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B lü ten stau b e s d u r c h den Wind. — V e rb re itu n g des mit leuchtend-
rotem Samenmantel umgebenen Samens d u r c h b e e r e n f r e s s e n d e
Vögel. — Au den Zweigen kommen kleine, durch eine Gallmiicke
(Phytoptus psilaspis) verursachte Gallen vor. — Über die P ilzw u r z e l
der P f la n z e siehe bei Juniperus Sabina.
Standort und Verbreitung. Au schattigen und halhschattigen
¡Stellen, als Unterholz in Laub- und Nadelholzwäldern von Südskau-
dinavien bis Südeuropa (hier in den Gebirgen), in Nordafrika, Armenien,
im Kaukasus, im Himalaja, in China, Japan und im westlichen
Nordamerika vorkommend, aber niemals größere Bestände bildend.
Als Waldbaum spielte die Eibe einst in den germanischen Ländern
eine nicht unbedeutende Rolle. Im Zeitalter der ältesten Pfahlbauten
war sie schon in der Schweiz verbreitet, wie Funde von Gegenständen
aus Holz des Baumes (Bogen, Messer, Kämme usw.) erweisen. Zu
Cäsnrs Zeiten war der Baum in Germanien und Gallien sehr häufig.
Im Mittelalter lieferten die Wälder Deutschlands noch genügend Eiben-
liolz zur Verfertigung von Bogen und anderen Gerätschaften. Die
stete Abholzimg der Eibenhorste rottete den Baum, der bei seinem
langsamen Wachsen nicht imstande war, die Lücken schnell auszu-
fiilien, in den genannten Gebieten allmählich fast ganz aus. Einige
größere Eibenbestände finden sich noch im Harz, im Thüringer Wald,
in der Rhön und im Bayerischen Jura.
Gift und dessen Vfirkung. Die jungen Triebe, Blätter und
Saineu (nicht der Samenmautel) enthalten neben ätherischem Öl und
Harz ein amorphes, weißes, bitter schmeckendes, g if tig e s A lk a lo id ;
Taxin (C37H52NO10); in den Blättern ist dieses gegen 2 Proz. enthalten.
— Die Wirkung des Giftes ist betäubend, narkotisch; sie äußert
sich selbst bei kleinen Gaben durch Müdigkeit, Schwindel, Schläfrigkeit,
hei stärkerer Vergiftung, die sich beim Menschen erst nach dem
Genuß größerer Mengen der giftigen Pflanzeuteile zeigt, durch Unruhe,
Fhmmern vor den Augen, Ohnmacht, Verlangsamung des Pulses, Betäubung,
Pupillenerweiterung; der Tod tr itt meist plötzlich ein. — Da
Gegengifte nicht bekannt sind, ist reichliches Erbrechen Haupt-
erfordernis. — Vergiftungen können verkommen heim Gebrauch der
Blätter gegen Würmer, beim Genuß der schönen roten Früchte. —
Nicht selten sind Vergiftungen durch Taxblätter bei Tieren (Pferden,
Rindern, Schafen und Ziegen) beobachtet worden; deshalb soll man
den Strauch nicht an den Weideplätzen anpflanzen. — Die Giftigkeit
der Eibe war schon den alten Römern, Griechen und Kelten bekannt.
Sie war ein den Todesgöttern geweihter Baum. Catuvolcus, König der
Eburoneu, vergiftete sich mit Taxgift, als er sich nicht mehr zu retten
wußte.