56 Antilope Saltiana.
convexe Flächen getheilt durch leicht bemerkbare Kanten, welche oben und
unten hervorstehen. Eine unbedeutende Krümmung nach hinten läfst sich
von der Mitte bis zu der Spitze kaum wahrnehmen. Diese ist glatt, die untere
Hälfte des Hornes dagegen mit 9—12 Ringen versehen. Die Ohren vorne
weifs, hinten röthlichbraun. Die Augen braun, um die Augendeckel ein weifser
Ring. DieThränengrube*) klein mit rundlicher Oeffnung. Brust und Unterleib
hellfahl; die Schürze ganz weifs, ringsum von den langen absthenden Haaren
der Schenkel umgrenzt. Die Füfse fahlbraun, an den älteren Thieren mit
weifsen Flecken, die Fessel lang, der schwarze Huf kurz, die Afterklauen
verlieren sich an den Vorderfüfsender ausgewachsenen Individuen bisweilen
ganz und sind übrigens sehr klein. Das Weibchen hat vier Zizzen.
Vaterland. Wurde in grofser Anzahl an dem östlichen Abhange
Abyssiniens gefunden und wird von den Eingebornen Atro genannt. Nach
Salt heifst sie bei den Abyssiniern Madoka.
Aufenthalt. In niederem Gebüsch, ist flink und weifs ihren zahlreichen
Feinden geschickt zu entfliehen.
P s a m m o m y s .
(Mus. Franco/.)
N o v. G e n u s .
( ( 2 primorcs. 8 8aPeriores' • • j 6 molares.
) S f inferiores . . ( 26 Pmnomlaoreres.s'
Charact. gener. Dentes primores cestriformes, inferiores compressiusculi; molares obtusi, tritores,
cemento nigro inducti, supra infraque pari modo complicati, ita ut in corona primi machaeres rhombeae,
tres, — secundi duae, — tertii una promineant.
Rostrum acutum antice compressum apice oblique detruncatum; labrum integrum; sacculi buccales
nulli; auriculae mediocres, rotundatae.
Corpus pilis mollissimis tectum; cauda corpore brevior, pilosa.
Pedes ambulatorii; antici digitis quatuor, verruca hallucari, postici pentadactyli; ungnes falculares.
Die ganz eigenthümliche Zahnbildung der Sandratte bietet solche
wesentliche Unterscheidungsmerkmale dar, dafs sie diesen gemäfs in kein
anderes Geschlecht derNagethiere eingeschaltet werden kann und daher als
ein wohl charakterisirtes neues Geschlecht aufgestellt zu werden verdient,
*) Nach Blainville soll die Thränengrube fehlen.
welches zu der von Fr. Ouvier *) festgestellten Abtheilung der Pflanzen
fressenden Nager gehört. « Um eine vollkommen deutliche Darstellung
unseres hier aufgeführten neuen Geschlechtes zu liefern, haben wir zunächst
der in natürliche Gröfse gefertigten Abbildung der Sandratte (Tab. 22.) auch
das vollständige Skelett, so wie im einzelnen die Kopfansichten und die
Zähne (Tab. 23.) in getreuer Abbildung gegeben, und fügen hier die nachfolgenden
Bemerkungen zur Erläuterung derselben bei. a) Kopfansicht von
oben; b) dieselbe von unten mit den Zähnen; c) Unterkiefer mit den Zähnen
sämtlich in natürlicher^Gröfse; d. 1) Profilansicht der Zähne der oberen
Kinnlade mit weggenommenen äufseren Alveolplatten: d. 2) Zähne der
oberen Kinnlade von unten gesehen; e. 1) Profilansicht der Zähne der unteren
Kinnlade mit weggenommener innerer Alveolplatte; e.2) dieselben Zähne
lviochn eoibnemna gl evseerhgernö;f seer. t3.) dieselben mit der äufseren Knochen wand, — sämtSchneidezähne.
Die oberen und unteren an der vorderen Fläche
metwit agse zlbuesmam Emmenagile, dmrüecifkste.lformig; die unteren an der äufseren Seitenfläche
Backenzähne. Oben und unten gleichförmig zusammengesetzt.
Der vordere mit einer Krone, die sich in drei stumpfe Schmelzleisten theilt,
von denen jede einen besonderen Rhombus darstellt, in dessen Mitte sich
ein Grübchen zeigt Die Krone des zweiten theilt sich in zwei Schmelzleisten,
die eben so gestaltet sind, und die des dritten besteht nur aus einer einzigen,'
da dieser letzte Backenzahn ein einfacher ist. Die stumpfen Winkel der
rhombischen Schmelzleisten berühren sich in der Mitte der Zähne, die spitzen
hegen nach innen und aussen und die ganze Fläche, welche von den Rhomben
eingeschlossen wird, ist mit einem bräunlich schwarzen Zahnkitt überzogen.
In der oberen Kinnlade ist der erste Backenzahn etwas nach hinten, der
zweite vertical, der dritte nach vornen gerichtet. In der unteren haben die
vboeridneenn e zrust esnch eiienf eg evsetretllitc.ale Richtung, der letztere ist stark von hinten nach
Schädel. Auf den Scheitelbeinen zeichnet sich eine scharfe Leiste
(<me« semicircularis) aus, welche mit einer gleichen am Hinterhaupte zur
»eite herabziehenden beinahe einen geraden Winkel bildet, wodurch beide
eme tiefe Grube für die Aufnahme des Schläfemuskels einfassen. Hajs-
-1 Sielle 5 ' Cuvier des Denis des Mammifères pag. 141 und weiter.