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zieht sich schräg längs des Randes des Präoperculums bis zu der Scheitelinie
des Suboperculums, der zweite Queerstreifen am letzten Stachel der
Rückenflofse, und zieht bis in die Gegend des Afters. Sämmtliche Flofsen
sind von ockergelber Farbe. Ich erhielt diesen Fisch sowohl zu Tor als zu
Massaua; das gröfste beobachtete Individuum hatte 5 Zoll in der Länge; er
kömmt zwischen Korallen vor, in Gesellschaft lebend mit Glyphisodon- und
Pomacentrusarten; keine andere Art dieses Geschlechts ist von mirim rothen
Meere aufgefunden worden.
M u g i 1. , (Linné.)
Forskâl zählt (Descript. Animal, pag. 73.) als Varietäten der nämlichen
Mugilart vier Fische auf, die er unter den Namen M. crenüabris, seheli, öur
und tüda ganz kurz beschreibt. Ich sammelte gleichfalls zu verschiedenen
Zeiten am rothen Meere vier Fischarten dieses Geschlechts ein, von denen
sich einige im Totalhabitus so nahe verwandt sind, dafs ich mir deren genaue
Beschreibung, die nur durch unmittelbare Vergleichungmöglich sein konnte,
für die Rückkehr nach Europa versparen mufste. Leider aber haben die einzelnen
Individuen auf dem Transporte von Italien hierher, so sehr gelitten,
dafs es jetzt nicht mehr möglich ist, das Fehlende in der genauen ausführlichen
Beschreibung der einzelnen Arten nachzuholen. Drei derselben hatte
ich an Ort und Stelle recht mit übereinstimmend gefunden mit den kurzen
Notizen, die Forskäl von seinem Mugil öur, crenilabris und täda gab; die
vierte meiner Arten scheint mir jedoch neu zu sein. Unter diesen Umständen
halte ich es für daszweckmäfsigste hier nur eine getreue Abbildung und ausführliche
Beschreibung dieser letzten Art mitzutheilen, welcher ich wegen
ihrer grofsen Schuppen, im Gegensatz zu den drei andern Arten, den Namen
Mugil macrolepidotus gab. ______________
Taf. 32. (Fig. 2. a. b.) M u g i l m a c r o l e p i d o t u s
(Mus. Francof.)
Diagnos. Mugil capite dorsoquc squamis magnis, il lis pone oculos et ad opercula excisionc symmetrica
ornatis. Os suborbitale serratum. Pinnac dorsales, analis et pectorales margine posteriori
fusco; pinna caudalis truncata. Der Kopf dieser Mugilart ist mehr als gewöhnlich in der Gegend der
Operkuln breit, gewölbt; sodann wird der Körper nach dem Schwänze zu
M u g i l m a c r o l e p i d o t u s . 141
gleichförmig dünner, jedoch so, dafs bis zum ersten Strahl der vordem Rük-
kenflofse sein Verticaldurchmesser zunimmt; von hier bis zum Anfang der
zweiten Rückenflofse bleibt sich der Verticaldurchmesser gleich, und dann
verkleinert er sich wieder bis zur Basis der Schwanzflofse. Der gröfste Höhendurchmesser
ist etwas weniges mehr als viermal in der ganzen Körperlänge
enthalten; er entspricht dem vordersten Stachel der ersten Rücken-
Hofe; daselbst zählt man auf jeder Seite 9 Schuppenreihen: von diesem Strahl
bis zum Kopfende sind 17 Schuppen in einer Reihe, und vom obern Ende
des Kiemenspaltes bis zum Anfang der Schwanzflofse zählt man 30 Schuppen.
Jegliche Schuppe des ganzen Körpers hat einen schwachen Längsstreifen.
Diejenigen Schuppen, welche dem Rande des Präoperculums entsprechen,
haben jede eine starke Auskerbung; es sind deren fünf auf jeder
Seite; oben auf dem Kopfe sind gleichfalls auf den Schuppen einige Auskerbungen,
welche zusammen die Gestalteines H bilden. Der Rand des Suborbitalknochens
ist fein gezähnt. Der Mund ist wie bei allen Mugilarten, klein,
schräg gespalten, mit einer dünnen Hautlippe besetzt und ganz zahnlos; die
Kiemenhaut hat 6 Strahlen; die Flofsen zählen:
Brfl- Tip Bafl. A, Rfl. JL + .1, Aftfl. —, Schfl. 16, und einige kleine
Strahlen auf den Seiten. Der erste Stachel der Afterflofse ist sehr klein, der
zweite etwas dicker, aber um ein weniges kürzer als der dritte Stachel, welcher
halb so lang ist als der erste gespaltene Strahl. Die Körperfarbe ist nach
dem Rücken zu meergrün, nach dem Bauche zu silberfarbig; längs den Sei*
ten ziehen 3 bis 4 grünliche Streifen, veranlafst durch die Queerstriche, welche
sich in der Mitte jeder Schuppe befinden. Alle Flofsen sind schmutzig grün,
gegen den Rand zu schwärzlich; die Iris ist weifslich.
Dieser Fisch ist sehr häufig in den sandigen Buchten der südlichen Hälfte
des rothen Meeres; ich beobachtete ihn bis zu einer Körperlänge von 16
Zoll; sein Fleisch ist schmackhaft. Der allgemeine Trivialname aller Mugilarten
bei den Bewohnern der Küsten des rothen Meeres ist: Arabi.
Ende der Fischbeschreibungen.