Es scheint, als wenn sich diese Thiere wenig oder gar nicht zusammenziehen,
wohl aber nach oben, wie nach unten umbiegen können. -4 Man
findet immer mehrere Individuen neben einander, auf Steinen, Corallen u. s.
w. festsitzend.
R üppell fand sie sehr häufig im rothen Meere, und zwar im Golfe von
Suez, bei Tor.
G e n . A c t i n i a. (L.) Tab. I. (Kg. 2.) A c t i n i a qua drico lor. (Mus. Francof) Diagnos. Actinia corpore laevi, colore testaceo; praeputio interne thalassino; facie superiori inter tentacula
lactea; tentaculis longis, clavatis, rubescente-fuscis, apicem versus albis.
Habitat in maris rnbri sinu Snezensi. Diese schöne, grofseActinie kommt im ganzen nördlichen Golfe von Suez
vor. Der Körper ist äufserlich allenthalben schön ziegelroth, der obere innere
Rand (praeputium) desselben, der sich mit den Tentakeln nach aufsen Um schlagen
kann, ist meergrün. Die obere Fläche des Körpers zwischen den
Tentakeln und der Mundöfinung ist milch weifs: die ansehnlich langen und
dicken, keulenförmigen Tentakeln selbst, die in beträchtlicher Anzahl vorhanden
sind und mehrere Reihen rundum bilden, sind bis gegen die Spitze
hin röthlich braun; die Spitze selbst ist weifs.
Das einzige, in Weingeist auf bewahrte Exemplar hat einen Durchmesser
von zwei Zoll und einigen Linien, die Höhe beträgt U/s Zoll. Im Leben ist
das Thier bedeutend gröfser. Körper und Tentakeln sind bei dem vorliegenden
Exemplare sehr zusammengezogen.
Es lebt diese Actinie in der Nähe des Ufers, im Sande eingewühlt und
beständig auf Steinen festsitzend. Die Tentakeln haben, wie dieses bei vielen
Actinien der Fall ist, eine Brennen und Jucken erregende Eigenschaft. Aus
dem Magen konnte man leicht kleine, runde, gelbliche Eier ausdrücken.
Unter den vonRüppell mitgebrachtenThieren des rothenMeeres finden
sich noch mehrere Arten von Actinien. Da aber weder Zeichnungen an Ort
und Stelle angefertigt, noch die natürliche Farbe der Thiere angemerkt worden,
so halten wir es nicht für rathsam und erspriefslich, eine Beschreibung
derselben nach den zusammengezogenen und in Weingeist aufbewahrten
Exemplaren, an denen alle Färbung erloschen ist, zu liefern.
T h a l a s s i a n t h u s . N o t . G e n u s *).
Chtrrwl. gener. Corpore cylindraceo, molli, actiniaeformi, utrinque truncato, sessili; oris apertura
orbicolari simplici, supera; disco superiore tentaculis cincto numerosis, pluriseriatis, ramosis; ramulis pinnatis. Dieses neue Genus steht, unserer Meinung nach, zwischen Actinia und
Lucernaria. Es ist völlig den Actinien ähnlich, allein durch die verästelten
und gefiederten T entakeln unterscheidet es sich hinlänglich
davon. Rüppell hat eine Art aus dem rothen Meere mitgebracht, nämlich: Taf. 1. (Kg. 3. a. c.) Thalassianthus Aster. (Mus. Francof.) Diagnos. Thalassianthus. Colore corporis violescente-griseo, tentaculis violescente-glaucis.
Haec species non rar-o prope vicum Tor occurrit. Wir haben von dieser Art Exemplare von verschiedener Gröfse vor uns.
Das gröfste in Weingeist aufbewahrte Individuum hat im Durchmesser
l x/2 Zoll und seine Höhe mifst 1 Zoll. Es ist dasselbe aber, wie alle übrigen,
stark zusammengezogen. Aus dieser Ursache konnte die innere Organisation
nicht genau untersucht werden. — Die Farbe des Thiers im Leben spielt vom
hell Violetten ins weifslich Graue. Die rundliche Mundöfinung in der Mitte
der Oberfläche ist bei den meisten Individuen nur klein, sehr zusammengezogen.
Die Tentakeln, welche rings um den obernRand der Scheibe stehen,
verästeln sich mehrfach und die Aste derselben sind schön gefiedert, wie die
Tentakeln vieler polypenartigen Thiere. Eigenthümlich ist es übrigens, dafs
die Ästchen, durch die Lupe betrachtet, viereckigt sind und an jedem Rande
gefiedert oder gezähnelt. — Es können sich jene Äste einziehen. Auf diese
Weise findet man daher zur Seite der ausgestreckten Äste solche zusammengezogene,
die ein kugelförmiges Ansehen haben, und, wenn mehrere
beisammen liegen, eine traubenartige Gestalt darbieten. Zufällig, wie es
scheint, und als anomale Bildung, finden sich bei einigen Individuen hin und
wieder auf der Haut, zwischen dem Tentakelkreise und der Mundöfinung,
einfache, auch gefiederte, den Ästchen jener Tentakeln ganz ähnliche Verlängerungen,
wovon drei an der von uns gelieferten Abbildung gehörigen
Orts angegeben sind.
Die Körperhülle zeigt uns deutliche, ziemlich starke Faserbildung. Im
Innern findet sich ein gefalteter Magensack, der aber bei den untersuchten
*) Von &aXaööce, mare, Meer (-d-ccXaößcog, marinus) und av&og, flos, Blume.
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