Scheidungszeichen anzugeben, welche beständig upd daher für die specifi-
sche Bestimmung g Zieht man einee lLteinndi es ivnodn. dem Hinterhaupte bis zu der erhabensten
Stelle der Nasenbeine, so zeigt sich zwischen diesen beiden Puncten an dem
hier beschriebenen Warzenschwein eine Vertiefung (sinus), welche in dem
Mittelpunkt der Linie am meisten eingesenkt ist und allda neun Linien tief
von der Fläche abneigt. Diese Stelle tritt im Gegentheil bei dem capischen
bogenförmig erhaben hervor *). Ferner sind die Querdurchmesser an dem
abyssinischen breiter als an dem capischen, die Stirnfläche eingedrückt und
was sehr in die Augen fallt, der Raum von dem oberen und hinteren Augenhöhlenrand
bis zu der Hinterhauptsnath (welcher das planum semicirculare
einschliefst) um die Hälfte länger als bei dem capischen, wodurch der ganze
Schädel verlängert erscheint und namentlich das Hinterhauptbein mehr
zurückgetrieben wird. Wir stellen diese äufseren Unterscheidungsmerkmale
beider Schädel als feststehend auf, weil wir solche durchgängig an den uns-
rigenP gre.f uCnudveienr hbaebzeenic.hnet in den Memoires das capische Warzenschwein
mit der Benennung Phacochoere d’Ethiopie, und das unsrige als Phaco-
choere iTAfrique. Wenn wir seinem Wunsche, dafs diese Benennungen beibehalten
werden mögen, nicht Folge geleistet haben, so geben wir hier folgende
ursächliche Belege für unsere neue Benennung an .-W ir befolgen
strenge die von Illiger gegebene Vorschrift, nach welcher die Bezeichnung
derThierarten durch Benennungen nach Ländern,Flüssen etc. etc, nicht ohne
Nachtheil für die Wissenschaft statt haben kann. - Dann haben wir vor
allem vorgezogen unseren Phascochaeres mit Aelian’s Namen hier aufzuführen,
um bei dieser Gelegenheit zu erweisen, dafs dieser alte Autor schon
eine unverkennbare Kunde von unserer Art hatte. Aelian de animalium na
tura Liber XVII. cap. X. sagt: — „Afyei de Jivoiv ev Aiätoma yiveaSsai
rohe oQViäas Tods (J-ovoxegas, xai vs tetgaxegcas- xai mgoßara egicav prp)
ipiM, rgi%as de xa(iijhm> e%ovra. Dirum erzählt, dafs in Aethiopien ein-
hörnige Vögel und vierhörnige Schw eine so wie Schaafe Vorkommen,
welche zwar kein eW olle, aber die Zottelhaare, (rauhe
*) Dafs diese bogenförmige Erhabenheit beständig sei, ergiebt sich ans Fr. Crniers Abbildung (Siehe dieselbe
1. c.) und aus einer mit den in dem LeidnerMuseum sich befindenden Schädeln durch Temmin«
angestellten Untersuchung, nach welcher alle dort befindlichen Schädel des capischen Phascochaeres,
so wie ein anderer yon dem Land der Aschanti’s-abstammender von derselben äufseren Form sind.
■ Haare') derK am ele haben.“—Die in diesenwenigen Worten erwähnten
■ Thiere würden fabelhaft erscheinen, wenn man jene nach unseren Begriffen
■ wörtlich deuten wollte. Vergleicht man aber die indem Aethiopien der Alten
jjnoch lebenden Thiere mit dieser Angabe, so ergiebt es sich wohl, dafs Dinrni
llmit seiner unvollkommenen Beschreibung unter dem einhörnigen Vogel den
■ Knceros camuculatus (LcvaiUant'), unter dem vierhörnigen Schwein unser
■ Warzenschwein und unter dem Schafe, das statt der Wolle mit den Zottel-
■ laaren der Kamele bekleidet sein soll, den Ovis tragelaphus (Geoffroy) bezeichnet
habe. Der Berichterstatter dieser auffallenden Thierformen hat
ivergleichungsweise die Erhabenheit auf dem Kiefer des Buc. car. als ein
feorn beschrieben und dieses kann uns nicht befremden, da wir noch jetzt
■ inen solchen Schnabel einen gehörnten rostrum cornutum (vid. IUig prodr.
WMammal. av. p. 160. Nro. 78.) nennen. Eben so sind die überaus grofsen
■ Eckzähne des Warzenschweines in seiner Darstellung als Hörner aufgenommen
worden, und zuletzt hat er durch seine Tgi%as, die Zottelhaare des
WOm tragelaphus so treffend geschildert, dafs wir keine Zweifel in unsere
Deutung setzen können, sondern annehmen, dafs er wirklich diese drei Thiere
■ nit seinen wenigen Merkmalen habe beschreiben wollen. Solche Gründe,
Imd was noch mehr ist, die Hochachtung, welche wir dem Wissen der Alten
■ erne zollen, haben uns vermocht, unser Warzenschwein mit Aelian’sNamen Bekannt zu machen. I Die äufseren Merkmale, welche unser Warzenschwein der Beschreibung
Barbietet, sind folgende: Die ganze Haut ist erdfarbig, sparsam mitBorsten-
Baaren versehen. Zwischen den Ohren entspringt eine Mähne, welche über
Ben Nacken und den Rücken hinaus sich fortsetzet und deren einzelne Haare
Biit unter bis zehn Zoll lang sind. Die Borstenhaare dieser Mähne, und beinahe
alle auf dem ganzen Körper vorhandene, sind hellbraun und entspringen
Bi°ht einzeln aus besonderen Wurzeln, sondern bilden überall Büschel von
Brei bis sechs Borsten, welche dann aus einer gemeinschaftlichen Wurzel
Bervortreten. Da der ganze Körper, den Rücken ausgenommen, nur wenig
jpiitHaaren besetzt ist, so hat er so ziemlich ein nacktes Aussehen. Der Kopf
F u“er die Stirne breit, diese etwas eingedrückt, die Augen klein und sehr
■ och oben liegend. Von der Stirne abwärts bis zu dem Nasenrücken eine
■ ertiefung. Unter den Augen auf der Wangengegend eine Warze, welche
Bjr in Bezug auf eine kleinere auf der Backenseite die gröfsere nennen,
■ •lese Warzen sind aus verdichtetem Hautgewebe gebildet und wir finden,
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