die Russelsche Abbildung citirt, bildet daraus sein Geschlecht Sillago, und
bezeichnet unsere Art mit dem specifischenNanäen acuta; in der Folge führt
er jedoch immer wieder den nämlichen Fisch unter dem forskalischen Namen
Atherina sihama bei diesen Artverwandten auf. Diese häufigen Verwechselungen
und Irrthiimer haben micji bewogen eine nach dem Leben
colorirte Abbildung dieses Fisches nebst einer ausführlichen Beschreibung
hier mitzutheilen, und indem ich den Cuvierschen Geschlechtsnamen, wie
es sich von selbst verstehet, beibehalte, ertheile ich der Art dieselbe Benennung,
unter welcher sie zuerst wissenschaftlich beschrieben worden ist
&Der Kopf dieses Fisches ist von konischer etwas platt gedrückter Form ;
der Vertex und sämmtliche Operkuln sind mit Schuppen bedeckt. Oben auf
dem Operculum befindet sich der das Geschlecht charakterisirende Stachel;
der Rand des Präoperculums ist fein gezähnt, die doppelten Naslocher liegen
unfern der Augen. Der Körper ist langgestreckt, nach dem Kopf zu
cilindrisch, nach dem Schwanz zu zusammengedrückt, durchaus mit mit-
telmäfsig grofsen Schuppen bedeckt, welche beim vorwärts Streichen rauh
anzufühlen sind. Die Seitenlinie läuft ziemlich mit dem Rücken parallel,
längst des oberen Drittels des Körpers, und senkt sich allmählig nach hinten
bis zu der Schwanzmitte herunter.
Die Brustflqfsen sind nicht sonderlich grofs, und stehen unter der Mitte
der Körperhöhe; die kleinen Bauchflofsen beginnen unmittelbar unter ihnen;
der After in der Mitte des Körpers; auf ihn folgt eine lange Afterflofse,
überall beinahe gleich hoch, mit Ausnahme der sich allmählig verlängernden
drei vordem Stacheln. Die 2. Rückenflofse steht der Afterflofse gegenüber
und ist ihr in der Form gleich; unmittelbar vor ihr endet die 1. Rük-
kenflofse, deren vorderster Strahl der längste ist, während die andern sich
stufenweise verkürzen. Die Schwanzflofse endiget etwas gabelförmig: die
Kiemenhaut hat 5 Strahlen, Brfl.-A-, Rfl.-|, R fl.^-+A -, Afl.-A-, Schfl.«
DieFarbe des ganzenKörpers ist blafs gelbbraun nach dem Rücken zu,
insFleischfarbene nach dem Bauche zu übergehend. Längs der Mitte des Ifou
ches schimmert in gewissen Richtungen ein silberfarbiger Streif durch. Die
Iris silberfarbig mit gelblichem Ringe um die Pupille. Die Farbe aller Flossen
röthlich violet hyalinisch; zuweilen bemerkt man längs der Strahlen
kleinDe esrch ewtwärazsl icvhoer sFclheicekbebna.re Mund ist mit fleischigten Lippen versehen.
Beide Kiefer mit mehreren Reihen feiner Zähne bürstenförmig besetzt; am
■ ■ S m a• r i s ö y e n a. Schlunde sind oben zwei Platten mit ähnlichen Zähnchen bewaffnet, und
unter ihnen eine dreieckige Platte mit.hakenförmigen Zähnen. Der Magen
ist ein muskulöser spindelförmiger Stumpfsack; zwei kurze Blinddärme am
Pylorus; der Darmkanal macht nur eine Rückbiegung und ist halb so lang
als der ganze Körper. Die Schwimmblase einfach. Die gewöhnliche Körperlänge
dieses Fisches beträgt 8 — 10 Zoll; er kömmt überall im rothen Meere und in Ostindien vor.
Dr. Ehrenbergs Catalog enthält diesen Fisch unter dem forskalischen
Namen Atherina Sihama. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit dafs die von
Forskal p. 69. N. 101. beschriebene Atherina hepretus keineswegs dieLinné-
ische Species ist, die im Mittelländischen Meere lebt, sondern die Atherina
pinguis des Lacepede, wovon dieser Schriftsteller Vol. 5! Tab. 11. Fig. 1 . eine kaum kennbare Abbildung giebt.
S m a r i s. (c<uv.) Taf. 3. (Fig. 2.) S m a r i s ö y e n a * (Mus. Franco/.) Diagnos. Solaris colore argenteo nitente, labiis grassis semicartilagineis, membrana squammata pinnam
dorsalem et analem recondente.
Synonyma. Labrus öyene Forsl;. p.35. N. 29. id. id. Lacep. Vol. 3. p.463. id. id. Schneid, p.245.
N. 12. Labrus longirostris Lacep. Vol. 3. Tab. 19. Fig. 1. Spare breton Lacep. Vol. IV. p. 134. Ican
Poeti Renard Tab. 2. Fig. 9. Wodawahah Rüssel Tab. 67. Man verdankt die erste ausführliche Beschreibung dieses Fisches Forskal.
Obgleich dieser aufmerksame Naturforscher ganz besonders herausge-
lioben hat, dafs feine vielseitig gestellte Zähnchen die beiden Kiefer dieses
Fisches bewaffnen und er sich also unmöglich in das Linnéische Geschlecht
Labrus einpassen läfst, so zählten ihn dennoch Lacepede (vid. Vol.3. p.463.)
und Bloch edit. Schneider (pag.245. N. 12.) zu demselben. Sonderbar ist es,
dafs Lacepede wenige Seiten weiter, eine nach einer CommersonchenZeich-
nung gefertigte ziemlich gute Figur dieses Fisches (Vol. 3. Tab. 19. Fig. 1.)
unter dem Namen Labrus longirostris giebt, ohne zu ahnden, dafs es Fors-
kals Labrus öyena sei, und wie schon Cuvier bemerkt (Règne animal Vol. 2.
pag.270.Note), so folgt noch eine dritte Beschreibung des nämlichen Fisches
in Lacepede Vol. IV. p. 134. unter dem Namen Spare breton.