
ich leider keine Angaben machen; die überwiegende Mehrzahl davon
sind erst nach dem Einmarsch in Rehoboth durch Eintritt
europäischer Männer ins Bastard Volk entstanden. (Vgl.; oben die
Eiste der Eingewanderten [S. 29], der :„alten“ Familien S. 42 und
a l le r Familien S. 44.) — E s w ä r e in d e s n i c h t s c h wer," h e u t e
n o ch d ie A b s t a m m u n g s v e r h ä l t n i s s e a l le r d ie s e r F am i lie n
f e s t z u s t e l l e n , es bedarf nur vieler. Geduld und vieler Zeit dazu,
a b e r es w ä r e fü r k ü n f t ig e F o r s c h u n g e in e h ö c h s t d a n k e n s w
e r t e G r u n d l a g e , d ie ;da g e s c h a f f e n w ü r d e ; v i e l l e i c h t
u n t e r z i e h t s i c h e in m a l d ie M i s s io n o d e r d a s B e z i r k s - ,
k om m a n d o ; d i e s e r A r b e i t , sie würde dem Bästardvolk ein
schönes Denkmal, der Wissenschaft kostbarstes Material liefern! — .
III. Anthropologie der Bastards.
A. Anthropographie.
1. Ziel, Material und Methode der Untersuchung.
Die Aufgabe, die iehunir-stellte, w a r ,eine;Untersuchung des
Bastardvolkes, u m M a t e r i a l z u r F r a g e d e r R a S s e n m i s c h u n g ,
a l s o d e r K r e u z u n g u n d V e r e r b u n g b e im M e n s c h e n zu
b e k om m e n .
Anthropologische. Beobachtungen, die. diesem Zwecke nicht dienen
konnten, schaltete ich von Anfang an aus.;: Aber ich mußte mich, auch
innerhalb meiner Aufgabe sehr-beschränken; das lag teils am Material,
teils an äußeren Umständen, es hieß Haushalten mit Zeit und Geld; '
. Jeder Kenner der Bastards .wird; mir zügeben, daß ihre Untersuchung
keine Leichtigkeit ißt; das Gouvernement in Windhuk hatte mir, von meiner
Absicht unterrichtet, direkt abgeraten, sie als . kaum durchführbar bezeichnet,
mehrere Forscher nnd Landeskundige hatten mir wenig'Hoffnung gemacht.
Tatsächlich steht der Bastard kulturell zu hoch; ,um sich so ohne weiteres
„wie Eingeborene untersuchen“ zu lassen, wie'sie mir.1 selber erklärten; ein
älterer angesehener Mann frag ' mich einmal, warum ich meine 'Studien
nicht gerade so gut am ' Missionar und Oberleutnant (d. h. Distriktschef)
treibe, die Bastards seien doch auch keine Wilde. Auf diese Gefühle
mußte ich Rücksicht nehmen, wollte ich nicht den ganzen Erfolg aufs
Spiel setzen. Nackte zu messen; war unmöglich, für meine Zwecke auch
gar nicht nötig. " Voh Photographien genügen-' solche des Kopfes -vollkommen,
wozu nackte Körper? Wenny ich dig Proportionen durch gute
Messung feststelle. (ich messe seit übe*' id-Jahren)^ so muß das für den
Leser mehr' wert sein als eine Beurteilung der Proportionen' nach Photographien.
— Gern. hätte! ieF ¡allerdings -noch einen anderen Meßpunkt
genommen, den oberen'Rand des Schambeines; das ging nicht; es war
nicht zu erreichen, daß: ich an' dieser Stelle lang abtastete, 'zumal bei
Frauen, ich tröstete: mich' schließlich damit, daß gerade dieser techtiisch
immer schwer zu fassende Punkt durch ein Mess'eri.-über den Kleidern
viel ungünstiger beeinflußt worden wäre :als die,-anderen Meßpunkte.
Daß; ich überhaupt ans Ziel gelangte; daß ich innerhalb gewisser
Grenzen" nach Belieben meine Messungen und Photographien ausführte,.
verdanke1.ich in allererster Linie Herrn Missionar Blecher, dem ich nicht
genug .dafür danken kann; gr machte den'Leuten klarj ‘ daß ich nichts
Böses wolle, daß ich -vielleicht zeigen: "könne, daß sie wirklich ! „anders“ ,
wie sie hofften und wollten, „besser“ seien als „Eingeborene“ ; das "packte
sie am Stolz und machte "sie willfährig, : vorab die Männer. - Meinerseits'
galt es darin nur, ihr Vertrauen, zu,gewinrien, als Arzt und als Mensch
hier' besonders das der Frauemts^Usobald sie: überzeugt'.wären, daß ich