72 N ycticeju s leucogaster.
stark von Gestalt, nach innen convergiren und durch einen grofsen leeren
Raum getrennt sind. Dent. canin , diese kehren ihre Spitzen nach aufsen.
Dent.molares^Jß; diese bestehen aus einem vorderen falschen Backenzahn,
so wie drei darauf folgenden normalen, wobei zu bemerken ist, dafs der
letzte der oberen Kinnlade als ein flacher, schmaler Zahnkörper, beinahe
ganz transversal gestellt ist. Der digit. Index hat zwei Phalangen, der digit.
medius vier und die übrigen drei. Da übrigens Herr Temminck in seinen
monographies de mammalogie (siehe pag. 316.) eine umständliche Bearbeitung
dieses in die systematische Darstellung der Säugthiere aufgenommenen
Geschlechtes angezeigt hat, so haben wir uns nur auf diese wenigen Angaben
von demselben beschränken wollen, um den Bemühungen unseres um
die Naturgeschichte der Cheiroptern so sehr verdienten Freundes nicht vorzugDreiiefe
nG.esichtsfläche unseres Nyctic. leucog. ist nackt und fleischfarbig;
die Ohren nackt und hellbraun; der Ohrdeckel von hinten nach vorn gerichtet;
die Nase ziemlich wulstig, mit seitlichen runden Nasenlöchern. Auf
der Stirne, dem Scheitel und dem ganzen Oberkörper ist das Haar wollig,
dicht, bräunlich von Farbe. Der ganze Unterkörper weifs, mit gelblichem
Anflug. Die Flügelhäute röthlich braun, so wie die Intercrural-Membran,
über welche das Schwanzende etwas hinausragt.
Vaterland. Kordofan.
Aufenthalt. Bewohnt die Höhlen der Adansonia, welche in Kordofan
den Namen Taboldi führt und wurde am Brunnen Nedger gefunden. Heifst
bei den Arabern Abu Rigeh.
V espertilio leucom elas. 73
Taf. 28. Q>.) V e s p e r t i l i o l e u c o m e l a s . {Mus. Prancof.) Zweifarbige Fledermaus. Dlngnos. Vespertilio corporis colore supra nigra; infra ex nigro et albo variegato. Rhinarium prominens
incisura ad frontem porrecta utrinque labro sejunctmn. Anriculae medio frontis contiguae.
Ausmessungen. Puls. Zoll. i.in. Länge von dem Scheitel bis zu dem S c h w a n z ..................................... — X 9
Länge des Schwanzes....................................................................^ ^_ j g
Höhe der O h r e n ........................... . V __ 7
Länge des Kopfes ...............................................................................‘ _ _ g
B eschreibung.
Oberkörper, Kopf, Gesicht, Nase, Ohren, Hals und der obere Theil der
Brust schwarz. Auf der Brust haben die Haare weifse Spitzen und werden
am Unterleib ganz weifs, so dafs an diesen Theilen eine aus Schwarz und
Weifs vermischte Färbung entsteht. Die Nase erhebt sich wulstig über die
Oberlippe, ist auf dem Rücken breit, und schmal an demUefzenrand; so
dafs sie wie ein mit der Spitze nach unten gekehrtes Dreieck aussieht. Dieses
entsteht durch zwei Einschnitte, welche den Nasenkörper gleichsam von
der Oberlippe auf beiden Seiten trennen und nach der Stirne hin verlaufen.
Die Nasenlöcher oben, auf dem breiten Theile der Nase. Hinter der Nase
eine Vertiefung. Die Ohren sind am Rande dieser Vertiefung zusammengewachsen
und Zur Seite dieser Vertiefung liegen die Talgdrüsen. Der Ohrdeckel
breit an der Wurzel, an der Spitze schmal auslaufend. Die Flug-
und Intercrural-Membranen braun. Die Flughaut an ihrer Verbindung mit
dem Körper mit feinen weifsen Härchen besetzt.
Der ganzen Gestalt nach würde dieser Cheiropter mit unserem Vespert,
auritus namentlich in der Ohren - und Nasenbildung übereinstimmen, und
mit diesem eine Abtheilung der Gattung Vespertilio bilden. Die Zahnbildung
ist aber verschieden, und verdient hier angeführt zu werden. Vonden vier oberen
Schneidezähnen sind die zwei mittleren oder inneren am längsten und an
der Spitze zweizackig. Backenzähne haben wir oben nur vier bemerken können,
selbst der erste steht ganz nahe an dem Eckzahn, weswegen wir Anstand
nehmen den fünften als ausgefallen zu betrachten. Ist diese Zahnbildung con-
stant, so würde sich dieser Cheiropter besser au die Gattung Noctilio anreihen.
Vaterland. Das petraeische Arabien.
Aufenthalt. Alte verödete Wohnungen.