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Blütezeit: April, Mai.
Biologisches. Die Spaltöffnungen liegen auf der Oberseite der
Blätter, zweireihig. Zum S c h u tz e g eg en d a s V o rd rin g e n des
W a sse rs bis zu den Spalten i s t d ie B la tto b e r f lä c h e , soweit sie mit!
Spaltöffnungen besetzt ist, m it e in em W a c h sü b e rz u g e , in Form von
zwei weißlichen Streifen sichtbar, bedeckt. — Z w e ih ä u s ig e P f la n z e n ,’
d. h. auf dem einen Stocke reine Staubblüten, auf dem anderen reine
Fruchtblüten; selten einhäusig, mit Staub- und Fruchtblüten auf demselben
Stocke. — Ü b e r tr a g u n g d e s B lü te n s ta u b e s d u rc h den
Wind. Der aus den reifen Staubbeuteln ausfallende Blütenstaub lagert
sich zunächst auf der Rückseite des unter ihnen stehenden Staubblattes
ab und wird dann, wenn die äußeren Verhältnisse zu seiner Verbreitung
geeignete sind (trockenes, sonniges Wetter), vom Winde weg-
p b la s en und auf die Fruchtblüten abgelagert. — Als Schmarotzer
kommt an den Ästen und Stämmen der wirtswechselnde Pilz: Gym-
nosporangiuin Sahiiiae, kenntlich an knotigen, krebsigen Auftreibungen
der Emde, vor, der in der anderen Entwickelungsstiife als ..Gitterrost“-
Roesteha caiicellata auf den Blättern des Birnbaumes, des Weißdornes
und anderen Pomaceen lebt. — An der Wurzel Symbiose mit Pilzen
eine beständige Erscheinung. Die W u rz e l is t e in e sog. P ilzw iirz e l
(M y k o rh iz a ), d. h. das ganze Wurzelsystem, insbesondere sämtliche
Saiigwurzeln, sind, wie bei allen Nadelhölzern, zahlreichen Waldbäumen
sowie beide- und moorbewohuendeu Sträuchern, regelmäßig von einem
Pilzgewebe, wie von einem Mantel völlig bedeckt und verwachsen derart
mit diesem, daß Pilz und Wurzel ein einheitliches Ganze, eine sogenannte
Pilzwiirzel darstellen. Die Pilzfäden dringen auch zwischen die Ober-
hautzelleu der Wurzel ein und umspinnen die einzelnen Zellen. Die
eigentlichen Saugorgane der Pflanzen, die Wurzelhaare, fehlen bei
diesen Gewächsen; sie werden durch deu Pilz ersetzt, der zahlreiche
Fäden in das Erdreich aussendet und die ganze Ernährung der Pflanze
aim dem Bodeu besorgt, vor allem die Herbeiscliaffuiig des gesamten
Wassers und die Erschließung des Humus als Stickstoffquelle. Vielleicht
erhält der Pilz von der Wirtspflanze als Gegenleistung organische
Stoffe, die diese im Sonnenlichte in den Blättern erzeugte, so
daß zwischen beiden eine Ernährungsgenossenscliaft besteht. An'der
Bildung der Pilzwurzel sind die Mycelien einer großen Anzahl bekannter
Pilze: Geäster fimbriatus, Amanita muscaria, Lactarius piperatus,
Elaphomycesarten und zahlreicher anderer beteiligt. Die Pilzwurzelii
sind unschwer zu erkennen an ihrem korallen- oder büschelförmigen
Aussehen, eine Folge ihres stark verminderten Längenwachstums
Standort und Verbreitung. Auf steinig-felsigem Boden, in
den Gebirgen Südeuropas, den Alpen, im Ural und in Zentralasien
Seit alter Zeit, in Deutschland schon vor Karl dem Großen viel-
Sadebaum. Juniperus Sabina L.
1 Zweig mit Fruchtblüten und reifen Früchten. 2 Zweig mit Staubblüten. 3 Staubblüte.
4 Staubblüte im Längsschnitt. 5 Staubblatt von außen. 6 Staubblatt von
der Seite gesehen. 7 Fruchtblüte. 8 F ruchtblüte im Längsschnitt. 9 F ru c h t
(Beere) im Längsschnitt. 3 bis 9 vergr.
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