
G rü n e Nieswurz. 53
Grüne Nieswurz. Helleborus viridis (l .)A
Tafel 26.
Fam.: Hahnenfussgewächse. Ranunculaceae.
H e l l e b o r u s sieh e H elleb o ru s n ig e r.
Beschreibung. A u s d a u e rn d e P f la n z e mit kurzem, mehr-
köpfigem, kriecheudem, geringeltem, braunem Wurzelstocke. — W u rz e l-
h l ä t t e r fußförmig, langgestielt, die Blättchen lanzettförmig, dünn, nicht
lederartig, zurückgekrümmt, am ganzen Bande dicht scharf gesägt,
dunkelgrün, an der Unterseite mit hervortretenden Adern, kahl oder
an der Rippe fein behaart. — S te n g e l blattlos, rund, einblütig, oft
verzweigt, dann an der Verzweiguugsstelle ein kleineres, fiugerig zerteiltes
Blatt mit breiten Scheidenstielen (Fig. 1). — B lü te n einzeln,
groß, angenehm schwach duftend. — K e lc h fünfblätterig, breit, oval,
ausgebreitet, dunkelgrün (Fig. 1). — B lum e n k ro n b lä tte r zu gelbgrünen,
dütenförmigen, unbestimmt zweilippigen Honigbehältern um-
gewaudelt (Fig. 3).— S t a u b b l ä t t e r zahlreich; Staubfäden fadenförmig,
weiß; Staubbeutel länglich, gelblichweiß (Fig. 2). — F’r u c h t b l ä t t e r
meist drei, frei, aufgeblasen, grün; Griffel pfriemlich, zurückgehogen
(Fig. 4). — F r u c h t eine dreispaltige Kapsel mit geradem Rücken (Fig. 1).
Blütezeit: April, Mai.
Biologisches siehe Helleborus niger.
Standort und Verbreitung. In Gebirgsgegenden an Waldrändern
im westlichen und mittleren Europa; nicht häufig iu Deutschland: iu
Schlesien, Böhmen, Sachsen, im Harz, in Hannover, Westfalen, Hessen
und in der Eifel.
Gift und dessen Wirkung siehe Helleborus niger. — Iu d e r
H e ilk u n d e wurde f r ü h e r b e n u tz t: d e r W u rz e ls to c k (Radix Helle-
hori viridis), gesammelt iu der Ruheperiode der Pflanze.
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