18. J a h r h u n d e r t . jHBH
1703.
Am 6. Mai leichtes Erdbeben in Frankfurt a. M. und Hanau,
(v. H. nach L r s . : P.)
1704.
Am 30. Januar zwischen 6 und 7 h. p. Erdbeben in Frankfurt
a. M. ohne Schaden anzurichten (dieselben).
Am 4. November zwischen 4 und 5 h. a. Erderschütterung in
Zürich und Umgebung, gleichzeitig in Basel heftiger Sturm und Ge- |
witter. (G. d . M.; S ch. ; B er te,;., v . H.; P.)
1707.
In der Nacht vom 16. zum 17. Februar Erdbeben in Frank- I
furt a. M. (v. H. nach L r s . ; P.)
1711.
Am 9. Februar zwischen 4 und 5 h. a. Erderschütterung in
Zürich und Basel. In Klein-Basel war es besonders stark und richtete i
einigen Schaden a n ; auch in Liestal, in Schliengen und anderen Orten
der Markgrafschaft Baden wurde es wahrgenommen. (G.. B. M.;
S ch. ; M. nach B achofen ; v. H .; P.)
1720.
Am 20. December 5 h. 30 m. a. wurde die nordöstliche Schweiz
und die Umgebuug des Bodensees von einem ziemlich heftigen Erdbeben
betroffen. Besonders fühlbar war dasselbe in St. Gallen,
Thurgau, Appenzell, Konstanz, Reinegg, Lindau. In den beiden letzteren
Orten stürzten mehrere Häuser ein; auch verbreiteten sich
schweflige Dünste. Die ganze Erscheinung dauerte kaum eine Minute.
(G. D. M.:; Sch.; B ertr. ; v. H.; P.)
1721.
Am 3. Juli 7 h. 45 m. a. wurde ein grösser Theil der Schweiz
von einem Erdbeben erschüttert, das sich auch bis ins Eisass hinein
ausdehnte. Im Kanton Basel empfand man deutlich zwei unterschiedene
Bewegungen in der Richtung 0.—W., zweimal hin- und
zweimal zurückgehend, stark genug, um in einigen Wänden Risse
hervorzubringen. Im Kanton Bern und vornehmlich längs der Aar
wurde das Erdbeben um dieselbe Zeit deutlich empfunden, schwächer
in Luzern, in der unteren Stadt deutlicher, als in der oberen, stärker
wieder im Kanton Zürich und zwar heftiger jenseits als diesseits der
Albis-Kette. Sehr heftig trat es in Wallenburg auf. In Porentruy
und Mülhausen im Eisass war es von donnerähnlichem Getöse begleitet.
(G. d. M.; S ch. ; B ertr. ; M. nach Bachofen; v . H.; P.; B.)
1727.
Am 12. Mai 6 h. a. wurde in Frankfurt a. M. eine einzige
starke Erzitterung wahrgenommen, wodurch die runden Steine unter
dem Galgenthor entzwei sprangen, (v. H. nach L er sn er ; P.)
1728.
Im Februar fanden in Epstein, 3 Meilen von Wiesbaden, meh-
Irere Erdstösse statt. ^ (v. H. ohne Quelle.) Am 3. August wurde
die ganze oberrheinische Tiefebene und ein -Theil der Schweiz von
einem heftigen Erdbeben erschüttert. Am stärksten trat dasselbe
in der Umgebung von Strassburg auf. Der erste leichte Stoss trat
10 h. 30 m. a. ein, am Nachmittage zwischen 4 und 5 h. wurden
5 Stösse deutlich wahrgenommen, der stärkste 4 h. 30 m., weitere
[stösse folgten 9 h. p., Mitternacht und am folgenden Tage 2 h.
15 m. a. und 3 h. 45 m. a. Das Münster erlitt verschiedentliche
^Beschädigungen. Aus einem Wasserbehälter, welcher sich auf der
; Plattform desselben befand, wurde das Wasser bis zu halber Mannshöhe
empor- und 18 Fuss weit fortgeschleudert, wie eine über dem
Haupteingang zum Glockenhause angebrachte Inschrift bezeugt. Dieselbe
lautet: “
Terrae motus
quo die III mensis Augusti MDCCXXVIII
summum templum
cum civitate nec non vicinis longe lateque provinciis
concussum fuit maxima vi
stupendum admodum
aquas ad dimidiem viri staturam evectas
ex hoc receptáculo in subjeetam aream
octodecim usque pedes ejecit.
In verschiedenen Häusern fielen in den Zimmern die Möbel um
und sprangen Thüren auf. Das Wasser des Rheins schwoll an und
[erhob sich bis zur Höhe einer Pike. In dem benachbarten Kehl
erlitten die Befestigungswerke Beschädigungen. Das Erdbeben scheint
sich weiterhin über die ganze oberrheinische Tiefebene verbreitet zu
haben; von folgenden Orten sind Nachrichten vorhanden, dass es
dort verspürt worden sei: Mannheim, Speyer, Worms, Mainz, Frankfurt
a. M., Offenbach, Hanau, Aschaffenburg, Mülhausen, Basel. In
der Schweiz wurde es ausserdem noch in Genf, Zürich, Eglisau und
Bern wahrgenommen. In letzterem Ort schlug die Glocke der grossen
Uhr fünfmal an. (G. d . M.; Bertr. ; L r s . ; M. nach B achofen; France
pittoresque, art. Strasbourg; Journ. hist. Oct. 1728; v. H.; P.; B.)
Die Thatsache, dass das Wasser aus dem Behälter auf dem Münster
[direct in die Höhe geschleudert wurde, lassen keinen Zweifel daran
zu, dass der Stoss hier ein vertikaler war, und daher das Centrum
des Stosses unmittelbar unter Strassburg lag. Damit stimmt über-
j ein, dass nur von dieser Stadt und von Kehl zerstörende Wirkungen
[ des Erdbebens berichtet werden, und dass diese Orte ziemlich in der
Mitte des erschütterten Gebietes liegen. Ueber Ausdehnung des Erdbebens
nach Osten und Westen liegen keine speciellen Nachrichten
, vor. Doch soll es auch in dieser Richtung sich über eine Linie von
30 Meilen Länge ausgebreitet haben. (Journ. hist.)
Geograph. Abhandlungen aus Elsass-Lothringen, X, 3