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58 Gemeine Akelei.
Gemeine Akelei. Aqiiilegia vulgaris (L.).
Tafel 29.
Fam.: Hahnenfussgewächse. Ranunculaceae.
Das W o r t A q u i l e g i a w ird a b g e le ite t von a q u a = W a sse r u n d l e g e r e ,
s ch ö p fen ; w a s se rsc h ö p fe n d in b e zu g au f die F o rm d e r B lum e n k ro n b lä tte r; a n d e re
le ite n es von a q u i l i n a a b , im H in b lick a u f d ie d eu K ra llen eines A d le rs g le ich
g e k rüm m te n B lum e n k ro n b lä tte r.
Beschreibung. A u sd a u e rn d e P fla n z e mit ästigem, mehrköpfigem,
hellbraunem Wurzelstock (Fig. 1). — S te n g e l aufrecht, bis
S m hoch, stielriind, einfach oder verzweigt, mehrhlütig. — W u r z e lb
l ä t t e r langgestielt. Stiel dreiteilig, unten scheidenförmig. Blättchen
doppelt dreizählig, oben dunkel-, unten hläulichgrün. Stengelblätter
au den Astteiluugen einfacher, kurzgestielt oder sitzend, die Blätter
unter den Blütenstielen oval-lanzettlich (Fig. 2). — B lü t e n groß,
nickend. Blütenstiele mit feinen Haaren und Drüsen besetzt. —
K e lch fünf blätterig. Kelchblätter blumenblattartig, meist violett, abstehend,
eilanzettlich (Fig. 4). — B lum e n k ro n e fünfblätterig. Kronblätter
kapuzenförmig, nach hinten in einen hakenförmigen Houigsporn
auslaufend (Fig.5). — S ta u b b l ä tt e r zahlreich, mehrreihig; die innersten
unfruchtbar, zu breiten Stamiiiodien mit weißem, krausem, welligem
Bande umgewandelt (Fig. 6). Staubfäden etwas länger als die Blumenkronblätter.
Staubbeutel gelb (Fig. 3). — F r u c h t b l ä t t e r fünf bis zehn
(Fig. 7), frei; Griffel lang, an der Spitze nach außen gebogen. —
F ru c h t eine feilfrucht, deren runde, feinhehaarte, nach oben in den
laugen, aufrechten Griffelschuabel verlängerte, vielsamige Einzelfrüchte
nach innen aufspringen. — S amen länglich, platt, schwarz.
Kommt in mehreren Standortformen vor mit blauen, schwarzvioletten,
rötlichen, weißen und mit gefüllten Blüten und in zahllosen
Gartensorten.
Blütezeit: Ju n i, Ju li.
Biologisches. Die becherförmige Blüte ist in der Knospenlage
nach oben gerichtet, v o r dem ö f fn e n k rüm m t sich je d o c h d e r
S tie l, und die B lü te w ird zu e in e r h ä n g e n d e n Glo ck e zum
Schutz des Blutenstaubes gegen Nässe; später streckt sich der Stiel
wieder gerade, und die Fruchtkapseln sind nach oben gerichtet. —
A u sg e sp ro c h e n in s e k te n h lü tig e P fla n z e . — J e d e s K r o n b la tt Gemeine Akelei. Aquilegia vulgaris L
1 Wurzelstock. 2 Blühender Sproß. 3 Blüte im Längsschnitt. 4 Blatt der äußeren
nnd 5 Blatt der inneren Blütenhülle. 6 Fruchtknoten und Griffel. 7 Fruchtknoten
im Querschnitt. 8 Frucht. 9 Same, nat. Größe u. vergr. 6 u. 7 vergr.
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