Am 17. August zwischen 10 und 11 h. a. fanden in Nieder- I
Beerbach im Hessen-Darmstädtischen mehrere Erdstösse statt, welche I
durch Klirren der Fenster und Bewegungen an Thüren und Oefen I
bemerkbar wurden, (v. H. nach Gothaisohe Zeitung; P.)■ /
Am 23. December gegen 5 h. a. war wieder ein ziemlich I
heftiges Erdbeben in Strassburg und Umgebung. Das Wetter war I
still, der Himmel bedeckt, das Barometer in die Höhe gegangen I
und nahe seinem mittleren Stande. Die Wächter auf dem Münster I
spürten kurz nach 4 h. 45 m. a. auf ihrer Bank sitzend drei auf- I
einander folgende so starke Stösse, dass sie erschreckt aufsprangen. I
Ausserdem versicherten dieselben, schon zwischen 2 und 3 h. a. I
ein aussergewöhnliches Sausen in der Luft gehört zu haben. Nach I
anderen Beobachtern hatten die Stösse die Richtung NO.—SW., da- I
gegen sagt H e r re n sch n e ide r , dass überhaupt keine bestimmte Richtung I
zu erkennen gewesen, die Stösse vielmehr vertikal gewesen seien. I
Einige Personen wollen auch ein dumpfes Getöse gehört haben. Im I
übrigen wurde das Erdbeben vorwiegend auf der rechten Rheinseite I
wahrgenommen, namentlich in Kehl, Sundheim, Neumühl, Kork, I
Offenburg, der Murggegend, schwach auch in Mannheim. Dagegen I
wurde es in den nächst benachbarten Theilen der Vogesen gar nicht I
gespürt. (N . K .; H e r rensch ne ider ; Allg. Ztg.; Ann. phys. et chim. I
XXX; v. H.; P.; B.)
1827.
Am 18. März Erderschütterung in der Umgegend von Mainz. I
(N ögg.)
1828.
Am 21. November 3 h. 30 m. p. fand in der Gegend von I
Reiffenberg unweit Frankfurt a. M. eine Erderschütterung statt, welche I
von einem unterirdischen rollenden Getöse begleitet war. Am 25. I
folgten noch einige Erschütterungen in der Gegend zwischen Frank- I
furt und Mainz. (P. nach J. D.; v. H.)
Am 3. December 6 h. 30 m. p. fand in Belgien und der Rhein- I
provinz ein weit verbreitetes Erdbeben statt, das auch die nord- I
westliche Ecke unseres Gebiets noch mit traf. Die meisten Orte, I
an welchen es am stärksten empfunden wurde, liegen in einer fast I
ganz N.—S. verlaufenden Linie mit einigen Verzweigungen gegen 0.; I
und auf allen diesen Punkten erfolgten die Erschütterungen gleichzeitig.
Der nördlichste Endpunkt dieser Linie ist Aachen, der süd- I
lichste Metz. Die stärkst erschütterten Orte waren Aachen, Burt- I
scheid, Malmedy, Spa, Stablo. Nach W. erstreckte sich das Erdbeben |
bis Maestricht, nach 0. und NO. bis Düsseldorf, Köln, Siegburg,
Remagen, St. Wendel. (N ögg. in S chweigger’s Jahrb. der Phys. und
Chem.; Ann. phys. et chim. XXXIX; J. D.; Mon. Um.; v. H.;. P.)
1829.
Am 23. April 9 h. 30 m. p. wurde zu Freiburg und bei Stauffen
im badischen Münsterthal eine ziemlich heftige Erderschütterung gespürt,
welche von donnerähnlichem Getöse begleitet war. Die Riclitung
war SW.—NO. und dieselbe stimmt mit derjenigen der Verbindungslinie
der beiden erschütterten Orte überein. Der Stoss sowohl,
wie das Getöse wurden auch in den Bergwerken im Münsterthal
wahrgenommen, (v. H. nach Preuss. Staatszeitg.; M.; P.)
Am 7. August 3 h. 30 m. a. fand in den Süd-Vogesen ein
Erdbeben statt; dasselbe wurde gespürt in Beifort, St. Die, Schnier-
lach (frz. Poutroy), Colmar und Strassburg. In St. Die und Umgebung
wurden zwei starke Stösse wahrgenommen, denen ein ungewöhnliches
Geräusch und Krachen vorausging, das noch beinahe
eine Viertelstunde hörbar blieb und von oben zu kommen schien.
In Beifort und Schnierlach waren die Stösse besonders heftig und
von einem sehr starken unterirdischen Getöse begleitet. Auf den
Bergen wurde die Erschütterung lebhafter, als in der Niederung
empfunden. (N, K .; Corresp.-Blatt des* württemb. landwirthsch. Ver.;
Ann, phys. et chim. XLII; v. H.; P.)
Am 9. September 10 h. 30 m. a. glaubte man in einigen Theilen
von Frankfurt a. M. einen Erdstoss SW.—NO. empfunden zu haben.
Da aber zu gleicher Zeit eine Art Windhose über die Stadt gezogen
war, bleibt es zweifelhaft, ob nicht diese allein die Erschütterung
hervorgebracht hat. (v. H.)
1830.
Am 23. November 6 h. a. fand in Basel ein ziemlich starkes
Erdbeben statt, das von einem heftigen, einem Kanonenschuss ähnlichen
Knall begleitet war. Es waren mehrere Stösse, die einige Sekunden andauerten
und die Richtung SW.—NO. hatten. Das Schwanken hängender
Gegenstände und die Erschütterung der Betten und Möbel war
sehr merklich. In fast gleicher Weise wurde die Erscheinung wahrgenommen
in St. Ludwig und Mülhausen, schwächer in Lörrach, Müllheim,
Freiburg, Strassburg, hier jedoch noch so stark, dass Bettstellen
sich bewegten und Fensterrahmen krachten. Die Richtung war hier
S.—N. An demselben Tage wurden 5 h. 45 m. p. in St. Blasien
einige Stösse empfunden in der Richtung SW.—NO., ebenso am
2. December. (N. K.; H e r r e n sc h n e id e r ; M.; C o l l a ; v . H . ; P.; B.)
1831.
Am 29. Januar zwischen 10 und 11 h. p. wurde in den Bezirken
von Remiremont und St. Die ein heftiger Stoss SW.-—NO.
; empfunden. In Gerardmer war der Stoss von einem dumpfen Getöse
begleitet, sonst aber wenig ausgeprägt. (P. nach Mon. Un.)
1833.
In der Nacht vom 5. zum 6. September wurden in Strassburg
mehrere Erdstösse wahrgenommen. Der Himmel war bedeckt; es
herrschte starker NO.-Wind. (H e r re n sch n e ide r.)
1835.
Am 29. Januar 10 h. a. fand in Delle, Dammerkirch, Mül-,
hausen und anderen Orten des Sundgau eine Erderschütterung statt,
I die in Basel jedoch nicht wahrgenommen wurde. (M.; P .; B.)
Geograph. Abhandlungen aus Elsass-Lothringen. I. 4