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Giclilmorchel. Phallus impudious (L.).
Tafel 7.
Fam.: Gichtmorchelpilze. Phallaceae.
r h a l l US v o m g rie ch is ch en F h ä llo s, weg en d e r G e s ta lt; im p u d i c u s = u n verschämt.
S tinkmorchel, Eio h elp ilz.
Beschreibung. Das im Boden in Form von starken, vielverzweigten,
weit liinkriechenden, wahrsclieinlicli ausdauernden Strängen lebende
Mycel bildet, sobald es genügend erstarkt ist, Frucbtkörper, die zunächst
in Form erbsengroßer Knöllchen auftreten. Aus diesen wachsen
allmählich bis gänseeiergrol.le runde Fniclitkörper heran (Fig. 1), die
vom Volke als „Teufelsei“ oder „Ilexeuei“ bezeichnet werden. — ln
diesem ausgewachsenen Zustande besteht der ju n g e F ru c h tk ö rp e r
äußerlich ans einer weißgelben Fruchthülle (Fig. 2), an der drei Gewehslagen
sich unterscheiden lassen: eine dicke, weiße, feste äußere
Haut, eine feste, dünne iuncro Haut und zwischen diesen gelegen eine
breite, mittlere Lage, die aus einer weichen, schleimigen Masse besteht.
Die Mitte des Fruchtkörpers nimmt ein spindelförmiger Teil ein, der
eleu Stiel darstellt. Zwischen diesem und der innern Gowehepartie
der Hülle lagert der sporenerzeugende Apparat in F’orm einer Glocke.
Diese trägt fast in senkrechter, aufrechter Bichtung niedrige Blättchen
(Lamellen), die, wabenartig verbunden, zahlreiche Abteilungen bilden.
Zwischen Stiel und Hut liegt eine Gewebeschicht, die sich später gallertartig
erweicht. Zur R e if e z e it des F’ru c h tk ö rp e r s verdickt und
streckt sich der Stiel plötzlich ganz bedeutend und ragt als festes,
außen wabiges Gebilde in die Luft. Infolge dieses Vorganges wird die
Hülle an der Spitze gesprengt, und der Hut (Fig. 3), der jetzt entfernte
Ihnlichkoit mit einer Morchel hat, wird emporgehoben. Während
dieses Vorganges beginnen die Geweheelemente auf der Oberfläche des
Hutes zu verschleimeu und fließen schließlich, vermischt mit den
Sporen, als höchst unangenehm riechende Masse an den Waben des
Hutes herab. — Aasfliegen, die, durch den Duft angelockt, sich auf
den grünen Schleimmassen nioderlassen und mit denselben bedecken,
verbreiten die Sporen.
Standort und Verbreitung. Auf sandigem und lehmigem Boden,
an Hecken, in Gebüschen und Wäldern, auf feuchtem Boden, von Juni
bis September, besonders nach warmem Regen.
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