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ß o s tb lä tte r ig e Alpenrose.
Rostblätterig*e Alpenrose. Rhododendron
ferrugineum (L.).
Tafel 83.
Fam.; Heidekrautgewächse. Ericaceae.
R h o d o d e n d r o n sieh e R h o d o d en d ro n h irs u tum .
Beschreilbung. Ein 1 m hoher, vielfach v e r ä s te l te r S tr a u c h ,
mit graubraunen Zweigen. — B lä t te r (Fig. 1) kurzgestielt, länglich-
oder breit-elliptisch, dick-lederartig, mit etwas zurückgerolltem Rande,
ganzrandig oder an der Spitze seicht gekerbt; oberseits glänzend
dunkelgrün; unterseits dicht mit rostfarbenen Schüppchen besetzt. —
B lü te n in Doldentrauhen ^am Ende des Zweiges auf langen, mit
Schüppchen bedeckten Stielen (F ig .l). — K e lc h fünf blätterig, mit
kurzen, eirundlichen Abschnitten. — B lum e n k ro n e (Fig. 1 u. 2) heller
oder dunkler karminrot, selten weiß, trichterförmig, Saum mit länglichen
Zipfeln, dicht mit Schüppchen besetzt. — S ta u b b l ä tt e r 10,
Staubfäden pfriemlich, am Grunde behaart; Staubbeutel zweifächerig,
an der Spitze mit zwei Löchern aufspringend. Blütenstauh durch
Viscinfäden zusammengehalten. — F ru c h tk n o te n fünffächerig, mit
vielen Samenanlagen; Griffel lang; Narbe abgestutzt, fünfteilig. —■
F r u c h t eine fünffächerige, längsaufspringende Kapsel.
Blütezeit: Juli, August.
Biologisches siehe Rhododendron hirsutum.
Standort und Verbreitung. Vorzugsweise auf Granit- und
Schieferboden, sehr selten im Kalkgebirge; durch die ganze Alpenkette,
in den Pyrenäen und Karpathen. Bildet in den granitischen
Alpen die Grenze der Holzregion; steigt selten in die Täler hinab.
Gift und dessen Wirkung. Blätter und Blüten der Rhododendronarten,
selbst der Honig in den Blüten, wirken narkotisch erregend.
In den genannten Pflanzenteilen ist das giftige G ly k o s id : Andromedo-
to x in (s. Andromeda polifolia) enthalten; außerdem sind in denselben
noch zwei weitere G ly k o s id e : das Rhododendrin (C18H22O), welches
das kampferartige Rhododendrol liefert, und das Ericolin (CjiHgeOai)
nachgewiesen. Ob den letzteren auch eine Giftwirkung zuzusprechen