Vermetus inopertus, Arytene vaginifera. 39
dazu, wegen des Mangels eines Operculura. Allein dies ist auch alles, was unsere Art
von der schon bekannten dieses Genus unterscheidet und wir würden uns daher ein
Gewissen daraus machen, den Vermetus inopertus unter eine neue Haube zu bringen. Die
im Ganzen genaue und gute Beschreibung Ad anso n ’s von seinem Vermetus *), den spätere
Naturforscher Verm. lumbricalis nannten, möge man deshalb mit unserer Art vergleichen.
Man kann jedoch aus letzterer, wenn man will, eine eigene Unterabtheilung dieses Geschlechts
bilden. Ein in vieler Beziehung, wie es scheint, ähnliches Thier, ohne Deckel
auch, hat, wie mir mein werther Freund und College, Hr. Prof. H. B ronn, mitgetheilt
hat, Dr. A gostino S assi in Genua im Giornale ligustico 1827 beschreiben wollen. Es
ist dies die Serpula polythalamia, B rocc. (Serpula dent, fera, Lam.). Wohl mit Recht zu
einem eigenen Genus, Serpulorbis, S assi, erhoben, wegen der Form des Körpers, der
Stellung der Fufses, der 4 Fühler, u. s. w., zwischen Vermetus und Scalaria zu stellen.
Lebt im Golfe von Genua, auf Felsen angewachsen; etwas kleiner als im fossilen Zustande,
in dem man die Schale viel früher kannte.
Eine andere, sehr grofse Art des Genus Vermetus hat R ü p p ell noch aus dem rothen
Meere (nur auf der Insel Jubal vorkommend) mitgebracht. Sie hat einen ansehnlichen hornartigen
Deckel und die kalkartige dicke Schale ist der ganzen Länge nach in S förmiger
Gestalt aufgewachsen. Es ist ohne Zweifel dieselbe, welche schon der Engländer G ray
unter dem Namen Vermet. maximus beschrieben, und das Thier (ohne die Schale) mittel-
mäfsig abgebildet hat. Als Aufenthaltsort wird der stille Océan angegeben. **) — Leuckart.
Tab. XH. (Fig. 1. a. 6. ) A r y t e n e v a g i n i f e r a .
A sp ergiü u m vag in iferutn . (Lam,.)
Char. specif. A vagina longissima, subarticulata, ad articulos vaginis foliaceis aucta ; fimbria disci postici
brevissima. Lam.
Zu den vielen Thieren von denen man lange nicht wufste, wohin sie in den. Reihen
dieser Geschöpfe zu stellen seien, gehörtauch das Genus A ry te n e oder A spergillum .
Bei diesem Geschlechte war jene Ungewifsheit um so verzeihlicher, da das Thier völlig
unbekannt war und blieb. Nur Schalen davon, die jedoch immer selten waren, finden sich
in Sammlungen vor. A r genrille, Bonanni, Gualtieri, Lister, Martini, R um pf u. a.
bildeten in ihren Werken solche ab. —
Linné **'*), durch die Gestalt der Schalen verleitet, brachte sie unter dem Namen S erpula
P e n is zu den Wurmröhren. Andere folgten seinem Beispiele» — Blumenbach****)
änderte jenen Linnéischen Namen um in S erp u la p e rfo ra ta (V enusschacht, N eptu
n ssc h a c h t, G iefskanne) und wollte daran manche Aehnlichkeit mit den Tubiporen
*) Hist, natur. du Senegal. Coquillages. Paris 1757. 4. p. 160.
**) J. C. G ray Spicilegia zoologica; or original Figures and short systematic descriptions of new
and unfigured Animais. Part. 1. London 1828. 4. p. 3. Tab. V. Fig. 3.
***) Syst. Natur. Ed. Gmelim. T. 1. P. VI. p. 3744.
' ***) Handbuch der Naturgesch. Achte Ausg. Göttingen, 1821. S. 485.