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A* TWaS idier ™1eteoi’ol°glscEen Verhältnisse betrifft, so herrschte n
dem läge fast überall heisses, schwüles Wetter, in den Alpen wehte
zum Theil Fohn, im Eisass war starkes Regenwetter.
Im Visp-Thal blieb die Erde noch Monate lang bewegt. Von
den sehr zahlreichen Erschütterungen, welche bis zum Ende des
Jahres hier auftraten, waren allerdings die meisten sehr schwach und
wurden über die Grenzen von Wallis hinaus nicht wahrgenommen.
Einige aber hatten noch eine bedeutende Intensität und breiteten
sich über emen grossen Theil der Schweiz und selbst benachbarte
Gebiete aus. Die beiden stärksten Stösse fanden gleich am folgend“
? ag61 ’ v w 5 ? 10 h' 7 m’Zeit (nach V.) statt. Der erste stand aan‘ Hunedft ig2 kIeit 2d0e mm H- aPu- ptBsteorsnseer
vom vorhergehenden Tage nur wenig nach, und seine Wirkungen
waren fast noch schrecklicher. Die am vorhergehenden Tage gelockerten
Mauern brachen grossentheils erst bei diesem Stosse völlig
zusammen Hauser, welche noch scheinbar fest gestanden hatten
stürzten plötzlich ein, den unterirdischen Donner des Stosses übertonte
das Krachen der einstürzenden Gebäude. Oberhalb Grächen
loste sich ein ungeheurer Fels, welcher unter dem Hamen des Kalchen-
zuges bekannt war, los wälzte sich vom Gebirge herab und stürzte
mit unbeschreiblichem Getöse m die Visp, begleitet von einer wahren
Lawine von Steinen und einer Wolke zerstobener Erde. Auch an anderen
otellen stürzten Steinlawinen und grössere Blöcke in das Thal hinab (V )
Auch dieser Stoss wurde wieder in der ganzen Schweiz und
zum 1 heil noch erheblich darüber hinaus wahrgenommen. In Basel
gab sich der Stoss wenige Minuten nach 10 h. in einer wellenför-
• a Sekunden dauernden Bewegung kund. Mehrere Gebäulichkeiten
erhielten wieder Risse, die Glocken des St. Martins-
tüurmes schlugen, wie am Tage vorher, von selbst an. (V.) In Beifort
erfolgte der Stoss 10 h. 3 m. a.; derselbe warf noch 2 Schornsteine um,
wahrscheinhch solche, die am vorhergehenden Tage beschädigt waren
ln Mulhausen wurde er um 10 h. 4 m. a. ebenfalls noch ziemlich heftig
empfunden, jedoch richtete er keinen Schaden an. In Baden wurde der
ötoss in Konstanz, Stockach und Heidelberg wahrgenommen. (V. • B.)
Der Stoss um 2 h. 20 m. p. war bedeutend schwächer, doch
verbreitete er sich noch über einen grossen Theil der Schweiz- in
unserem Gebiet wurde er nur in Beifort und auch hier nur schwach
empfunden. Alle weiteren Stösse wurden ausserhalb der Schweiz
nicht mehr wahrgenommen.
Von weiteren Erderschütterungen in diesem Jahre ist nur noch
ein leichter Erdstoss zu erwähnen, der am 2. August in Homburg
gespürt wurde. (P. Ac. roy. de Belgique.)
1856.
, l Am 8\ APril verspürte man in Basel drei rasch aufeinander
folgende Erdstosse, von denen der erste der stärkste war; 5 Minuten
später erfolgte ein vierter Stoss; die Richtung derselben war NW.
~-S0. (N. K.)
1858.
Am 24. Mai gegen 7 h. p. traten in Mainz zwei (oder drei) heftige
Erdstösse ein, welche die Richtung S.—N. hatten. Ein paar Schornsteine
stürzten ein, mehrere Gebäude erhielten Risse; Ohren standen
plötzlich still, verschiedentlich zerbrachen Glas- und Porzellangefässe;
die Glocken der St. Quentins-Kirche schlugen von selbst an, und
der Boden erzitterte sichtlich, ünglücksfälle waren nicht zu beklagen.
Während der Erschütterungen fiel bei heftigem Wind ein
starker Platzregen auf die Stadt nieder. Die Stösse wurden noch
wahrgenommen in Oppenheim, Wiesbaden, Biebrich, Epstein und
Mannheim. (N . K.; Katalog von N öggerath.)
Im September fand eine leichte Erderschütterung am rechten
Ufer des Cleurie-Baches nahe Remiremont und weiterhin längs der
Moselotte statt. Eine etwas stärkere Erderschütterung ereignete sich
in der Umgegend von Remiremont am 16. Oktober. Dieselbe wurde
am stärksten in der Meierei Saut des Cuves, östlich von Gerardmer,
empfunden. Das Pflaster der auf den Felsen gebauten Küche hob sich
unter den Füssen, die Gläser erzitterten lebhaft und ein Riss in einer
Mauer, der bei einer ähnlichen Gelegenheit entstanden, aber wieder
zugemauert war, öffnete sich von neuem. Es waren fünf Stösse, die
von einem donnerähnlichen Rollen begleitet waren. Bei jedem Stoss
liess sich eine Detonation hören, als wenn in einer Entfernung von
2—3 km ein grosses Geschütz abgefeuert würde. Das Erdbeben schien
von N. nach S. zu gehen. Einen ganzen Monat lang hörte der Berichterstatter
etwa an 1(R Tagen während der Nacht ein lebhaftes
Erzittern der Gläser und ein Geräusch einer Detonation ähnlich.
(Laurent, C. R. t. XLVI. 1858.)
1859.
Am 4. März gegen 3 h. p. wurde in Mülhausen bei heiterem
Himmel ein Erdbeben verspürt, dessen Schwingungen besonders im
Inneren der Häuser fühlbar waren. (N. K.)
Am 6. April 10 h. 45 m. p. fand im unteren Moselotte-Thal eine
Erderschütterung sf&tt. Dieselbe bestand in mehrfachen Erzitterungen,
die etwa eine Minute andauerten und von einem donnerähnlichen
Rollen begleitet waren. Die Magnetnadel war unruhig und blieb
noch längere Zeit in Bewegung. In Remiremont blieb in einem Hause
im Erdgeschoss eine Wanduhr stehen. (Laurent C. R. t. XLVIII. 1859.)
1869.
Aus dem ganzen Zeitraum von 1860—1868 sind mir Erdbeben
aus dem Gebiet der oberrheinischen Tiefebene nicht bekannt
geworden. Mit dem Jahre 1869 aber beginnt die grosse, fast ein
volles Jahrzehnt andauernde Erdbebenperiode im Mainzer Becken
nnd Odenwald. Die Erdbeben des Jahres 1869 haben bereits zwei
eingehende monographische Bearbeitungen von L udwig und N ögge-
Rath (siehe die Quellenangaben in der Einleitung) gefunden Für