Herr Ehrenberg D. Bohar benennt: Rücken und Obertheil des Kopfes
braungrau, Bauchseite schmutzig gelblich, alle Flofsen schwarzbraun. Iris
lebhaft pommeranzengelb. Ueber die Farbe von D. quadriguttata habe ich
zu bemerken, dafs der Grund des Rückens gleichfalls braungrau ist; so wie
dafs auf jeder Seite in der Mitte des Rückens und am hintern Ende der
Rückenflofse einige weifsliche Schuppen, die zwei Flecken bilden, Vorkommen;
der Rand aller Schuppen ist überhaupt lichter wodurch sich auf der
Körperseite helle Längsstreifen abzeichnen. Die Mitte der Schwanzflofse
und die Basis der Afterflofse ist heller als ihr äufserer Rand. Diesen Fisch
beobachtete ich nie gröfser als 10 Zoll lang, während der andere gewöhnlich
21 Zoll grofs war, aus welchen Gründen ich keinen Anstand nahm, beide
Fische zu einer und derselben Art in verschiedenem Alterkleide gehörig, zu
zählen, welches auch die Meinung der von mir darüber befragten eingebor-
nen Fischer ist, die sogar beide mit dem gleichen Trivialnamen Bohar bezeichnen.
Das häufige Vorkommen, die Schmackhaftigkeit, und die gute
Haltbarkeit der getrockneten, machen diese Fische für die Bewohner am
rothenMeer zu einem wichtigen Erzeugnifs. Am Vorgebirge Ras Meha-
met und bei der Insel Jubal fingen wir selbst mit 4 Angelhaken, im Zeitlauf
einer halben Stunde, jedesmal über 40 Stück dieser Diacope, wovon jeder
im Durchschnitt 3 Pfund schwer war: noch zahlreicher fanden wir diese
Fische auf einer Sandbank in der Parallele von Gomfuda gelegen, wo wir
in einer halben Stunde mit 6 Angelhaken über 3 Centner davon fingen.
Bewaffnung des Mundes und Structur des Darmkanals wie bei den verwandten
Arten. Im Skelet fand ich 10 Rücken- und 14 Schwanzwirbel. Ich
entwerfe keine lateinische Diagnose dieser Species, weil ich nicht zu bestimmen
wage, ob die vorstehend mitgetheilten Notizen sich wirklich auf 2 verschiedene
Arten oder auf Altersverschiedenheit beziehen.
Diacope annularis. (Kühl et Van Hasselt.)
Synonyma. Mesoprion annularis Cnv. Vol. 2. pag. 484.
Diagnos. Diacope fronte elevata gibba, sinn praeoperculari et callositatati suboperculari non tantum conspi-
cuis; colore dorsi coccineo ventre albescente, fascia umbrina ab initio pinnae dorsalis ad ocu-
I los. Dorso caudae maculae duae albae cum nigra intermedia.
Körperform ellyptisch vertical zusammengedrückt mit parabolischem
etwas höckerigem Stirnprofil, hinten zugerundete Rücken- und Afterflofse
und abgestutzte Schwanzflofse. Grundfarbe des Rückens zinoberroth
ins röthlich Weifse nach dem Bauch zu übergehend. Ein brauner
Streif geht von dem Anfang der Rückenflofge bis zu den Augen;
auf dem Schwanzrücken ein grofser schwärzlfcher Fleck, hinten und vorn
mit weifsen begrenzt. Iris rothbraun; alle Flofsen röthlich, die Endspitzen
der Baucliflofsen schwarz. Die Strahlenzahl der Flofsen:
Brfl. ± , Bafl. i , Rfl. i , Aftfl. Schfl. 17.
Körperlänge beiläufig 9 Zoll; Vorkommen in der Gegend von Massaua.
D i a c o p e c o c c i n e a . Synonyma. Sciaena gibba? Forskäl pag. 46. No. 48.
I)iagno8. Diacope fronte gibba, sinu präoperculari et callositate suboperculari eximiis; corporis colore coccineo.
Pinnae dorsalis, analis, et vertralis margine posteriore albescentes. Leicht zu unterscheiden ist diese Art vor der vorbeschriebenen durch
die besonders starke Auskerbung des Präopercularknochens, für die Einlenkung
der Erhöhung des Suboperculum, sonst ist das Stirnprofil eben
so stark höckerartig. Das hintere Ende der Rücken- und Afterflofse, so wie
die Gabelspitzen der Schwanzflofse zugerundet; die ganze Körperfarbe des
Fisches und die Flofsen lebhaft karminroth, etwasfdunkler nach dem Rücken
zu; der freie Rand der Rücken-, Bauch- und Afterflofse weifslich; Iris
braun mit gelblichem Ring um die Pupille.
Brfl. Bafl. i , Rfl. 4 , Aftfl. ±, Schfl. 17.
Körperlänge 10 Zoll. Vorkommen in der Gegend von Djetta, wo man
mir den Fisch el Agmar benannte.
Es ist sehr ungewifs ob Forskäl’s Sciaena gibba wirklich mit dem vorstehend
beschriebenen Fische eine Art ausmache.
D i a c o p e o c t o l i n e a t a . (Cto.) Synonyma. Sciaena kasmira, Forsk. pag. 46. No. 46. Holocentrns bengalensis Bloch. Tab. 246.
Diagnos. Diacope colore flavescente, vittis utrinquc quatuor caeruleis nigromarginatis. Cuvier (Histoire Naturelle des poissons Vol. 2. pag. 418) giebt eine ausführliche
Beschreibung dieses Fisches nebst Angabe aller Synonyme und
Fundorte; es würde daher jede Notiz über denselben eine überflüssige
Wiederholung sein.
Ich erhielt diese Art nur ein einziges Mal, und zwar in der nördlichen
Hälfte des rothen Meeres, wo noch ihr Trivialname Kasmira ist.