Hammer in die südlich gelegene Wüste von Darfur auf die Giraffen-Jagd
gieng und sich mehrere ausgewachsene Thiere dieser Art verschaffte, und
ohngeachtet er von einer bedenklichen Krankheit heimgesucht wurde, eine
grofse Menge Säugthiere, Vögel, Amphibien etc. etc. erlegte und zubereitete.
Mit dieser nicht zu schätzenden Sammlung erreichte er zur günstigen Zeit
die Nilufer wieder, und drang abermals mit starker Begleitung in die südlichen
Wüsten, von Ambukol ausgehend, vor. Auch dieser Zug war höchst
ergiebig, und nachdem er glücklich überstanden, verliefs Rüppell diese
überaus merkwürdigen Gegenden, um sich in Cairo (wo er im July 1825.
ankam) auszuruhen und zu einer Reise auf dem rothen Meere auszurüsten.
Gleich nach seiner Ankunft allda sendete er seinen wiedergenesenen Begleiter
Hey in das Fayoum und die Lybische Wüste, welcher bis zu Ende des
Jahres 1825. wieder zurückgekehrt seyn sollte.
Rüppell hat diese gefahrvolle und kostspielige Reise mit der Absicht
ausgefuhrt, dem Pubücum nach Beendigung derselben einen Bericht über
seine Entdeckungen und Berichtigungen in einem Werke mitzutheilen, zu
welchem er das Material sorgfältig gesammlet, und namentlich die sämmt-
liehe Zoologische Ausbeute dem Museum für die Naturgeschichte in seiner
Vaterstadt zur wissenschaftlichen Bearbeitung überschickt hat. — Die eingetroffenen
Sendungen von Thieren aus allen Classen enthalten viele neue Arten
und manche andere, welche, bis jetzt kaum gekannt, durch eine berichtigende
Beschreibung und Abbildung die Fauna Nordafrika’s genügend aufzustellen
fähig sind. Da nun Rüppell seinen Reiseplan auf eine Untersuchung
des rothen Meeres ausgedehnt und zugleich an dessen Ost - und
Westküsten landeinwärts vorzudringen sich vorgenommen hat, auch diese
Aufgabe in den Jahren 1826 - 27 zu lösen gedenkt und daher erst nach
dem Verlauf dieser Zeit seine Rückreise nach Europa antreten wird; — so
hat die Senkenbergische naturforschende Gesellschaft beschlossen, einen
Atlas zu Eduard Rüppells Reise in Nordafrika herauszugeben, der nach fol-
gendem Plan erscheinen wird.
I. Abtheilung. Zoologie.
Sie enthält die genau gezeichneten, lithographirten und colorirten Abbildungen
mit der ausführlichen Beschreibung der von Rüppell in Nordafrika
entdeckten oder durch ihn berichtigten Säugthiere, Vögel, Amphibien,
Fische; Insecten etc. Die Abbildungen werden nur nach denen im Senken-
bergischen Museum aufgestellten Exemplaren gefertiget und erscheinen in
Heften von 6. Tafeln mit ohngefähr 3. Bogen Text, vier bis fünfmal im Jahr
(oder in unbestimmter Zeitfrist).
II. Abtheilung. Geographie.
Die Karten, welche die yon Rüppell beobachteten geographischen
Ortsbestimmungen darstellen sollen', können nur nach seiner Zurückkunft
ausgeführt werden. Es wird daher diese Abtheüung zugleich mit dem vollständigen
Reisebericht erscheinen, den er selbst zu bearbeiten sich Vorbehalten
hat.
Dieser Reisebericht wird ebenfalls die Resultate liefern, welche der
Untersuchung angehören, die Rüppell über die Geologie, Mineralogie und
Antiquitäten der Gegenden Nordafrika’s, die er auf seinen Reisen besucht,
angestellt hat.
Da die zoologischen Notiz-und Zeichenbücher des Reisenden noch
nicht eingetroffen sind, und daher der Beschreibung der Thiere in Beziehung
auf ihre Lebensweise, Verbreitung etc. noch manches nachzuholende
abgeht, auch in dieser Irrthümer sich einschleichen, mögten, die nur
nach der Rückkehr und durch den mündüchen Verkehr mit den Reisenden
aufgeklärt werden können, so soll dem Reisebericht auch ein allgemeiner
Zoologischer beigefügt, und in diesem, nebst denen im Atlas enthaltenen,
alle der Fauna Nordafrika’s angehörigen Thiere (so weit solche gekannt
sind,) systematisch zusammengestellt, und wo es erforderlich, wiederholt
beschrieben werden.