
J-J (1
: l r
'‘iili i
i' fllli
■'Jini
i'älm
lli;
;!|| jsi
'iri
!,f! iiii,
:■*! i':
G iftre izk e r. 11
Giltreizker. Lactarius torminosus (Fr.).
Tafel 3.
Fam.; Blättcrpilze. Agarieaeeae.
L a c t a r i u s von lao = Milcli, weg en des M ilc h sa fte s ; t o rm i n o s u s = to rm iu a
= Leibweh, h e rv o rb rin g e n d .
A g aricu s to rm in o su s Schaeff.
G iftig e r M ilc h b lä tte rs chw am m , B irk e n rie tsch e , weil m it V o rlieb e u n te r B irk en
w ach sen d ; Giftmilchling.
Beschreibung. Der S tie l ist kurz, dick, brüchig, hohl, rötlich
gefärbt, Fleisch weiß. — Der Flu t, .5 bis 8 cm breit, jung flach gewölbt
mit stark eingebogenem Rande, später flacher, in der Mitte eingedrückt,
zuletzt oft schüsselförmig mit erhobenem Rande. Oberfläche
schwach klebrig, zottig, gegen den Rand zu weißzottig; in der Jugend
fleischrot, später rotgelb, zuletzt bräunlich mit dunkleren Zonen. —
B lä ttc h e n (Lamellen) gelblichweiß, dem Stiel angeheftet und an ihm
eine kurze Strecke herahlaufend. — F le is c h weiß, brüchig, uiiver-
äuderlich, von gefäßartigen Schläuchen durchsetzt, die einen weißen,
scharf schmeckenden Milchsaft enthalten, der bei der Verletzung des
Pilzes tropfenförmig herausquillt.
Verwechselung mit dem echten Reizker (Lactarius deliciosus) ist
kaum möglich, da letzterer an der ziegelroten Milch und dem grün-
spanfarhigen Hut leicht kenntlich ist.
Standort und Verbreitung. Auf Sandboden, in Laubwäldern,
besonders unter Birken und auf Heideplätzen; Juni bis November, am
häufigsten im Spätherbst.
Gift und dessen Wirkung. Das Fleisch bzw. der Milchsaft des
Pilzes besitzt einen rettichartigen, scharfen, beißenden Geschmack; die
Zusammensetzung des Milchsaftes, der in besonderen röhrenärtigen
Sekretbebältern enthalten ist, bedarf noch näherer Untersuchung; ebenso
ist noch nicht festgestellt, ob die im Pilz vorkommende L a c t a r i u s -
s ä iire (C15H30O2) in den Milchschläuchen abgelagert ist. Der Giftreizker
gilt allgemein als giftig, und hat der Genuß ähnliche Wirkung
wie der Speiteufel (Russula emetica), jedoch weniger heftig.