denen nur eine halbe Sekunde lag. Der erste gab allen Gegenständen
zwei schroffe Bewegungen, zuerst von S. nach N., dann entgegengesetzt,
der zweite war nur eine Bewegung und ging von 0.
nach W, (V.)
In Beifort wurden ebenfalls zwei Stösse wahrgenommen. Der
erste kurz vor 2 h. a. war ungestüm und schallend und dauerte
3—4 Sekunden; einige bedeutende Störungen, Herabfallen von Ziegeln,
dumpfes Getön der Glocken, wie fernes Sturmläuten u. s. w.,
waren die unmittelbaren Folgen desselben. Dem zweiten Stoss 2 h.
30 m. a. ging unterirdisches Getöse, vergleichbar der Wirkung einer
Explosion voraus. Yon Altkirch wird die Zeit des ersten Stosses
auf 1 h. 45 m. a., des zweiten kürzeren kurz vor 2 h. angegeben.
Dem ersten, welcher 8 Sekunden andauerte, folgte ein Getöse, als
ob ein Haufen Steine zusammenfiele. In Mülhausen wurden die Stösse
um 2 h. und 2 h. 30 m. a. gefühlt; sie hatten die Richtung W.—0.
Der erste war stark genug um Möbel zu verrücken und Musikinstrumente
ertönen zu lassen, der zweite schwächer und kürzer. Ferner
wurde im Eisass das Erdbeben noch wahrgenommen in Dammerkirch,
Sennheim und Maasmünster. (N. K.)
Weitere Erderschütterungen fanden in diesem Jahre noch statt:
Am 19- Februar 7 h. 30 m. a. ein leichter Erdstoss in Basel (C olla;
P. | M. hält denselben für zweifelhaft, da gleichzeitig ein starker
Sturm wüthete); am 30. Oktober etwas vor 11 h. p. eine ziemlich
starke Erschütterung 0 .—W. in Breisach und Mülhausen, ; von der
zahlreiche Personen aus dem Schlaf geweckt wurden (Col la; J. D.;
N. K.; P .); in der Nacht vom 2. zum 3. November ein schwacher
Erdstoss in Karlsruhe. (M. ; P.)
1840.
Am 24. Januar zwischen 2 und 3 h. a. fand in Hüningen ein
Erdstoss statt, welchen einige Personen auch in Basel wahrgenommen
haben wollen. (M,; P.) ■
1841.
In der Nacht vom 18. zum 19, März riss sich am Glöckels-
berg bei Strassburg dicht bei ’dem Dorf Bläsheim gegen die Barrer
Strasse zu eine Wand eines Hohlwegs von etwa 30 Ar Flächeninhalt
von der Masse der umliegenden Grundstücke los, jedoch ohne
dass ein bedeutender Erdeinsturz stattfand. Die Wand bildete eine
Art Insel, die auf verschiedenen Seiten von Sprüngen zerrissen
und durch einen 2—3 m breiten, 7—8 m tiefen Spalt yon den
übrigen Grundstücken getrennt war. Der Hohlweg selbst zeigte eine
noch merkwürdigere Erscheinung. Er war an mehreren Stellen in
die Höhe gestiegen , so dass er nicht mehr fahrbar war. Der Vorgang
fand gegen 3 h. a. statt. Bauern, die auf dem Felde arbeiteten
, behaupteten, sie hätten in dem Augenblick in der Richtung
des Glöekelsbergs einen ziemlich starken von Zischen begleiteten
Lärm gehört. (N. K.) Ob bei dem Vorgänge eine Erderschütterung
mitgewirkt, bleibt natürlich zweifelhaft, ist aber nicht undenkbar,
da in den Tagen im Rheingebiet mehrfache Erschütterungen stattfanden,
so in derselben Nacht' 5 h. 30 m. in Eglisau, am 22. März
ein ziemlich heftiges Erdbeben in Koblenz, und im Mosel- und Nahethal.
Jedenfalls glaubte ich den Vorgang nicht mit Stillschweigen
übergehen zu dürfen.
Am 18. Juli wurden am Vormittag in Freiburg und Gundelfingen
drei Erdstösse verspürt. (L amont , Annalen für Meteorologie
und Erdmagnetismus; P.) An demselben Tage wüthete am ganzen
Oberrhein ein sehr heftiger Orkan, der zahlreiche Verwüstungen anrichtete.
(N. K.jiyii.
Am 10. December zwei sehr starke Stösse in Burgschloss am ,
Neckar. (Lamoht; P.) -
Am 19. December Erderschütterungen an verschiedenen Orten
des Grossherzogthums Baden. (C ol la; P.)
1842.
Am 30. März 1 h. 30 m. a. trat in Bex und dem ganzen
Kanton Waadt ein heftiger Stoss auf, der schwach auch in Basel
empfunden wurde. (M.; P.)
1843. ,
Am 15. Januar 4 h. a. fanden in Strassburg und Umgegend
zwei leichte Erdstösse statt, die namentlich von Personen, welche
sich im freien Felde befanden, gespürt wurden. (N. K.; P. nach
G. F.)
Am 25. März 7 h. 10 m. a. wurde in Basel ein heftiger Erdstoss
in der Richtung SO.—NW. gespürt, der sich jedoch nur in
einem sehr kleinen Umkreise bemerkbar machte, nämlich in Hüningen,
St. Ludwig und im Wiesenthal, aber nicht in Altschwyler, Hägen-
heim und oberhalb Basel. Nach S tuder soll er zwar auch im
Simmenthal empfunden sein, doch handelt es sich hier wohl um
eine von dem Baseler Erdstoss unabhängige Erschütterung. : (G. F .;
M.; P (H
Am 28. März 10 h. 6 m. a. Erdstoss in Nancy, im oberen
Theil der Stadt. (P. nach G. F.)
Am 21. December fand in den südlichen Vogesen ein Erdbeben
statt, das von sehr auffallenden Lichterscheinungen begleitet war.
In Giromagny, Rougemont und Umgebung wurde um 10 h. p. ein
ziemlich heftiger Stoss von 2 Sekunden Dauer gespürt. Ihm ging
eine Lichterscheinung voraus, welche die Kerzenlichter verdunkelte.
Um die gleiche Zeit fanden in den benachbarten Theilen der Vogesen
zwei heftige Detonationen statt, welche ebenfalls von einer lebhaften
Lichterscheinung begleitet waren. Im Münsterthal überzog die Helligkeit
den ganzen Horizont und war dem Tageslicht gleich. In Colmar
wurde die Erscheinung von vielen Personen zunächst als ein
Blitz mit darauf folgendem Donnerschlag aufgefasst, doch bemerkte
man, dass der Lichtschein länger anhielt und eine Art Flimmern
in den niedrigen Wolken hervorbrachte. Die Erschütterung selbst
wurde in den Orten am Fusse der Vogesen und in den Thälern