Doris etwas Ähnliches findet. An jeder Seite des Rückens bemerkt man drei
in einem bestimmten Zwischenräume von einander abstehende und seitlich
gegen einander übergestellte conische, zusammenziehbare, warzenartige
Verlängerungen. In der Nähe des vorderen Paares liegen die Geschlechtsöffnungen;
das zweite Paar hat zwischen sich After und Kiemen und hinter
diesen in einiger Entfernung zeigt sich das dritte Paar. Fühler, Kiemen,
Flofse so wie der untere Theil des Körpers sind ungefleckt, dunkel schwarzbraun.
Die schwefelgelben runden oder ovalen Rückenflecken haben eine
ganz schmale dunkelbraune Einfassung. Der Fufs ist sehr schmal, der Mantel
seitlich kaum frei und vorragend. Der Hintertheü des Körpers ver-
schmächtigt sich und läuft spitz aus.
Totallänge: 3V2 Zoll beim lebenden Thiere; Totallänge des in Weingeist
mitgebrachten und untersuchten Exemplars 1 Zoll 2 Linien.
Das einzige bei Tor gefundene Individuum lebte auf einer Koralle.
Gen. Pleurobranchus. (Cuv.) Taf. 5. ffjg 2. »• b.) Pleurobranchus Forskalii. (Mus. Franco/.~)
Diagnos. Pleurobranchus. Corpore supra rugoso; colore ubique obscure-violaceo; utroque dorsi latere
seriebus duabus (vel tribus) linearum interruptarum semilunatarum albarum notato; pallio postice
inciso.
Habitat in mari rubro, prope Massauam repertus. Forskal *) hat diese Art ziemlich gut und deutlich abgebildet unter dem
Namen Lepus marinus; aber nirgends beschrieben. Spätere Zoologen haben
die Abbildung gewöhnlich unbeachtet gelassen. Nur bei Lamarck **) finden
wir, dafs derselbe das Geschlecht zwar richtig erkannt, unrichtiger Weise
aber, obgleich fragweise, das Thier zu Pleurobranchus Peronü gerechnet
hat. Ja Cuvier ***) sagt gerade zu: “La fig. de Forskal, P. XVIII. A. est
probablement le Pleur. Peronü.
Diese von uns zuerst beschriebene Art ist unstreitig der Riese aller bis
jetzt bekannten Pleurobranchen und wird im Leben 5 bis 6 Zoll lang, ist
*) S. Icônes Herum naturalium quas in itinero orientali depingi curavit P. Forskal etc. Havniae 1776.
Tab. XXVIII. A.
**) Hist. nat. des Animaux sans Vertebres. Tom. VI. Part. 1. p. 339.
***) Règne animal. Tom. II. p. 396. Note 1.
aber in Weingeist bis auf 3 — 3*/* Zoll zusammengezogen; 2 — 21/2 Zoll
breit. — Seine Farbe ist dunkel violett, an jeder Seite des Rückens finden
sich 2 (selbst 3) Längsreihen unterbrochener ganz weifser, halbmondförmig
gebogener, schmaler Linien und jede Reihe besteht aus 4 bis 5 solcher Linien.
Der Mund kann sich rüsselförmig hervorstrecken. Die Farbe des Rüssels
ist gelblich. Über dem Munde ist nach beiden Seiten eine Ausbreitung
der Haut, wie sie sich auch bei den übrigen Arten findet (voile von Cuvier
genannt). Wohl als Fühler zu betrachten. Die Kiemen bestehen aus 22—24
Lappen. Vor denselben sind die Geschlechtsöffnungen, wie sie Cuvier bei
seinem Pleurobranchus Peronii angegeben hat. Vorn liegt die Öffnung für
die Ruthe. Diese ragt in den 3 untersuchten Exemplaren vor und es findet
sich sonderbarer Weise eine eigenthümliche flügelartige Ausbreitung der
Haut an dem hinteren vorragenden Theile derselben. Hinter dieser Öffnung
und unmittelbar vor den Kiemen liegt eine zweite kleine runde Öflnung für
die weiblichen Geschlechtsorgane. Hinter den Kiemen, da wo die Haut
aufhört, welche dieselben an den Leib heftet, hegt die Afteröffnung. Der
Fufs ist nach vorn und an den Seiten wenigstens eben so breit als der Mantel
und ragt nach hinten selbst beträchtlich über demselben, sich stumpf zuspitzend,
hervor. Auf dem Rücken, mehr nach vorn hin, findet sich nur eine
kleine, rundliche Schale im Innern unter dem Mantel. Diese Schale ist
jedoch hier wirklich nur erst angedeutet. Sie erscheint ganz membranös,
durchsichtig, dünn wie Postpapier und nicht aus solchen Lagen bestehend,
wie sie Cuvier und Meckel bei ihren Arten angegeben haben, sondern ganz
einfach und glatt. Auch hier wie bei der folgenden Art ist die sonderbare
Form der an ihrer Basis mit einander verbundenen Fühler bemerkenswerth,
die bei allen Arten dieses Genus sich zu finden scheint Die Fühler sind nämlich
an der äufsern Seite der Länge nach gespalten, hohl und cylinderför-
mig. So nach Cuvier bei Pleurobranchus Peronii *), nach Meckel bei Pleu-
robranch. tuberculatus **). In dieser Spalte liegen an der Basis der Fühler
die beiden kleinen dunkelen Augenpunkte und zwar so, dafs diese von den
beiden freien Rändern jener Fühlerrinne, wie von Augenliedern, verdeckt
werden können. An dem hintern Rande des Mantels ist ein starker Ausschnitt,
aus dem ohne Zweifel das hintere Ende der Kiemen hervorgestreckt
*) Mémoires p. servir a 1’hist. et a 1’anat. des Mollusques. Mém. sur la Phyllidia et sur le Pleuro-
branche. p. 4. etc.
**) Beiträge z. vergleichenden Anatomie. Bd. I. Heft 1. Leipz. 1808. 8. Seite 27.