wendet, die Forskdlischen Fische aufzufinden, und ihre Formen m diesen
Blättern bekannt zu machen: so wird meine Arbeit wohl mcht S g g j j g
zeitige oder überflüssige beurtheilt werden können. Herr Dr. Ehrenberg
hat wie bekannt, alle seine Materialien über die von ihm im rothen Meere
beobachteten Fische an Herrn Cuvier nach Paris zu freier Benutzung ein-
o-esendet. Ich werde daher die in dem mir von dem Preufsischen Reisenden
mito'etheilten handschriftlichen Verzeichnifs enthaltenen Benennungen als
Synonyme aufführen, um Einheit in unseren Mittheilungen zu bewirken.
Als Grundlage zur Bearbeitung meiner ichthyologischen Materialien
habe ich Cuvier’s Handbuch („Le Règne animal 1816.”) angenommen.
Bemerken mufs ich jedoch, dafs ich an meinemdermaligen Aufenthaltsorte
nur eine sehr unvollständige ichtyologische Büchersammlung zu berathen
Gelegenheit habe, und mir namentlich die Kupferwerke der vorzüglichsten
neuen Reisebeschreibungen fehlen; man darf es mir daher nicht verargen,
wenn ich oft unwillkührlich die Mittheilungen anderer Naturforscher unbe-
rücksichtiget lassen mufs. Aber mein Plan beabsichtiget nur, wie schon
gesagt, nach dem Leben gefertigte, genaue Zeichnungen bekannt zu machen,
und da dieser Theil des Weltmeers nur von Forskal und den Preufsischen
Gelehrten für natnrgeschichtliche Untersuchungen speciel besucht worden
ist, so dürften kaum überflüssige Wiederholungen von mir hier mitgetheilt
werden, da ich die Arbeiten derselben genau kenne. ,
Ich mufs hier noch dankbarlichst anerkennen, dafs Herr J. Kaub in
Darmstadt, dem die dortige reichhaltige öffentliche Bibliothek zur Benutzung
offen stehet, mir durch Auffindung einiger Synonyme und durch Mitteilung
mancher in verschiedenen Gesellschaftsschriften und Journalen versteckten
Notizen, einen sehr wesentlichen Dienst geleistet hat. ^
Die einzelnen Fischgeschlechter, von denen ich Arten im rothen Meere
aufgefunden, werde ich, ohne eine systematische Ordnung zu befolgen, nacfi
und nach beschreiben, und behalte mir vor in einem der nächsten Dette z
dem Atlas meiner Reise eine kritische Bearbeitung der von Forskal autge-
zeichneten Fische zu liefern.
Frankfurt im Juli 1828. Edward Rüppell.
O s t r a c i o n (Lin.)
Vier Arten dieses Geschlechtes sind von mir im rothen Meere lebend beobachtet worden, nämlich:
Ostracion cubicws, turritus, argus cganurus; die beiden ersteren sind
von Linne Gmelin beschrieben; die andern scheinen mir neu zu sein. O stra cio n c u b ic u s (Lin.)
Diagnos. Ostracion quadrangularis, colore flavoriridescenle, occellis caeruleis pinnis colore aurantiaco *). ' nigromarginatis’, sparsis,’
Forskal bcobachtoto bereits diese weit im Indischen Ocean verbreitete
Art als Bewohner des rothen Meeres, und führt sie ohne weitere Beschrei-
bung auf **). Alle mir bekannte Abbildungen dieses Thiers, aber namentlich
diejenigen von Bloch (Tab. 137) undvonLacepede (Vol.I.Tab.21. Fig.2.)
sind höchst unbedeutend. In Ermangelung einer besseren, die man von Herrn
Dr. Ehrenberg zu erwarten hat, theile ich hier eine genaue nach dem Leben
gefertigte Beschreibung dieses Fisches mit. Die verwachsenen Schuppen,
welche den rhombusformigen Knorpelpanzer des Körpers bilden, sind un-
regelmäfsige Polygone, jedes besetzt mit Reihen kleiner Wärzchen, die
mit dessen Rändern parallel laufen. Die untere Fläche des Knorpelpanzers
breiter, als die obere, welche etwas gewölbt ist; keine besondere Stachelauswüchse
an den Kanten. Die Grundfarbe des ganzen Körpers ist im Wasser
gelbgrün; aufserhalb desselben erscheint in der Mitte jedes Polygons ein
himmelblauer Fleck, schwarz eingefafst. Sämmtliche Flofsen sind schmuz-
zig pommeranzengelb; die Iris braun mit goldgelbem Ring um die Pupille.
In dem kleinen Mund hinter den fleischigten Lippen an jedem Kiefer 10 konische
Zähne. Die Flofsen sind sämmtlich zugerundet; die Rücken- und
Afterflofse sitzen ziemlich weit hinten, einander gegenüber, die Strahlenzahl 1der Flofsen ist: .. .. Brfl.A_, Rfl4 , Afl4 , Schfl.^.*
ihe ganze Körperlänge beträgt beiläufig 12 Zoll.
Dieser Fisch lebt in kleinen Familien, gemeinschaftlich mit nachstehender
Art, vorzugsweise auf sandigem Boden der mit Meergras bewachsen
ist, wo er auf kleine Crustaceen Jagd zu machen scheint; er kömmt häufig
) Bloch Vol. I. pag. 115. giebt ein weitläufiges Verzeichnifs
Abbildungen dieses Fisches.
der ihm bekannten Synonyme und