Vorwort.
„Geographische Abhandlungen aus den Reichslanden Elsass-
Lothringen“ nennt sich das vorliegende Heft — damit soll gesagt
sein, dass die hier und in der Folge erscheinenden Arbeiten zur
genaueren Kenntniss der Reichslande beitragen wollen, indem sie
deren höchst merkwürdige Natur geographisch-wissenschaftlich behandeln.
Da derartige Forschungen selbstverständlich nur in den
Reichslanden angestellt werden können; da zunächst nur im Eisass
sesshafte Forscher als Verfasser auftreten: so mag auch der Zusatz
„aus den Reichslanden“ gebilligt werden, welcher sich wie auf die
Arbeiten so auf die Verfasser und den Herausgeber beziehen soll.
Die Abhandlungen sind mit Unterstützung des kaiserlichen
Statthalters F ürsten von H ohenlohe herausgegeben; sie hätten ohne
diese Beihilfe nicht erscheinen können, da die notwendigen graphischen
Beilagen die Herstellung der Hefte sehr erschwerten. Es sei
dem Herausgeber gestattet, seinen gehorsamsten und lebhaftesten Dank
für diese Munificenz hier öffentlich auszusprechen. Ebenso ist er dem
Ministerium für Elsass-Lothringen zu grösstem Dank verpflichtet für
die Bereitwilligkeit, mit welcher dasselbe ihm die reichen Schätze des
in den verschiedenen Ressorts aufgespeicherten höchst werthvollen
geographischen Materials zu benutzen gestattete. Herausgeber und
Verfasser glauben ihren Dank dadurch am besten zu beweisen, dass
sie nach Kräften sich bemühen, dem Lande nützlich zu werden durch
möglichst eingehende geographische Erforschung seiner Natur. Sie
hoffen damit zu gleicher Zeit auch ihrer Wissenschaft nicht unwesentliche
Dienste zu erweisen.
Denn zunächst ist die Landesnatur der Reichslande zu geographischen
Studien im hohen Grade anregend und möglichst eingehende
und allseitige Beobachtungen erheischend; ist das ganze
Gebiet doch wie ein geographisches Modell. Das Eisass wird gebildet
durch den östlichen Theil des alten, zusammengebrochenen Horstes
der Vogesen, dessen nördlichen Westflügel nebst angrenzendem Plateau
Lothringen umfasst; ferner durch den südwestlichen Theil der oberrheinischen
Tiefebene, durch den merkwürdigen Sundgau und endlich
durch die letzten Falten des Jura. Das Land hat ferner Theil