Meere, an Steinen und andern Gegenständen befestigt, verlängerte, schlauchförmige,
drehrunde, gallertartige, weiche Gebilde von bläulich weifser Farbe,
von der Dicke eines kleinen Fingers, gewöhnlich mehrere nebeneinander
sitzend. Länge 1 Zoll. Er hat deutlich darin Sepien-Embryone beobachten
können. Es sind dies also die Eiersäcke solcher Thiere. Durch die dünne,
weiche, äufsere Haut scheinen die Eier durch. Unter derselben findet sich
noch eine zweite, leicht von der äufsern abzulösende, ganz weifseHaut,
die zärter und durchsichtiger als die äufsere ist Hierin liegen 'die Eier,
welche untereinander durch einen weichen, weifsen, dünnen, runden Strang
verbunden sind, und wodurch dieselben auch sowohl vorn, wie hinten an
die innere Wandung der Haut befestiget werden. In den vor uns liegenden
Exemplaren solcher Säcke kann man in jedem immer 3 bis 4 Eier, abgesondert
hinter einander liegend, von ovaler Form und gelber Farbe bemerken.
In keinem einzigen aber von uns geöffneten Eierschlauche sind Embryonen,
wie sieR üppell mit Bestimmtheit in frischenExemplaren beobachtet haben
will, sichtbar. Diese Eiersäcke waren daher schon früher gelegt und entwickelter,
als die von uns aus dem Weingeist untersuchten und auf Taf. 6.
Fig. 2. a. b. abgebildeten.
Dieses neue Genus war schon so weit beschrieben, die Beschreibung
zum Drucke fertig, auch die Abbildung vollendet, als wir Blainvillës Werk:
Manuel de Malacologie et de Conchyliologie etc. Par. 1825.8. erhielten und
vergleichen konnten. Offenbar ist Blcùnviiïës Unterabtheilung des Genus
Loligo, welche er Sepioteuthis nennt, mit dem Gen. Chondrosepia zu verbinden,
obgleich seine Bestimmung doch in einigen, allein minderwesentlichen
Angaben ab weicht *). Wir haben einen eigenen, neuen Namen für
dieses Subgenus angenommen, da der von dem französischen Naturforscher
angegebene gegen die zu respectirenden Regeln der Namenbildung zusammengesetzt
ist • - - -
*) Le corps orale, déprimé, est pourvu de nageoires étroites dans toutes la longueur du corps,
comme dans les sèches, mais dont la pièce dorsale est comme dans les calmars plumés, quoique beaucoup
plus large.
Art: Loi. sepiacea. Blaînville a. a. O. p. 367. PI. III. f. 3. Weder Beschreibung dieser Art noch
Vaterland sind angegeben. Die von Blainville angegebene Characteristik, so wie die Abbildung zeigen uns
ganz die äufsere Form der eigentlichen Sepia. Unser Gen. Chondrosepia ist im Allgemeinen, natürlich mit
Ausnahme der flofsenartigen Seitenmembranen, ganz wie Loligo gestaltet. Wir hatten anfänglich dafür den
Namen Pteroteuthis gewählt. Dieser mufste aber umgeändert werden, da Blainville (a. a. O.) damit die
eigentlichen Loligines anderer neuerer Zoologen bezeichnet hat.