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Gemeine Schwalbenwurz. Vinceloxienin
officinale (Moench).
Tafel 88.
Fam.: Seidenpflanzen. Aselepiadaceae.
V i n c e t o x i c u m von v in c e re , b e s ie g en , u n d to x ik o n (gr.), G ift, also G iftbesieger,
w eil sie als G eg en g ift an g e seh e n w u rd e .
S chwalb enwu rz o d e r S c hw a lb e n k ra u t sieh e Ase lepias Co rn u ti.
Ase lep ias v in c e to x icum (L.), C y n an ch um v in c e to x icum (L.).
H u n d sw ü rg e r. Cy n anchum von k y o n (gr.), H u n d , u n d äncho ( g r .) , w ü rg en ,
weil n a c h A n sich t d e r A lte n d ie Pflanze H u n d u n d W o lf tö te n könne.
Beschreibung. A u s d a u e rn d e P fla n z e mit aufrechtem, krautigem,
30 bis 60 cm hohem, Milchsaft führendem Stengel (Fig. 1). —
B lä t te r gegenständig, kurzgestielt, herzförmig oder herz-eiförmig; die
oberen lineal-lanzettlich, zugespitzt, kahl, am Bande und an den
Nerven flaumig behaart. — B lü te n in blattwinkelständigen, gestielten
Trugdolden (Fig. 2). — Z w itte rb lü te n . — K e lc h (Fig. 3) fünfblätterig,
Blättchen lanzettlich. — B lum e n k ro n e trichterförmig mit
fünf Lappen, eiförmig, zugespitzt, gelblichweiß (Fig. 3). — S ta u b b
l ä t t e r 5, dem Grunde der Blumenkronblätter aufsitzend; Staubfäden
am Grunde zu einer Böhre verwachsen (Fig. 4); Staubbeutel aufrecht,
zweifächerig, nach innen aufspringend; auf dem Rücken der Staub-
fadenrölire eine fünfteilige Nebenkrone (Fig. 3) mit eiförmigen, fleischigen,
gelben Lappen, die durch feine, durchscheinende Häutchen
verbunden sind. Blütenstaubkörner eines jeden Faches zu Pollenmassen
(Pollinarien) verklebt, die zu zwei, mit den nach oben spitz zulaufenden
Enden, einer der breiten Narbe seitlich aufsitzenden Klebdrüse augeheftet
sind (Fig. 5). — F r u c h t b l ä t t e r 2, in dem Fruchtknoten und
den Griffeln völlig getrennt, mit gemeinsamer, fünfteiliger, flacher
Narbe. — F r u c h t (Fig. 6) eine eilanzettliche, walzenförmige, aufspringende,
vielsamige Kapsel. — Same (Fig. 7 u. 8) eiförmig, schwarzbraun,
mit einem Schopf seidenartiger, weißer Haare.
Blütezeit: Juni, Juli.
Biologisches. Die B lü te n e in r ic h tu n g zeigt im wesentlichen
d ie s e lb e n V o r r ic h tu n g e n wie d ie von A s e le p ia s sy r ia c a ; nur
wird die Übertragung des Staubkölbcliens nicht wie dort durch die
E s s e r , Giftpflanzen. H
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