zulassen. Seme Einrichtung ist eine ganz analoge. Es kann hier
eine Wasserschicht von ca. 10 m aufgeschleust werden; diese Höhe
wurde dadurch gewonnen, dass man einen Canal von 3 m in den
natürlichen Damm legte und diesen seihst durch eine Abschlussmauer
von 6 m Höhe erhöhte. Die Bauart und Ablassvorrichtungen
sind genau dieselben wie beim Weissen See. Wegen näherer Details
verweisen wir wieder auf das erwähnte Bulletin de la société industr
de Mulhouse.
Der natürliche Abschlussdamm des Sees besteht ebenfalls aus
emem Wall von gewaltigen Granitblöcken, die sich eben hier, wo
die Irümmermassen der beiden den See einschliessenden Bergrücken
Zusammentreffen, am gewaltigsten aufgethürmt haben. Wir weisen
also auch für den Abschlussdamm des schwarzen Sees jeden Moränen-
chatakter zurück. Die Trümmer des Walls sind lediglich Produkt
der Verwitterung des hier anstehenden Granits, Wie gewaltig diese
erwitterung auch hier gewirkt hat, kann man am besten beur-
theiien, wenn man das Abflussthal des Sees herabsteigt. Der gesamte
Thalboden ist meterhoch mit mächtigen Granittrümmern bedeckt,
dasWVasser des Abflusses ist verschwunden, und erst das
lauschende Ohr belehrt uns, dass dasselbe sich tief unter den Geröllmassen,
wo es einen weniger durchlassfähigen Boden gefunden, seinen
w eg gesucht hat.
t f î S Ï fLe“den ™s jetzt zur Beschreibung des eigentlichen Sees,
i a t e l ^ l l enthält eine Karte1 desselben mit Isobathen im Abstand
von o zu 5 m. Das Becken des Sees ist ein einheitliches. Seine
grösste Tiefe liegt ungefähr in der Mitte und beträgt, wenn wir den
natürlichen Zustand zu ,Grunde legen, 38,7 in* durch die Schleusen-
vorrichfung kann das Wasser seinen höchsten Stand von 45 m, den
niedrigsten von 35 m erreichen. Die Isobathen drängen sich am
steilsten am Westrande des Sees zusammen, wo die Terrasse in den
See einstürzt, weniger steil an seinem Nordende, wo er sich ähnlich
wie der Weisse See allmählich verflacht. Das Westufer zeigt in ähnlicher
Weise wie das entsprechende des Weissen Sees Felsmassen
aus anstehendem Granit, die sich, wie die Isobathen andeuten, in
en See fortzusetzen scheinen. Wir sprechen aus diesem Grunde
die Ansicht aus, dass das eigentliche Seebecken in festen Fels eingebettet
ist und dass sich auch am Abschluss ein Querriegel von
festem Fels vorfindet, der natürlich durch den Blockwall bedeutend
erhobt ist. üeberhaupt sjnd Weisser See und Schwarzer See ganz
ähnliche Gebilde. Der Einfluss der eingeschwnmmten Sedimente in
den See macht sich hier in nicht so hohem Grade bemerklich, da
die geschilderte Terrassenbildung die gröberen Sedimente abfängt.
Km Zurücktreten der Curven in den See macht sich, wenn auch in
geringerem Masse, dort bemerkbar, wo der Wasserfall hineinfällt.
Um die Beckenform zu zeigen, sind zwei Querprofile gelegt,
_ 1 Dieselbe wurde .nach einer Zeichnung, die uns durch gütige Vermittelung
des Derrn Damnspectors S ch em m e l von der Verwaltung überlassen ffOTOrfTirr -, , \ , P , wurde, an-
I von denen das eine A —B bis auf den Kamm des Gebirges fort- I gesetzt ist. Dieses lässt deutlich die erwähnte Terrasse erkennen.
I Das andere Profil C—D erstreckt sich in der grössten Längsaus-
I dehnung des Sees und gibt die Verflachung am nördlichen Ende
1 wieder. Der Kegel, der sich an dieser Stelle in den See hinein-
| schiebt, besteht ganz aus Sinkstoffen, welcher hier, wo der grösste
[ Zufluss des Sees mündet, hineingeschwemmt wurden. Das eigent-
( liehe Seeufer ist wiederum mit gebleichten Granittrümmem dicht
I umsäumt; die kleinen Schwellen, welche beide Querprofile deutlich
[ hervortreten lassen, sind dem Hereinstürzen - solcher Blöcke in das
Seebecken zuzuschreiben.
Sulzerner See.
Steigen wir vom Schwarzen See zum Kamm herauf und lenken
unsere Schritte wiederum zur Schlucht zurück, so erblicken wir bald,
nachdem wir den breiten Rücken des Kreyenwasens überschritten
haben, tief zu unsern Füssen fast senkrecht unter uns einen kleinen
See, :den Forlenweiher. Wir wandern die gewaltigen Felsmauern
weiter entlang, die zum Kamm aufsteigend den kleinen See begrenzen,
überschreiten einen neuen Querriegel, der sich in westöstlicher
Richtung vom Kamm vorschiebt und den Namen Gazon de
Faite führt. Bald sehen wir unter uns einen neuen Seespiegel lagern,
der am Grunde eines runden Thalkessels, rings von dunkeln Tannen
umgeben, liegt. Es ist der Daren- oder Sulzerner See'(Taf. IH Fig. 1).'
Die Lage desselben ist wiederum dadurch charakterisirt, dass
er dicht am Hauptkamm des Gebirges gelegen, durch diesen seinen
westlichen Abschluss findet. Auf den anderen Seifen wird das Seebecken
von Bergzügen begrenzt, die sich in derselben Weise, wie.
früher geschildert, quer an den Hauptkamm ansetzen und in ihrer
wesentlich westöstlichen Erstreckung den letzteren gewissermassen
mit Rippen versehen, zwischen welchen in mannigfacher Weise
schmale Thäler und Becken ihren Platz finden. So zweigt sich
etwas nördlich vom Sulzer See der schon erwähnte Gazon de Faite
ab und schiebt sich in breiter Fläche nach Osten vor. Von dem
vorhin geschilderten Querriegel des Kreyenwasens ist dieser Vorsprung
durch das Abflussthal des Forellenweihers getrennt, im Süden
findet es seine Begrenzung durch den Abfluss des Daren-Sees. Der
See selbst liegt dort, wo der Querriegel den Kamm verlässt und
sich in etwas südöstlicher Richtung vorschiebt. Derselbe ist also
gewissermassen zwischen den östlichen Abfällen des Hauptkammes
und den westlichen dieser Querrippe eingekeilt.. Wir wollen hier
gleich erwähnen, dass die soeben geschilderten Querfortsetzungen
des Hauptkammes in ihrer Gesamteistreckung keinen einheitlichen
Complex bilden, sondern vielfach fächerförmig durch kleinere Thäler
zerschnitten sind, so dass sich gerade auch hier oft vom eigentlichen
Hauptkamm entfernt jähe Felsabstürze mit vielfacher Terrassenbildung
vorfinden. Das Ganze macht den Eindruck, als ob man es hier mit
einer gewaltigen Störungslinie im Gebirge zu thun hat, deren Haupt