
hellere dominieren, aber mittlere Pigmentationsgrade seien offenbar
häufig bedingt durch unvollkommene Dominanz der betreffenden
FaktorenI Hier haben nun die genannten Autoren nicht nur K reu zung
zwischen helleren und dunkleren Europäern, sondern auch
zwischen Europäer und Neger untersucht. Auch hier scheinen
zahllose Stufen der Pigmentation anzunehmen zu sein, „a tendency
to proceed far in the pigmentation process is dominant over the
less progressive condition, b u t im p e r f e c t ly so “ 1).
Die Betrachtung der Hautfarbe unserer Bastards zeigt nun
zunächst, daß eine e in fa c h e V e r s c h m e l z u n g etwa von hell und
dunkel durch Vererbung s ic h e r n ic h t b e s t e h t , die einzelnen Töne,
kommen stets wieder zum Vorschein, es erscheinen ganz dunkle
und g a n z h e l le Töne nebeneinander. E in A u f s p a l t e n is t a ls o
s ic h e r v o rh a n d e n ! A b e r ein Urteil über Dominanz- und R e zessivcharakter
der Farbenwerte ist mir trotz langem Hinundher-
schieben der Ziffernreihen nicht gelungen! D a ß d ie h e lle H a u t fa
r b e r e in r e z e s s iv is t , h a l t e ic h b e i m e in en B a s t a r d s fü r
a u s g e s c h lo s s e n — irgendwo anders mag es anders sein, aber auch
die beiden D a v e n p o r t s finden fast 9% Ausnahmen2). Diese und
ebenso die entsprechenden Fälle in meinem Material ließen sich vielleicht
erklären durch die Annahme, daß es zweierlei Helle gibt: etwa
solche mit fehlendem Pigment;}1“ -' die wären bezüglich des Pigmentfaktors
homozygotisch rezessiv (pp.) — dann aber noch solche, die
etwas Pigment haben (etwa als Heterozygoten-p P.), aber so dicke
Epidermis, daß man es nicht sehen kann — die hätten also homozygotisch
den Dickenfaktor der Haut (G.G.). B fc> ie „Mittleren“,
also mittelhell-gefärbt erscheinenden, „intermediale“ D a v e n p o r t s ,
wären dann recht verschieden, mäßig pigmentiert und dünne Haut,
oder stärker pigmentiert und dickere Haut usw. Das soll keine
Hypothese sein — sie entbehrte der anatomischen Grundlage —
sondern nur eine Idee, wie man sich solche Doppelfaktoren vorstellen
könnte. —* Mein Material ist aber zu klein, um die A n nahme
zweier Erbeinheiten durch Analyse zu erhärten.
Wenn ich nach v. L u s c h a n s Tafel die Nr. 7, 8, 9 als
„hell“, die Nr. 10 bis einschließlich 14 als „mittel“ -(„intermediale“),
alles andere als „dunkel“ bezeichne, kann man das beobachtete
Material folgendermaßen ordnen (die Nummern nach v. L u s c h a n s
Tafel):
1) Im Original nicht gesperrt.
2) Aus L e n z ersehe ich, daß es auch dominanten neben dem rezessiven Albinismus
gibt!
1. Hell x hell
■ X 8,äfe' 7 - 9 -
; 8 " x 8 5= 9 - *5--
7 X 9 — 8. xo. 11. 12
I 9 x 9 i r i7- 7■ .
Ukj'x- 9 - - 7- 8. 8. 9.' n .
5 Ehen: 10 bell, 4 mittel, 1 dunkel.
2. HeU-X mittel
7 x 11 | £ 7- 8. 9 - 9 - I0- I2- ‘ 5-
9 x 12 H '8. 12.
9 :x !3 riss.y, 8. 8. 8, 9, 9 - 9 * I0*
3 Ehen: 12 hell, 5 mittel, 1 dunkel.
3. Mittel mittel
11 P f v i z ' 0 8. 9. 9. 9. 9 - 17-
11 x 14 j p g . 9 - IO- *3 - *<>•
2 Ehen: 7 hell, 2 mittel, 2 dunkel.
4. Mittel X dunkel'
i i . X 15 *= 11. 14-
14IS! r5 rtfJI-■ I^-
10 X 22 8, II.
3 Ehen: 4 hell, 3 mittel, 1 dunkel.
5. Dunkel X dunkel • ~ ~
16 x 16 - - 12! ,12. 16 17- 17-
20 X 22 — 13. 23. 23.
2 Ehen: Q hell, 3 mittel, 5 dunkel.
Daß in der i. und 2. Gruppe die Hellen zu den anderen
im Verhältnis von 2 :1 sind, in der 3. und 4. Gruppe auch noch
über r1/, : L ist bei rezessivem Charakter unmöglich; man muß
daran denken,7 daß "„Hell“ dominant und die Hellen teils Homozygoten,
teils Heterozygoten wären — aber wie gesagt, eine Erklärung,
die die Zahlenverhältnisse ausdeutet, ist mir unmöglich.
Au ch wenn ich auf der v. L u s ch an s ch en Tafel noch eine
oder die andere Nummer mehr zu den Hellen rechne — was aber
etwas stark willkürlich is t '—* oder wenn ich die Grenze von
„mittel“ und „dunkel“ anders annehme — die viel willkürlicher,
was also gerne erlaubt ist, bekomme: ich keine eindeutigen E r gebnisse.
Daß aus Ehen zwischen zwei ganz dunklen (20 x2 2 )
noch ein Nr. 13 herauskreuzt oder aus ganz hellen (8 X 8 ) noch
ein Nr. 15, bleibt unerklärlich. D a v e n p o r t s gelegentlich mangelnde
Dominanz, also Ausnahmen in jenen Fällen zu sehen, verbietet
eigentlich ihr Mengenverhältnis/abgesehen davon, daß damit nichts
erklärt ist.
Daß „Hell“ eher dominant sein muß1), dafür spricht auch die
Gesamtmenge der Hellen in der ganzen Bevölkerung; wie auffallend
diese ist, wurde schon im Anatomischen Teil betont, es sind
4 6% , die die hellen Töne (Nr. 7, 8, 9) tragen. In der Eu-Gruppe
1) Es gibt entsprechende (anatomisch allerdings nicht homologe) Erscheinungen,
z. B. bei Hiihnem (weiße Leghorn, nach D a v en p o r t).