sondern es war, als ob eine schwere Last auf den Boden geworfen
würde, die das ganze Haus erschütterte. (N. K.; Mon. Un. ; J. D„;
P.; B.)
1812.
Am 17. Juli 4 h. a. wurde im oberen Breisgau, insbesondere
in Kandern, Müllheim und Umgehung ein sehr heftiger Erdstoss in
der Richtung O.-—W. gespürt. Ein Schornstein stürzte um, auch
fielen verschiedentlich Ziegel von den Dächern. Ein starkes unterirdisches
Getöse begleitete den Stoss, das man auch zu Neuenweg
am Fusse des Belchen hörte. (N. K. ; J. D. ; Mon. Un. ; P.)
1813.
Am 11. Februar Erderschütterung in Basel. (M. nach Hubeb; P.)
1818.
Am 19. Februar 10 h. 30 m. p. wurde in Beifort, Ruffach
und Sulz ein starker Stoss empfunden, von dem man jedoch in dem
benachbarten Colmar nichts wahrnahm. (Ann. phys et. chim. XVIII:
J. D. : P. : B.)
1821.
Am 1. April fanden auf dem Schwarzwalde Erderschütterungen
statt. (Nögg.) ,
Am 7. Oktober traten zu Remiremont, Plombières und Epinal
mehrere Erdstösse in der Richtung S.- N. auf, die im ganzen
30 Sekunden andauerten. Sie waren begleitet von einem Getöse, ähnlich
dem Schnarren des bekannten, „Waldteufel“ genannten Kinderspielzeugs.
(Ann. phys. et chim. XXI; P.)
Am 25. December 8 h. 30 m. p. fand in Mainz ein leichter
Erdstoss statt; an dem Tage herrschte in ganz Europa ein ausserordentlich
tiefer Barometerstand. (Ann. phys. et chim. XXXIII;
P. ; v. H.)
1822.
Am 7. Oktober Erdstoss im Murgthal im Schwarzwald. (Nögg.)
Am 25. November trat in Sulz am Neckar um 3 h. 5 m. a.
ein leichter Erdstoss auf, dem einige Minuten vor 5 h. a. ein zweiter
sehr starker in der Richtung NW.—SO. folgte, welcher alle Häuser
stark erschütterte. Der letztere war von einem, starken Kanonendonner
ähnlichem Getöse begleitet; auch wurde er in Heidelberg
und Altenseig- (soll wohl Altensteig im Nagoldthale sein) empfunden,
v. H off’s Angabe des 23. November ist wohl irrthümlich, dagegen
fand am 21. in Horb ein Erdstoss statt.
Diesen mehr lokalen Erschütterungen folgte am 28. November
10 h. 50 m. a. ein im ganzen Neckargebiet verbreitetes Erdbeben,
das sich auch in die Rheinebene hinein noch ziemlich weit fortpflanzte.
Es wurde besonders wahrgenommen in Stuttgart, Tübingen,
Einzheim (einen Ort dieses Namens finde ich nicht; wahrscheinlich
ist Enzberg an der Enz zwischen Pforzheim und Maulbronn gemeint),
Heidelberg, Karlsruhe, Steinbach, Bühl, Kehl, Strassburg, Speyer.
k Erdbeben des 19. Jahrhunderts. 47
■ g
»Noch in Strassburg war der Stoss ziemlich stark und dauerte
■4 Sekunden. In München zeigte an dem Tage die Magnetnadel
Ipine grosse Beweglichkeit. (N. K.; Mon. Un.; J. D.; Ann. phys. et
H M XXI und XXXIII; v. H.; P.; B.)
In der folgenden Nacht 12 h. 30 m. a. wurden zu Mainz
»und an einigen anderen Orten am Rhein Erderschütterungen wahr-
Igenommen. (Nögg.)
| g 1823.
Im Monat November fanden in der Umgebung des Kaiserstuhls
Tmehrere Erdbeben statt, das heftigste am 21. In dem Ort und Ildem ganzen Amtsbezirk Kenzingen trat dasselbe um 9 h. 15 m. p.
fco heftig auf, dass viele Einwohner vor Schrecken aus den Häusern
lauf die Strasse flüchteten. In Gundelfingen und Vörstätten war die
^Erscheinung mit unterirdischem Getöse verbunden. In und um
R Freiburg wurde die Erschütterung um 9 h. 30 m. p. empfunden,
[sie dauerte mehrere Sekunden und hatte die Richtung W. 0 ., ^ in
[westlicher Richtung war sie am stärksten. In Breisach erschien
■ um dieselbe Zeit der Himmel in NW. wie im Feuer, bald darauf
■erfolgte ein starker Knall und unmittelbar danach eine so starke
[Erschütterung, dass viele Einwohner den Einsturz der Häuser fürch-
iteten. Das Erdbeben wurde auch in Schlettstadt und schwach in
jstrassburg gespürt. (N. K.; Allg. Ztg.; Ann. phys. et chim. XXIV;
iv. H.; P.; B.; N ögg.) N öggeeath berichtet noch von weiteren Erlschütterungen
am 11-, 16., 17. und 24. November. Die Nachricht vom
111. ist entschieden falsch und beruht auf einer Verwechselung mit dem
121., da genau dieselben Orte, wie bei diesem als betroffen angegeben
[werden (Freiburg, Kenzingen, Gundelfingen, Vörstetten, Breisach,
I Schlettstadt, Strassburg). Dagegen habe ich keinen Grund, die anderen
[Nachrichten zu bezweifeln. Als von den Erschütterungen betroffene
| Orte führt N öggeeath Freiburg, Endingen, Amoltern und Breisach auf.
Am 7. December fand in Basel eine Erderschütterung statt.
|(M. nach H übee; v. H .; P .; B.); mit derselben ist wohl identisch
I die von N ö g g e e a th von Müllheim im December angegebene.
1824.
Am 5. März 11 h. 30 m. a. Erdstoss in Kenzingen.
Am 29. Oktober wurden in Müllheim im Breisgau mehrere
Stösse während der Nacht wahrgenommen; gleichzeitig fanden in
Hornberg, Gutach und Schramberg (im oberen Schiltachthal im
württembergischen Schwarzwaldkreis) Erderschütterungen statt. (P.
nach Ann. phys. et chim. XXVII; N ögg.)
Am 13. November und in der Nacht zum 14. fanden in Mainz'
mehrere Erdstösse statt, (v. H. nach Allg. Ztg.; P.)
1825.
Am 5. Januar wurden in Preuschdorf bei Wörth (im Eisass) und in
Lampertsloch einige leichte Erdstösse wahrgenommen, die 45—50 Sekunden
andauerten. (N. K.; Ann. phys. et chim. XXX; v. H.; P.)