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des Stieles; durch den unangenehmen Geruch des Fleisches nach roheu
Kartoffeln, während derjenige des Champignons aromatisch-anisartig ist.
Standort und Verbreitung. In lichten Wäldern, an Waldrändern,
auf Moosplätzen, von Juli bis September, oft schon im Mai, zuweilen
recht zahlreich.
Gift und dessen Wirkung. Der Knollenblätterpilz ist einer
unserer gefährlichsten Giftpilze, der wegen seiner Ähnlichkeit mit dem
Champignon bei den meisten und schlimmsten, fast stets zu Tode
führenden Vergiftungsfälleii eine Rolle spielt; die Vergiftungserscheinungen
treten verhältnismäßig spät nach dem Genuß der Pilze, meist erst
10 bis 12 Stunden nachher auf, w'ährenddessen sich das Gift durch den
ganzen Körper ausgebreitet hat. — Das Gift des Knollenblätterpilzes
ist das Phallin; es gehört zu den T o x a lb um in e n , d. li. zu den
giftigen, eiweißhaltigen, noch wenig erforschten Stoffen, die in tierischen
und pflanzlichen Organismen verkommen. Das Phallin ist, wie alle
Toxalbumine, ein Blutgift, welches die roten Blutkörperchen zerstört.
— Außer diesem ist in dem Knollenblätterpilz noch ein seiner Wirkung
nach nicht näher erforschtes A lk a lo id nachgewiesen.
Kartoltelbovist. Scleroderma vulgare (Fr.).
Tafel 1, Fig. 4. Wandtafel 1, Fig. 6.
Fam.: BauchpUze. Gasteromy cetes.
S c l e r o d e rm a von sMerós (g r.), h a r t , u n d d è rm a (g r.), H a u t, wegen d e r fe sten
S chale; v u l g a r e gem ein , ü b e ra ll v o rk om m en d .
Kartoffelbrätling; Hartbovist; Schweinetruffel.
Beschreibung. Der F r u c h tk ö r p e r entwickelt sich aus einem
dichten Mycel unter der Erdoberfläche, durchbricht diese aber bald
und erhebt sieb auf stielförmigem Fußteile über die Erde, an der er
durch dicke, wurzelähnliclie Mycelstränge befestigt ist. Fruchtkorper
fast kugelrund, 2 bis 7 cm im Durchmesser, etwas abgeplattet. Die
Hülle desselben ist dick, lederartig, hart, anfangs glatt, später im
oberen Teile rissig, gefeldert; braun, unten gelblich, im Alter auch
oberseits gelb. Das Innere ist von einer trockenen, festen, blauschwarzen
Masse angefüllt, die von feinen, weißen Fäden durchzogen ist; im Alter
zerfällt die Masse in schwarzen Staub (die Sporen) und braune Flocken;
das Innere des Pilzes duftet widrig scharf.
Verwechselungen mit Trüffeln sind bei dem ausgesprochen unangenehmen
Duft, bei einiger Kenntnis des Pilzes und bei nötiger
Vorsicht kaum möglich. Häuflg sollen von gewissenlosen Trüffelhändlern
junge, noch unreife, zerschnittene Kartoffelboviste den echten Trüffeln
beigemischt worden sein.
Standort und Verbreitung. In Wäldern, Wiesen, auf Heideland,
auf Weideplätzen, häufig unter Kiefern von Juli bis November, durch
ganz Deutschland verbreitet.
Gift und dessen Wirkung. Der Pilz wird allgemein als giftig
bezeichnet; jedenfalls ist der Genuß desselben gesundheitsschädlich;
auch getrocknet oder abgekocht verliert er nichts von seinen giftigen
Eigenschaften. Im frischen Zustande ist er an Geruch und Färbung
so gekennzeichnet, daß er wohl nicht leicht zu \ ergiftungen Vei -
anlassung gibt. Junge Exemplare des Pilzes sollen in Scheiben geschnitten
oft in betrügerischer Absicht von Händlern den Trüffeln beigemengt
werden. In Böhmen und im Osten Deutschlands soll ein
Auszug des Pilzes wegen des Aromas als Brühe in der Küche Verwendung
finden. — Über die Inhaltsstoffe des Pilzes ist Näheres nicht bekannt.