Marokko’s, aber weder in Frankreich, noch in der Schweiz empfunden I
wurde.
Das zweite ausgedehnte Erdbeben dieses Jahres erfolgte am l
9. December. Sein Centrum lag in Wallis, wahrscheinlich in u n -!
mittelbarer Nähe des Ortes Brieg. In diesem Ort hörte man am !
9. December 2 h. p. ein unterirdisches Getöse, bald darauf folgten I
leichte Bewegungen, 2 h. 15 m. eine stärkere und 2 h. 30 m. einI
heftiges Erdbeben mit erschreckendem Getöse, das in ganz WallisI
empfunden wurde, zahlreiche Mauern zerriss und Schornsteine um -l
warf. Brieg, Glisa und Natria litten viel. Hier und da brach d ie l
Erde auf, und Wasser spritzte gewaltsam und hoch aus den Spalten; I
an anderen Orten versiegten Quellen. An einem Berge, eine halbe 1
Meile von Brieg, senkte sich die Erde vom 9. December bis zum!
26. Februar des folgenden Jahres täglich um etwa einen Zoll. Vom I
9.—21. December folgten täglich noch schwache Stösse. Einige!
Zeit vor denselben bemerkte man immer ein leichtes Zittern d e r!
Erde, und der Wind legte sich. Die Bewegungen schienen alle!
N.—S. gerichtet zu sein, die Spalten hatten dieselbe Richtung. I
In Luzern erfolgte ein leichter Stoss 1 h. 30 m. p., ein w e it!
stärkerer 2 h. 30 m. p. Die Glocken schlugen an, ein Schornstein!
am Franziskaner-Kloster stürzte herab,, und im Plafond der Kirche!
und des Hauses entstanden Sprünge. Der See war bewegt, jedoch!
geringer als am 1. November. . I
Ferner wurde das Erdbeben wahrgenommen in Como, Mailand,!
Turin und ganz Piemont, Savoyen, am Genfer See, in Waadt, Frei-I
bürg, Bern, Aarau, Zug, Zürich, Schwyz, Glarus, Appenzell, Thurgau,!
Schaffhausen, Neuchâtel, Lyonnais, Franche-Comté, Tirol, Augsburg,!
München, Ingolstadt. on i l
In Basel fanden drei Erdstösse zwischen 2 h. 30 m. unaB
2 h. 45 m. p. in Zeit von einer halben Minute statt. Alle Häuser I
in der Stadt und Umgebung wurden stark erschüttert, einige Schorn-1
steine und baufällige Häuser stürzten ein. In Mülhausen und in I
der ganzen Markgrafschaft Baden wurden um die gleiche Zeit Er-I
schütterungen wahrgenommen, ebenso in Beifort, wo namentlichI
das Stadthaus stark bewegt wurde. Auch in Konstanz und anderen^
Orten am Bodensee und in Donaueschingen wurde das ErdbebenT
lebhaft empfunden. (G. d. M.; Berte.; M. nach Buxtoef; Baedy in
den Ann. soc. d’émulation t. XII. 1865; v. H.; P.; B.)
Am 13. December zwischen 2 und 3 h. p. fanden ferner noch
leichtere Erderschütterungen statt in Strassburg, Hüningen, la Bresse,)
Dijon, Montbéliard, der Franche-Comté und Burgund, am 26. December
in einigen Thälern des Eisass und in Mannheim. (G. d. M.;
v. H.; P.; B.)
1756.
Am 18. Februar gegen 8 h. a. wurde ein grösser Theil von
Mittel-Europa von einem ziemlich heftigen Erdbeben erschüttert,, das
jedoch zerstörende Wirkungen nirgends ausgeübt. zu haben scheint.
Seinen Ausgang nahm dasselbe von den Niederlanden, wo namentlieh
Lüttich, Brüssel, Maestricht heftig erschüttert wurden. Hier
folgten auch dem IV2 Minuten dauernden Hauptbeben um 8 h. a.
noch eine Anzahl leichtere Stösse um 9 h. a., 9 h. 30 m. a., 12 h.
30 m. p., 8 h. 15 m. p., am 19. Februar 6 h. a. und am 20. 4 h. a.
Bei Lüttich wurde der Hauptstoss in den Kohlengruben in einer Tiefe
von 900 Fuss lebhaft empfunden. Weiter wurde der Stoss wahrgenommen
in den Niederlanden : in Leyden (7 h. 56 m.), Haag (8 h.
8 m.), Amsterdam, Namur, Mo ns; in England: in Dover, Deal, Margate,
Glasgow; in Frankreich: in M e tz , M o y en v ic (bei Château-Salins),
Fismes, Laon, Sedan, Aire, Dieppe, la Fère, Rouen, Paris, Versailles
und dem ganzen Seine-Becken;, in Deutschland: in Aachen, Köln,
Bonn (8 h. 6 m.), Arnsberg, Wetzlar, Kassel, Gotha (8 h. 30 m.),
Stolberg, wo ein Erdspalt entstand, der sich nach einigen Tagen
wieder schloss, Prag, D a rm s ta d t , M a n n h e im , W o rm s ; in der
Schweiz hauptsächlich im Canton Wallis. Die Erschütterung in dem
letzteren Gebiet ist jedoch wahrscheinlich eine selbständige, da dasselbe
von dem übrigen Schüttergebiet durch eine weite Strecke getrennt
ist, aus der gar keine Nachrichten über wahrgenommene Er-
schütterungen vorliegen. (G. D. M.; Philos. Transact.; v. H.; P.)
1757.
Am 18. Januar wurden in Eisass und der Franche Comté einige
Erdstösse wahrgenommen. (G. D. M.; V. H.; P.; B) In Beifort
trat das Erdbeben unmittelbar vor 6 h. a. ziemlich heftig auf, bei
gleichzeitigem starkem Sturm. (Baedy, Ann. soc. d’émul. t. XII 1865.)
Ferner fanden einige Erschütterungen in Basel statt am 6. August
und am 8. November 9 h. a. (M. nach d’Annone und B ux to e f ; P.
nach Acta Helvetica III; v. H.)
1764.
Am 6. Januar Erderschütterung in Basel. (M. nach d’Ann on e ;
v. H. ; P.)
1767.
Am 15. April zwischen 2 und 3 h. a. wurden in Gernsheim
im Hessen-Darmstädtischen zwei starke Erdstösse mit einem eine
Minute anhaltenden unterirdischen Getöse verspürt. (P. nach G. F.)
1770.
Am 20. März und 9. Oktober Erderschütterungen in Basel.
(M. nach d’Annone; v . H. ; P.)
1771.
Am 11. August 9 h. a. wurden im Schwäbischen in einem Gebiet
von 60 Meilen Länge und 30 Breite mehrere Erdstösse verspürt,
die so heftig waren, dass , ¡der Gottesdienst unterbrochen werden
musste. Besonders werden folgende Orte namhaft gemacht, in welchen
sich dieselben geäussert: Augsburg, Stuttgart, Memmingen, Schaffhausen,
Durlach. (P. nach G. F.)