
¡1',
■liil
Wasserdost. Eupatorium cannabinum (L.).
Tafel 112.
Fam.; Korbblütler. Compositae.
Die Pflanze h a t ih r e n N am e n - iE u p a t o r iu m von d e r V e rw e ch slu n g d e rse lb en
m it A g rin o n ia E u p a to r ia , d ie v on M ith rid a te s E u p a to r (ein die H e ilk ra ft d e r
P flan z en s tu d ie re n d e r p o n tis c h e r K ö n ig , gest. 64 v. Chr.) g eg en L e b e rle id en
em p fo h len w u rd e ; c a n n a b i n u m v o n Cannabis = Hanf, w eil die S ten g e l wie d ie je
n ig e n d e r Han fp flan z e b e n u tz t w u rd en .
W a s s e r h a n f ; K u n ig u n d e n k ra u t.
Beschreibung. A u sd a u e rn d e P fla n z e mit starkem, kriechendem
Wurzelstock und aufrechten, krautigen, bis 2 m hohen, verästelten
Stengeln (Fig.l). — B lä t te r (Fig. 1) gegenständig, gestielt, drei- bis
fünfteilig; Zipfel lanzettlich, gesägt, rauhhaarig. — B lü t e n k ö r b c h e n
(Fig. 1) in doldentraubiger, reichblütiger Rispe an der Spitze der
Triebe; Blütenstiele behaart; Hüllkelch der Körbchen länglich-zylindrisch;
Deckschuppen länglich - lanzettlich, weißlich, dachig. In jedem
Körbchen fünf bis sechs Blüten (Fig. 2); Blütenboden flach, kahl;
B lü t e n alle gleich, zwitterig. — K e lc h (Pappus) haarförmig, einreihig.
— B lu m e n k r o n e (Fig. 3) röhrig, ohen etwas erweitert, mit
fünfteiligem Rande, rötlich, wohlriechend. — S t a u b b l ä t t e r (Fig. 3)
in der Blumenkrone eingeschlosseu; Staubfäden fadenförmig, frei;
Staubbeutel aufrecht, linealisch, zu einer Röhre verwachsen, nach
innen aufspringend. — F r u c h t k n o t e n (Fig. 3) unterständig, mit
dem haarförmigen Kelche verwachsen; Griffel am Grunde verdickt,
von der Mitte an zweiteilig gespalten; Äste halbzylindrisch, außen
behaart, innen rinnenförmig, an den Seiten mit Narbenpapillen besetzt.
— F rü c h te (Fig. 4) länglich, gerieft, kantig, fünfseitig, gekrönt
von der einreihigen, weißen Haarkrone.
B lü te z e it: Juli bis September.
Biologisches. Die B lü te n s in d e r s tm ä n n l ic h (proterandrisch).
Die G r if fe l sind ti e f g e s p a lte n ; die o b e re H ä lf te t r ä g t F e g e h
a a re ; die u n te r e b ild e t d ie b e le g u n g s fä ,liig e Narbe. Anfangs
stecken die Griffel in dem Staubbeutelzylinder, fegen beim Strecken
aus diesem deu Blütenstauh heraus und bieten ihn den Insekten dar;
nachher spreizen sich die Griffeläste auseinander. Da die fünf Blüten
eines Köpfchens nacheinander aufblühen, so stehen ältere uud jüngere