
S ta u b b l ä tt e r s e lb s t s in d zu e in em K eg el z u s am m e n g e rü c k t,
der mit dem Bande des Narbenkopfes verwachsen ist; in dem hierdurch
gebildeten oberen Hohlraum sammelt sich der klebrige Bliiten-
staub au. — B e s tä u h e r : L a n g rü s s e lig e N a c h tf a l te r , z. B. der
Oleanderseh wärmer (Sphinx nerii).— Die B lü te d u f t e t des Abends.
Standort und Verbreitung. Im Gebiete des Mittelländischen
Meeres, an Bächen häufig. Bei uns als beliebte Zierpflanze in Töpfen
und Kübeln, auch mit weißen und gelben Blüten und gefüllt - blühend
vorkommend (Fig. 2).
Gift und dessen Wirkung. Giftig sind besonders die bitter
und scharf schmeckenden Blätter der Pflanze. Heftiges Erbrechen,
Ohnmächten, Krämpfe, allgemeine Schwäche und Lähmungen sind
die nach einer Vergiftung mit vorliegender Pflanze auftretenden Er-
scheinimgen; der Tod tritt manchmal schnell, manchmal nach acht
bis neun Tagen ein. Die Pflanze war schon P lin iu s und G a le n u s
als giftig bekannt. Über Vergiftungen mit derselben liegen viele Berichte
vor. — Die Giftwirkung wird man wohl einem der G ly k o sid e ,
die in der Pflanze Vorkommen, zuzuschreiben haben, von denen als
Hauptglykosid das Oleandrin anzusehen ist; begleitet wird dieses von
dem digitaleinartigen Neriin und dem Neriantin. Näheres über die
chemische Zusammensetzung und physiologische Wirkung dieser Stoffe
liegt noch nicht vor.
Oleander. N e r ium O le a n d e r L.
1 B lü h e n d e r Zw e ig . 2 Blüte der gefüllt blühenden Form. 3 Blüte im Längsschnitt.
4 Staubblatt. 5 Griffel. 4, 5 vergr.
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