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S eide lbast. 119
Seidelbast. Daphne Mezereum (L.). t
Tafel 64. Wandtafel 12.
Fam.: Seidelbastgewächse. Thymelaeaceae.
D ä p h n e (g r.) B e z e ich n u n g fü r d en L o rb e e r; Mezereum soll von dem ita lie n
isch e n am m a z z a re , n a c h a n d e re n v o n p e rs is ch en äh n lic h la u te n d e n N am en d e r
Pflanze h e rk om m en . T liym lä ia (g r.) [von T h ym o s (g r.), T h ym ian , wegen des Geru
ch e s , u n d e la ia (g r.), Ö lb aum , w eg en d e r F rü c h te ] w a r b e i d en Alten d e r sü d eu
ro p ä isch e S e id e lb a st (D. cn id ium ), eine g e s c h ä tz te Arzneipflanze . — S e id e lb a s t:
n a c h G r im m w a r d ie Pflanze dem a lte n G o tt Z iu h e ilig . — K e lle rh a ls : vom a l t h
o ch d e u tsch en c h e lten = q u älen , was h e im Genüsse d en Hals q u ä lt. — D eu ts ch e r
P fe ffe r, B e rg p fe ffe r, B e iß b e e re , w eg en d e r b e iß en d schm e ck en d en F rü c h te . —
Th ym e la e a Mezereum Scop.
Beschreibung. K le in e r , bis 1,20m hoher, v e rzw e ig te r S tr a u c h
mit rutenförmigen, graubraunen Ästen. — B l ä t t e r zerstreut stehend,
verkehrt-eiförmig, in den kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig, hellgrün,
beiderseits kahl, mit deutlichen Nerven (Fig. 2). — B lü te n im
Anfang des Frühjahres (Ende Februar, März), seitenständig an den
vorjährigen Zweigen erscheinend (F^ig. 1), zu zwei bis drei dicht ge-
hüschelt stehend. — Z w itte rb lü te n . — B lü te n h ü lle rot, rötlichviolett,
zuweilen weiß, röhrig, mit regelmäßigem, vierteiligem Saume;
Eöhre außen behaart (Fig. 3). — S t a u b b l ä t t e r 8, in zwei Reihen
stehend, 4 im Schlunde der Röhre, 4 am oberen Rande derselben.
Staubfäden unten mit der Blütenhülle verwachsen, oben frei; Staubbeutel
länglich-oval, orangegelb, zweifächerig, längsaufspringend (Fig. 3).
— F ru c h tk n o te n aus einem Frucbtblatte gebildet, eiförmig, einfächerig,
mit einer hängenden Samenanlage; Griffel sehr kurz; Narbe
flach, kreisrund, dicht mit Papillen besetzt (Fig. 4). — F r u c h t im
August, September reifend, eine eiförmige, rote, einsamige, saftige
Beere (Fig. 2 u. 5). — Same eiförmig, mit einer krustenartigen,
zerbrechlichen äußeren und einer dünnen, häutigen, inneren Samenhaut
(Fig. 6).
Blütezeit: Februar, März, April.
Biologisches. Die g a n z e P f la n z e ist d u rc h den b re n n e n d
s c h a r fe n S a f t auch im schärfsten Winter vor T ie r f r a ß g e s c h ü tz t.
Die B lü te n e r s c h e in e n vor d en B l ä t t e r n und sind dadui’ch, sowie
in fo lg e ih r e r H ä u fu n g am S tam m und durch ih r e le u c h te n d e
F a rb e weithin s ic h tb a r . Hierdurch und durch den angenehmen