nur 1,7° C. Die der Höhenlage von München (529 m über dem
Meere) nächstliegenden Stationen Friedrichsrode (353 m) und Lahnhof
(602 m) weisen beide eine Differenz von 0,7° C. auf und erreichen
auch in den einzelnen Jahrgängen niemals die Differenz von
München. Dagegen war bei Carlsberg im Jahre 1883 der Unterschied
2,4° C., bei Sonnenberg im Jahre 1886 2,3° C., 1887 2,4° C.
und endlich bei Kurwien (124 m) im Jahre 1888 2,7° C. Wir finden
also in den 10 Jahren bei 17 Beobachtungsstellen viermal Werthe,
welche demjenigen von München gleichkommen, was zu beweisen
scheint, dass diese Werthe von der Höhenlage nicht herrühren können.
T a b e l l e 4.
1882—91.
Station
Höhe über
dem Meere
in Meter
Geogr.
Breite
Oestl. Länge
v. Greenwich
Mittlere Ü
VC
Luft
1,5 m Höhe
1emperatur
>n
Boden
l,2mTiefe
1. Hadersleben. . 34 55° 16' 9° 29,6' 7,401 7,7»
2. Fritzen . . . 30 54 50 20 33,6 6,91 ü
3. Schoo . . . . :3 53 36,5 7 34,1 g,0 ‘ 8,3
4. Kurwien . . . 124 53 34 21 29,1 6,4 8,0
5, Lintzel . . . 95 52 59 10 15,1 7,7 1 8,2
6. Eberswalde . . 42 52 50 13 49,6 8,3 8,6
7. Marienthal . . 143 52 16 10 58,6 8,0 8,3
8. Sonnenberg . . 774 51 45,5 10 30,6 4,0* 5,7
9. Friedrichsrode . 353 51 22 10 34,1 6,6 1 7,3
10. Lahnhof . . . 602 50 53,5 8 14,6 6,0 6,7
11. Schmiedefeld 680 50 36,5 10 48,6 5,1 6,0
12. Carlsberg. . . 690 50 28 16 22,1 4,7 6,4
13. Hollerath. . . 612 50 27,5 6 23,6 6,6 7,3
14. Neumath . . . 340 48 59 7 17,6 8,4 8,9
15. Hagenau. . . 145 48 50 7 48,1 9,4 10.0
16. St. Johann . . 760 48 29,5 9 19,1 6,51 7,8
17. Melkerei . . . 930 48 25 7 17,6 6,6 6,9
In vorstehender Tabelle sind die Stationen nach der geographischen
Breite geordnet. Der Einfluss derselben auf die Boden- und
Lufttemperatur ist unverkennbar.
Die südlicheren Böden zeigen die höheren Temperaturen, soweit
diese nicht durch die Höhenlage abgeschwächt worden sind.
Die Differenzen dagegen erscheinen unabhängig von der geographischen
Breite. Diese Erörterungen zwingen uns zu folgender
Behauptung.
3a. Die Höhenlage eines Ortes allein kann eine Vergrösserung oder
Verkleinerung der Differenz zwischen der Temperatur der Luft
und des Bodens nicht hervorbringen. Andere Factoren sind
hiefür besonders maassgebend. Zu diesen ist neben der geographischen
Breite ganz besonders die geognostische Beschaffenheit
des Bodens zu zählen.
Ich bemerke noch, dass die zum Vergleich herangezogenen
Lufttemperaturen aus den Mitteln der täglichen Maxima und Minima
gewonnen sind. Diese Werthe sind durchweg erheblich kleiner wie
diejenigen, welche man aus den Mitteln der Vormittags- und Hach-
mittagsbeobachtungen erhält. Der Unterschied schwankt bev den
betrachteten 17 Beobachtungsstationen zwischen 2,0 0. und U,b U.
b) W a l d b o d e n .
1. Die mittlere Temperatur des Bodens in 1,20 m Tiefe ist zum
Theil höher, zum Theil niedriger als die mittlere Lufttemperatur.
Mit zunehmender Erhebung über den Spiegel des Meeres ist,
wie die 17 deutschen forstlich-meteorologischen Waldstationen zeigen,
im Allgemeinen die Temperatur des Bodens in 1,20 m Tiefe etwas
höher als die der Luft.
T a b e l l e 5.
1882—91.
Mittlere Temperatur in 0 C.
Luft Boden
1,5. m Höhe 1,2 m Tiefe
1. Hadersleben . . . 7,2 7,1
2. F r i t z e n ..................... 6,4 6,4
3. Schoo . . . . • 8,0 7,6
4. Kurwien . . . . 6,3 7,0
5. Lintzel . . . • • 7,6 7,9
6. Eberswalde . . . 7,9 8,0
7. Marientjial. . . . 7,7 8. Sonnenberg . . . 3,9 H4,0
9. Friedrichsrode . . 6,2 6,3
10. Lahnhof. , - • 5,6 5,6
11. Schmiedefeld . . . 4,8 5,1
12. Carlsberg . . . . 4,2 4,9
13. Hollerath . . . . 5,9 6,0
14. Neumath . . . . 8,1 1>7
15. Hagenau . . . . 8,5 8,6
16. St. Johann. . . . 5,4 6,2
17. Melkerei . . . . 5,6 5,5
¿El
Von den 17 Beobachtungsstellen haben 10, und zwar die höher
gelegenen, eine höhere Boden-, 5 eine höhere Lufttemperatur, wäh
rend bei zweien beide Temperaturen keinen Unterschied aufweisen.
Die südlicheren Böden zeigen im Allgemeinen in der Tiefe
1,20 m einen geringen Ueberschuss gegen die Temperatur der Luft
c) F e l d - u n d W a l d b o d e n .
1. Die einander entsprechenden Temperaturen sind im Waldboden
durchgängig niedriger wie im Feldboden.
2. Die Unterschiede zwischen der Temperatur der Luft und des
Bodens in 1,20 m Tiefe sind im Felde erheblicher wie im Walde.