
B r e itu n g ) , so daß Bastards in beiden Geschlechtern je um i cm
über dem badischen entsprechenden Wert stehen, bei beiden der
Geschlechtsunterschied 11 cm beträgt. Für sieben Hottentottinnen
fand ich 143— 155 cm, der Geschlechtsunterschied dürfte (auch
relativ) hier etwas geringer sein.
Gleich bei diesem ersten Merkmal fällt nun der Unterschied
auf, den das Vorwiegen der europäischen oder hottentottischen As-
zendenz bedingt.
Innerhalb des Gesamtmittels der Bastardmänner von 168 cm ist
das Mittel der „Eu“ -Gruppe 174, das der „Mitt“ 167 und das der
„Hott“ 168 cm — die Gruppen sind ja klein, so daß der Einfluß
von Zufälligkeiten stärker wirkt, aber die Tatsache, daß die Männer
mit stärkerer Europäerahnenschaft bedeutend größer sind als die
anderen, scheint klar zu sein, zumal dieselbe Erscheinung für Frauen
auftritt, wo die Gruppenmittel in derselben Reihenfolge 160— 157_
157 sind. (Siehe Tabelle S. 6g.) Die Eu-Gruppe gleicht also den
reinen Europäern an Körpergröße mehr, bzw. übertrifft sie sogar
mehr, als die anderen. Ähnliches trifft nach beiden Seiten, Eu und
Hott für andere Eigenschaften zu.
Durchschnittlich sind die Gestalten auch gut gebaut; die
Männer sind fast immer schlank, meist feingliederig, zum Teil mit
sehr guter Muskulatur und gerundeten Formen, zum Teil: allerdings
auch magerer und eckiger, darin etwas an Hottentotten erinnernd.
Ganz derbe, plumpe und vierschrödige Figuren habe ich
keine gesehen. Die Weiber sind bis in die ;3oer Jahre, wenn man
von der Steiß- und Hüftgegend absieht, meist ebenfalls noch schlank
zu nennen, vor allem schlankgliederig, dann aber werden sie meist
fett, schwerfälliger und plumper.
Das Körpergewicht ist bei Männern eher etwas geringer als
bei gleichgroßen Europäern, was sich aus der Schlankheit ohne
weiteres erklärt, leider konnte ich es nur bei wenigen Männern feststellen;
angeführt sei, daß zum Beispiel ein sehr europäisch aussehender
und gebauter Mann, ein 184 cm messender junger „van
W y k “, 90 k g wiegt, also gutes europäisches Gewicht hat, ein
junger „Mouton“ soll einige Zentimeter größer und auch schwerer
sein wie er.
Fettpolster und Fettsteiß.
Die Männer zeigen nichts auffälliges bezüglich ihres Fettpolsters,
wohl aber kann man bei Frauen deutliche Hinneigung
zum hottentottischen Fettsteiß sehen.
Über die Hälfte der Frauen (vier Siebentel) haben an Hüften,
Außenseite der Oberschenkel und am Gesäß Fettpolster und ausgedehnte
Fettablagerungen, die dem der fettesten Europäerin
gleichkommen, ja es übertreffen. Sehr oft ist dabei der ganze
Körper mit starker Fettschicht beladen, so daß Arme und Beine
mächtig prall sind, die Brüste stark halbkugelig-flache Massen sind,
nur das Gesicht, die Backen, auch das Kinn werden fast niemals fett.
Häufiger ist aber der Körper mager, ja hier und da sehr mager
und nur die Gesäßgegend und die Hüften fett; gelegentlich kann
man endlich beinahe von Hottentottensteiß sprechen, indem nur
auf dem Gesäß eine ziemlich zirkumskripte Fettablagerung sitzt;
ich notierte mir einmal, daß der Steiß sehr „prominent ist, so
daß er beim Gehen wackelt“, dabei hatte die Frau mehrere europäische
R ö ck e an, durch die hindurch man das bemerken konnte!
Der andere Teil Frauen (drei Siebentel), sind ohne diese Besonderheit,
einerlei ob sie dabei im allgemeinen fett oder mager sind, es
dürfte der Fettreichtum da ein ganz normal variierender sein. Es
gibt also alle möglichen Übergänge und Kombinationen von allgemeiner
stärkerer Fettablagerung oder -Armut und lokaler. Die
Fettablagerung beginnt mit dem 15., .16., 17. Jahre deutlich sichtbar
zu werden, bei einzelnen wohl erst um das 20. Gegen das
30. Jahr kann die Entwicklung auf voller Höhe sein; Greisenalter
weist entweder besonders gute Fettfülle oder Abmagerung auf,
wie bei uns. Die Brüste sind gelegentlich gut fettgepolstert, halbkugelig
und stark, oft aber auch schlaff und hängend, dabei ziemlich
klein.
Eine allgemeine ziemlich starke Fettablagerung am ganzen
Körper scheint nicht selten zu sein und gelegentlich sehr hohe
Grade anzunehmen; eine Frau, die ich sah, dürfte über 200 ® wiegen.
Bei fetteren älteren Frauen wird der Gang meist schwerfällig
und humpelnd. Bei Hottentottinnen scheint ähnliches nicht vorzukommen,
ältere Frauen sind, auch wenn sie einen sehr starken
Fettsteiß haben, im übrigen rund und voll aber nicht derartig
übermäßig fett. Allerdings sind sie auch wohl nie in der Lage,
sich solche Ruhe und gute Nahrung zu leisten. Sehr oft sind aber
alte Hottentottenweiber, vom Steiß abgesehen, wirklich mager und
fast fettlos.
Andererseits ist auch die Burenahnenreihe zu allgemeinerem
Fettansatz wohl geneigt, wie T a r e n e z k y (1903) bestätigt, —• ja
wenn ich einer Bemerkung in T h e a l s (1897) „Geschichte Südafrikas“
folge, hat sich diese Neigung des Holländers hier und
zwar bei Mann und Weib verstärkt. Er sagt: „In both sexes ther
was a tendency to become stout after thirty years of age. The
climate, or the abundance of food of the most nourishing kind,
or the mode of living, or all combined, had tended to make the
people in general taller and larger than their ancestors.“
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