schaftliehe Grundlage. 1881) nachweisen zu können, dass je grösser die
Zahl der Erdbeben sei, die man den Berechnungen zu Grunde lege,
um so mehr die Differenzen zwischen der Häufigkeit der Erdbeben
in den einzelnen Jahreszeiten sich verkleinerten und spricht dem-
gemäss die üeherzeugung aus, dass hei genügendem statistischem
Material die seismische Jahrescurve schliesslich eine gerade Linie
werden würde. Soweit ich das bisher vorhandene statistische Material
übersehe, halte ich einen solchen Schluss vorläufig noch nicht für
berechtigt. Unter allen Umständen aber, mag das schliessliche
Resultat auch sein, welches es will, scheint es mir durchaus noth-
wendig, auch fernerhin die zeitliche Yertheilung der Erdbeben eingehend
zu untersuchen. Denn auch das vollständig negative Resultat,
dass die Yertheilung der Erdbeben eine vollständig regellose, von
Tages- und Jahreszeiten unabhängige wäre, würde ausserordentlich
werthvoll sein. Es würde insbesondere den Theorien von P ekkey und
F alb ihre letzte scheinbare Stütze entziehen. Zu irgend welchen
festen Resultaten aber können wir nur gelangen, wenn wir immer
von neuem die Erdbeben der verschiedenen Gebiete nach ihrer zeitlichen
Yertheilung hin untersuchen. Ich habe daher im folgenden
auch die oberrheinischen Erdbeben nach ihrer Vertheilung auf die
einzelnen Monate und Tagesstunden zusammengestellt, endlich auch
die längeren Erdbebenperioden und ihre Beziehungen zu solchen in
den Nachbargebieten behandelt.
Ve r th e i lu n g der Er d b e b e n nach J ah r e s z e i t e n .
Es vertheilen sich die Erdbeben im Gebiet der oberrheinischen Tiefebene
und seiner Umgebung auf die einzelnen Monate folgendermassen:
9§§-16. Jahrh. 17. Jahrh. 18. Jahrh. 19. Jahrh. Gesammt.
Januar ..................... 10 1 1 8 48 77
F e b ru a r..................... 9 10 7 47 73
M ä r z .......................... 9 3 8 35 55
A p r ü .......................... 6 4 6 13 29
Mai............................. 3 8 21 24 56
J u n i ......................... 1 1 4 8 14
J u li............................. 4 4 3 21 32
A u g u s t..................... 2 4 6 1 1 23
September................. 13 10 2 19 44
Oktober..................... 6 7 3 39 55
November................. 13 30 15 57 115
December................. 1 1 19 10 40 80
Gesammt
0-40
U l 93 362 653
Dazu kommen noch 23 Erdbeben, von denen uns nur die
Jahreszahl, aber nicht das Datum überliefert ist, sodass die Gesammt-
zahl der beobachteten Erdbeben 676 beträgt. Berechnen wir die
Häufigkeit derselben in den einzelnen Monaten nach Procenten, so
ergeben sich folgende Zahlen:
Januar
Februar
März .
April .
M a i. •
Juni •
Juli •
August
September
Oktober
Novembe
Decembe
Gesammt
9.—16. Jahrh. 17. JahrhJ18. Jahrh.
11.5
10.3
10.3
6.9
3,4
1,2
4,6
2,3
15.0
6.9
15.0
12.6
100,0
Jahrh. Gesammt.
13,3 11,8
13,0 11,2
9,7 8,5
3,6 4,5
6,6 8,6
2,2 2,2
5,8 4,5
3,0 3,5
5,2 6,8
10,8 8,5
15,8 17,6
1 1 , 1 12,3
9,9 8,6
9,0 7,5
2,7 8,6
3,6 6,5
7,2 22,6
0,9 4,3
3,6 3,2
3,6 6,5
9,0 2,1
6,3 3,2
27,0 16,1
17,1 10,8
99,9 100,0 100,1
100,0
Für die beiden Hauptschüttergebiete, das Basler und dasjenige
des Mainzer Beckens und Odenwalds und ebenso für Strassburg und
die nächstbenachbarten Gebiete von Vogesen und Schwarzwald, habe
ich ausserdem die Vertheilung der Erdbeben auf die einzelnen Monate
nach Procenten noch einmal gesondert berechnet und dafür folgende
Zahlen gefunden:
Januar
Februar
März .
April .
Mai. .
Juni .
Juli .
August
September
Oktober
Novembe
Decembe
Gesammt
Basel. Mainz. Odenwald.
9,5
11.3
7.7
6,2
6,0
1.8
4,4
6,0
11.3
8,7
14,8
13.4
11,2
14,8
7.0
2,8
7.0
1,2
4,3
2,8
2.5
7.6
25,6
13,3
Strassburg
und Umgegend.
15.0
8,5
4.3
6.4
8.5
2,1
6.4
6.4
19.0
10,6
6.4
6.4
100,1 100,1 100
Diese Tabellen beweisen zunächst ein bedeutendes Ueberwiegen
der Erdbeben in dem Winterhalbjahr. Fassen wir die Zahlen für die
6 Monate Oktober bis März und dann für April bis September zusammen,
so ergeben sich folgende Werthe.
Winterhalbjahr:
9.—16. Jahrh. 17. Jahrh. 18. Jahrh. 19. Jahrh. Basel. Mainz.
Odenwald. Gesammt.
66,6 72,0 54,8 73,3 65,4 79,5 69,9
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