Augenbraunbogen reicht, und die Mitte zwischen den beiden letzteren füllt
ein graulicher ans, der sich auf der Stirne zu den Seiten der Ohren und
unter den Augen verbreitet. Die Ohren sind auswendig grau, inwendig weifs
und ohne Büschel. Auf dem Schädel entspringen acht schmale,! schwarze,
gewellte Linien, die über das Hinterhaupt wegziehen und sich in dem oberen
Theil des Halses verlieren. Die Wangen, die Kehle und der vordere
Hals sind glänzend weifs. Von dem äufseren Augenwinkel und der Mitte
der Wange entspringen zwei okergelbe Linien, welche unter dem Ohre
zusammenstofsen. Zwei solcher okergelben Ringe umschlingen den weifsen
Hals, während sich ähnliche Flecke unter denselben zeigen. Brust undBauch
sind «•bmnfaig weifs und mit denselben gelben Flecken oder Halbringen
durchwürkt. Ueber den Rücken läuft ein dunkler Streifen, der lichter an
den Schultern entspringt und dunkler auf dem Kreuze wird, sich allmählig
in den oberen Theil des Schwanzes verliert, dessen untere Fläche weifslich-
gelb ist und der am Ende zwei schwarze Ringe hat, während er schlanck
und beinahe gleich dick ist Die Extremitäten haben, bei kürzeren Haaren
an der äufseren Seite, das allgemeine Farben-Kleid und sind an der vorderen
mit fünf bis sechs schwärzlichen Bändern, an der hinteren mit sechs deutlichen
Queerstreifen derselben Farbe versehen. Die innere Seite derselben
ist lichter und an der vorderen zeigen sich zwei grofse schwarze Flecken,
während an der hinteren die Queerstreifen sich um den Schenkel auf die
innere Seite winden. Die Fufssohlen, sowie der hintere Theü der Hand -
und Fufswurzeln sind Das Individuum, ngaläcnhz ednedm s cdhiwesaer zB.eschreibung gefertiget worden, ist
ein altes Weibchen. Die Zitzen und deren unter der Haut hegende Warzen
erwiesen, dafs es säugte, als es erlegt wurde. Die Knochen der Extremitäten,
des Schädels und die Zähne lieferten den sicheren Beweis, dafs dasselbe sehr
alt, Valsaot evrollalknodm. mReünp apuesllg ehwata dchiesseen K saeytz.e in Nubien und zwar auf der Westseite
des Nils bei Ambukol aufgefunden.
A ufenthalt Felsigte buschigte Gegenden.
Diese Katze mufs in vieler Hinsicht die Aufmerksamkeit der Naturforscher
erregen; da sie wohl ohne Zweifel als diejenige Art angesehen
werden kann, von welcher die Haus-Katze der alten Egyptier herzuleiten
ist Es ist erwiesen, dafs diese bis auf ihre hinterlassenen Monumente erloschene
Nation die Katze als Hausthier hegte, wie sich solches aus den Katzen-
Mumien und deren Abbildungen an den Monumenten von Theben ergiebt*).
Ob nun aber dieses Hausthier von den Egyptiem als solches auf die gleichzeitig
civilisirten und späterhin cultivirten Europäer übergetragen worden
seyn mag? ah Diese Frage ist defswegen schwer zu beantworten, weil wir
unter unseren jetzigen Hauskatzen so viele Varietäten vorfinden, dafs wir
kaum zu entscheiden vermögen, welche von diesen in Beziehung auf Zeichnung
und Proportion der Gestalt als der Typus für unser Hausthier angenommen
werden dürfe. Wir haben viele sorgfältige Vergleiche zwischen
dieser nubischen wilden Katze und unserer zahmen angestellt und gefunden,
dafs wir eine Varietät besitzen, welche weifsgrau vonFarbe ist und die hauptsächlichen
Abzeichnungen der JF. maniculata besitzt; als: die acht schmale
Streifen, welche auf der Stirne liegen; die beiden, welche an den Wangen
hinziehen und ebenfalls die zwei Brustringe, so wie die Queerstreifen
und Bänder der Extremitäten. Auch haben wir bei derselben Varietät den
dünnen langen Schwanz bemerkt, so wie eine mit ihr vollständig übereinstimmende
Körpergröfse. Ferner haben wir gefunden, dafs dieselbe sich mit
den bestehenden gleichen äufseren Verhältnissen viele Jahre lang in derselben
Behausung fortgepflanzt hat — und alle diese Erscheinungen zusammen genommen
möchten wohl um so eher die Meinung begründen, dafs unsere Felis
maniculata als der Typus der Hauskatze anzunehmen sei, da die Egyptier
dieses Thier gewifs eher domesticirt hatten als die Europäer. — Dagegen
finden sich aber auch unter den Varietäten unserer Hauskatzen wieder viele
andere, welche noch alle Merkmale der in unseren Wäldern lebenden wilden
Katze fuhren, als: wenige, breite, weit auseinander liegende Streifen auf dem
Kopfe, 8—12. eben solche auf den Seiten des Körpers, so wie den kurzen
dickwolligten Schwanz mit 4. und mehreren schwarzen Ringen bei einem um
ein Drittheil gröfseren Körper u. s. w.
Aus dieser Untersuchung und Zusammenstellung glauben wir denSchlufs
folgern zu können, dafs es sich mit der Hauskatze verhalte, wie mit anderen
Hausthieren; nemlich, dafs im Laufe der Entwicklung des gesellschaftlichen
Lebens mehrerer, unter ganz verschiedenen Climaten lebenden Völker, ganz
*) Siehe Description de l’Egypte, die Hypogeen von Theben, vol. II planche 45. No. 14. eine abgebildete
Hauskatze; ferner in demselben Band planche 51. No. 3. eine Katzenmumie und ebendaselbst planche 54.
No. 7. das von einer Katzenmumie zusammengesetzte Squelet, welches letztere in Betreff der Körpergröfse,
der Kopfbildung und vorzüglich des langen Schwanzes mit unserer Felis maniculata vollkommen übereinstimmend
ist.