der Kiemenöffnung beinahe geradlinigt hoch am Rücken her bis zn dem hinteren
Ende der Rückenflofse, der andere Theil beginnt über der Mitte der
Afterflofseund gehet bis gegen das Schwänzende längst dessen Mitte. Der
Anfang der Rückenflofse ist über der Basis der Brustflofsen. Ihr stachelig-
ter Theil bildet zwei Drittel ihrer ganzen Länge; die Stacheln sind nur an
ihrer Basis durch eine Membran verbanden; eineVerlängung begleitet jeden
Strahl und ragt an dessen Endspitze über, um sich daselbst zu einem Fähnchen
auszubreiten. Die gespaltenen Strahlen sind länger als die stacheligten.
Die drei Stacheln der Afterflofse verlängern sich progressiv; die Schwanz-
und Brustflofse sind länglich zugerundet. Äusserst merkwürdig sind die
Bauchflofsen, welche vor den Brustflofsen sitzen; sie beginnen mit dem
gewöhnlich spitzigen Stachel, der 6 Linien lang ist; der folgende Strahl ist
zweimal so lang, dick und zugerundet, aus vielen kleinen Gliederungen
zusammengesetzt; bald spaltet er sich und bildet zwei lange fein gegliederte
Strahlen, wovon jeder längst der einenKante mit einer schmalen Hautmembran
bewachsen ist. Der Rest der Bauch fl ofseii# besteht aus 3 kurzen gespaltenen
Strahlen. Brfl. A-^Bafl.-i-, Rfl.-J-, All. A, Schfl. u.
DieFarbe des ganzen Körpers und allerFlofsen ist nach demTode dunkel
schwarzbraun: ich sah nämlich nie ein lebendes Individuum. Beide Kiefer
sind mit einer breiten Binde feiner Zähne bürstenformig besetzt; drei
ähnlich bewaffnete Knochenplatten, halbmondförmig gestellt, am Gaumen.
Am Schlunde sind oben zwei, unten eine Platte mit kleinen Hakenzähnen ;
der Magen ist ein membranöser Sack, auf welchen ein kurzer Darmkanal
ohne Blinddärme folgt; ich fand in demselben Crustaceen. Über die Anwesenheit
oder den Mangel einer Schwimmblase bin ich zweifelhaft.
Ich erhielt nur einmal 3 Individuen dieser Species bei Mohila ;: ihre Körperlänge
betrug circa 6 Zoll, einen bestimmten Localnamcn wufste man
mir nicht anzugeben, und der Fisch scheint nur zufällig vorzukommen.
Bemerkung: Cuviers neues Geschlecht Plcsiops, welches er den Chro-
mis-Arten anreihet, und wovon er nichts sagt als: „Es sont des ohromis a
tête comprimée, à yeux rapprochés, â très longues ventrales” (Vol. R
p. 266.) kann ich unmöglich auf den in Rede stehenden Fisch beziehen, denn
hier ist doch gewifs nicht der Mund wie bei dem Chromis gestaltet ! —
Über den Mugil chanos des Forskäl.
Wenige Fische haben die Naturforscher wegen der Classification mehr
in Verlegenheit gesetzt, als der von Forskäl (pag. 74 N. 110.) beschriebene
Mugil chanos. Gmelin Lin. (p. 1398. N.5.) und Schneider (p. 116.) lassen die
Sache ganz ununtersucht, und führen die Beschreibung des schwedischen
Naturforschers ohne weiteres mit ihren Mugil-Arten auf, obgleich dieser
Fisch nach Schneiders Ansichten in einer ganz andern Classe, nämlich der
derHeptapterygii stehen sollte! auch führt letzterer p. 121. eine, nach Förster
gefertigte Beschreibung eines Mugil salmoneüs auf, ohne bemerkt zu
haben, dafs dieser weiter nichts sei als Förskäls Mugil chanos. LaCepede
(Vol. V. pag. 395.) macht ohne weiteres ein eigenes Geschlecht daraus, für
welches er den in Forskäl angegebenen arabischen Trivialnamen Chanos,
als systematische Geschlechtsbenennung annimmt. Cuvier (Rüg. Anim. Vol.
H. p. 292.) übergehet diesen Fisch ganz, mit dem Bemerken, dafs er wegen
Mangel an Autopsie denselben nicht classificiren könne. Unterdessen hatte
er schon längst eine ziemlich gute Figur dieses Fisches vor Augen gehabt
ohne sie zu erkennen, nämlich die welche Rüssel (pag.207.) unter dem indischen
Namen Palah Bontah bekannt gemacht hatte. Van Hasselt hatte im
Jahr 1822 Gelegenheit im indischen Meere den Fisch wiederzufinden, welchen
Rüssel auf besagter Tafel abgebildet. Da er denselben nirgends citirt
fand, und er ihn in kein vorhandenes Geschlecht unterzubringen wufste, so
bildete er für diesen Fisch ein neues Genus, das er Lutodeira benannte; als
Typus citirt er die Russelche Abbildung, und giebt ihr den specifischen
Namen Lutodeira indica *). Van Hasselt übersah die vier Hautlappen an
der Basis der Schwanzflofse, welche auch der Beobachtung Rüssels entgangen
waren; daher ist es verzeihlich dafs beide den forskälischen Mugil
chanos in ihrem Fische nicht erkannten; ich wenigstens habe über dessen
Identität keinen Zweifel, und adoptire ohne weiteres das Geschlecht Lutodeira
für den Mugil chanos, wofür ich nun nachstehende Diagnose entwerfe:
L l l t o d e i f ä . (van IlasseU.) **) Charact. gener. Osedentulum minutiusculum, maxillae in utroque latere obliquae, membranae branchio-
stegiae sub gula cute coriacea connexae, radiis quatuor adplanatis; alaeduae membranaceae versus basin pinnae
faudalis in utroque latere sitae; pinna dorsalis unica, radiis ramosis; pinnae ventrales in medio corpore positae. Dieses Geschlecht wird seinen Platz finden in der Abtheilung derMala-
*) Siehe Ferussak Bulletin des Sciences. Vol.- 2. p. 92.
) Ich kenne die Derivation oder Composition dieses Namens nicht, als mir derselbe noch ganz unbe-
annt war, hatte ich den Namen Scoliostomus von oxoXiog, schief, und öra/uce, Mund, gebildet. (*>)