und 2 h. p. In Darmstadt betrug die Dauer der Erschütterung
4 Sekunden. Auch hier folgten noch zwei schwächere Stösse um
5 h. 45 m. a. und 6 h. 25 m. a. (F.)
In Geudertheim soll die Bewegung 10—15 Sekunden angedauert
haben; sie bestand aus einzelnen schnell sich folgenden von unten
kommenden Stössen und darauffolgendem ziemlich heftigem Schütteln,
welches die Bettladen krachen, Gläser und Tassen klirren machte.
Eine Minute vorher hörte man ein 3—4 Sekunden anhaltendes
Brausen. (N. K.)
In Strassburg spürte man gegen 5 h. 30 m. 6 Stösse* in der
Richtung 0. W. Betten und Möbeln in leichter gebauten Häusern
schwankten. Das Geschirr klirrte, einige Uhren blieben stehen;
auch soll eine Bettlade auseinander gefallen und in einem Bäckerladen
ein Tisch mit Brod umgefallen sein. Die bedeutendsten Spuren
hinterliess das Erdbeben aber am Guttenbergplatz und in der Schlossergasse.
Hier entstanden im Erdboden zwei Löcher von etwa 8 Fuss
Tiefe, das erstere von 1 m Durchmesser, das zweite von 5 m Länge
in der Richtung der Strasse. (N. K.) Auch in Suffeinheim im Eisass
wurde der Erdstoss um 5 h. 30 m. a. wahrgenommen. (Dieffenbach.)
Sehr auffallend ist die weite Verbreitung des Erdbebens in
Württemberg. Abgesehen von einigen Orten im nördüchsten Theil
des Landes, Mergentheim, Eünzelsau und Hall, liegen sämmtliche
erschütterte Orte längs des Neckars oder am Ostabfall des Sehwarz-
walds. Längs des Neckars wurde das Erdbeben gespürt in Weinsberg,
Heilbronn (5 h. 30 m), Bönnigheim, Ludwigsburg (kurz nach
5 h. 30 m.), Winnenden, Cannstatt, Fellbach (5 h. 40 m. a. binnen
wenigen Sekunden zwei Stösse von ungleicher Heftigkeit), Denkendorf,
Solitüde, Stuttgart (zwischen 5 und 6 h. a. mehrfache Erdstösse,
ein stafker Stoss 5 h. 35 m., der die Bettstellen emporhob,
die Möbel erschütterte, Glocken anschlagen Hess), Esslingen, Tübingen,
Reutlingen (5 h. 40 m. a. zwei Erdstösse, von denen der erste
schwächer, der zweite^sehr stark war. Das Vieh in den Ställen
wurde unruhig); im östlichen Schwarzwald in Maulbronn (5 h. 30 m.
und 55 m. a. zwei Schwingungen des Erdbodens N.-—S.,: durch
welche viele Personen aus dem Schlaf geweckt wurden), Vaihingen,
Pforzheim, Neuenbürg, Wildbad, Calw (5 h. 30 m. a. ; schwankende
und hüpfende Bewegungen der Betten), Freudenstadt (E ck, „Ueber-
•sicht über die in Württemberg und Hohenzollern vom 1. Januar 1867
bis zum 28. Februar 1887 wahrgenommenen Erderschütterungen.“
Jahresbericht des Vereins für vaterl. Naturk. in Württemberg. Bd. 43.
1887). Die weite Verbreitung des Erdbebens in Württemberg macht es
wahrscheinlich, dass durch das Erdbeben von. Lorsch im östlichen
Schwarzwald eine vorhandene Spannung ausgelöst wurde und sich
in Folge dessen hier ein sekundäres Erschütterungscentrum bildete.
Dafür spricht auch die Thatsache, dass in den nächsten Tagen im
östlichen Schwarzwald mehrfach Erdbeben auftraten.
11. Februar. -5 h. 30 m. a. starker Erdstoss im Reichenbacher
Thal und in Darmstadt. (F.)
12 Februar 10 h. 33 m. a. starker Erdstoss in Reichenbach,
Schwanheim, Darmstadt, Höchst im Odenwald, schwach auch in
Mannheim und anderen Orten. In Schwanheim verschoben sich m
der Kirche die Gewölbesteine. (F.) , .
13 Februar 12. h. 50 m. a. ziemlich heftiges Erdbeben im
nordöstlichen Schwarzwald. In Freudenstadt dauerten die Stösse
3 4 Sekunden N.—S. Sie waren begleitet von einem rollenden und.
knarrenden Geräusch und so stark, dass die Häuser in ihrem Fundamenten
erzitterten, die Möbel wankten, Glaser klirrten. In Balingen
vernahm man 12 h. 40 m. a. eine Detonation die einer fernen
Pulverexplosion gleichend nachrollte und die Gebäude m starke
schwingende Bewegungen versetzte, so dass Personen die im Bett
lagen, glaubten herausgeworfen zu werden. Die Richtung war S .
—NO Weiter wurde das Erdbeben.gespürt m Dornstetten, Ober-
jettingen, Sulz a, N. und am Kniebis. In Freudenstadt folgte 3 h.
13 m. a. -ein schwächerer Stoss. (Eck;)- .
14. und 15. Februar. Leichte Erschütterungen, m Gross-
Geiail16. Februar. Heftiges Erdbeben in Lorsch, durch welches daselbst
42 Schornsteine umgestürzt wurden; dasselbe wurde sehr stark
auch in Schwanheim, Rodau, B e n s h e i m , Lindenfels, schwacher m
Darmstadt verspürt. Es setzte sich aus mehreren Stössen zusammen,
Z e ita n g a b e n fehlen. (F.) _ 1 -
19. und 20. Februar. Erdstösse von W. nach 0. zu. Lindenfels
im Odenwald und schwächer in Darmstadt. (F.) .
21. Februar. Heftiges Erdbeben im nordöstlichen Schwarzwald.
Am stärksten wurde es in Freudenstadt, Horb, Oberndorf, Rosenfeld
und Mühlbach gespürt, wo die Glocken von selbst anschlugen und
die Häuser so stark wankten, dass die Bewohner erschreckt aut die
Strasse stürzten. Weiter wurde es beobachtet am Kniebis, m Calw,
Heilbronn, Rottweil, Cannstatt, Ludwigsburg und Sigmaringen. Zeitangaben
fehlen. (Eck; F.) i , § -i
22. Februar. 4 h. 30 m. p. starker Erdstoss mit donnerahnlichem
Getöse in Rippoldsau. Die Bewegung war von langer Dauer
und pflanzte sich nach N. fort. (F.) • n '
25 Februar. 8 h. 45 m. a. heftiger Erdstoss in Darmstadt,
der stärkste seit dem 10. Februar. Er wurde auch empfunden m
Biblis wo er mit unterirdischem Getöse verbunden war, Fränkisch
Krumbach, Ludwigshafen, Hanau. In Darmstadt und Ludwigsha en
folgte ein zweiter schwächerer Stoss 8 h. 52 m. a ., in Darmstadt
noch 9 weitere im Lauf des Tages, um 9 h. 30 m. a. em Stoss m
Aschaffenburg. (F.) . ,, ,
26. Februar. 4 li. 10 m. a. Erdstoss in Darmstadt. (V •)
28! Februar. D r e i Erdstösse in Darmstadt und an der Bergstrasse;
ohne Zeitangabe. (F.)
16. März. ErdstoSs in Frankfurt. ■- .
24. März. Zwischen 2 und 3 h. a. Erderschütterung längs des
westlichen Odenwalds bis Darmstadt. (F.)