbenförmig verdicktem
Ende der Honig abgeschieden wird; auch die gefärbten Kelchblätter
wirken anlockend auf die Insekten. Die S ta u b - u n d I r u c h t -
b l ä t t e r sind auffallend gelb gefärbt, ragen aus der Blüte hervor und
w e rd e n von den B e su c h e rn a ls A n flu g p la tz b e n u tz t und umklammert.
— Die B lü te i s t an d ie B e s tä u b u n g d u r c h H um m e ln
a n g e p a ß t, aber auch von diesen können nur die langrüsseligeu Arten
(Bombus hortorum) bis zum Honig gelangen; andere Hummeln und
manche Bienenarten beißen ein Loch in den Sporn und begehen Honig-
raub. — Die B lü te n s tie le sind k le b r ig zum A b h a lte n k le in e r ,
ungeflügelter, an d ie B lum en h e r a u k r ie c h e n d e r In s e k te n , die
Honig zu stehlen beabsichtigen. — Die B lü te n s in d e r s tm a n n -
lich . — Die Staubblätter sind anfangs zum Blütengrunde hingehogen
und strecken sich beim Öffnen der Blüte; die später reifenden Staubblätter
bewegen sich etwas nach auswärts. Fremdbestäubung ist die
Kegel, hei ihrem Ausbleiben erfolgt Selbstbestäubung.
Standort und Verbreitung. In Laubwäldern, auf Waldwiesen
und in Gebirgen von Südeuropa bis nach Schweden. In Gärten oft
angepflanzt.
Gift und dessen Wirkung. Die Pflanze wird als giftig angegeben,
obschou über Vergiftungen durch Genuß von Teilen der Pflanze keine
Berichte vorliegeu; Alkaloide sind in ihr nicht gefunden worden.- Neuerdings
wurde in den Blättern, Blumen und besonders in den jungen
Samenkapseln der Akelei B la u s ä u r e nachgewiesen. Mau muß bis auf
weiteres die Pflanze zu den sehr giftverdächtigeu rechnen.
■öt.