
ge legt auf die Kraalumzäunung und wird nachmittags gebügelt,
um zum Sonntagsstaat zu dienen.
Die Seife wird teils gekauft, zur Regenzeit aber, wo es sehr
viel Milch und dann Butter gibt, sieden sie sich aus Butterfett
selber Seife. Die Reinlichkeit an Wäsche ist ziemlich groß und
auch die am Körper relativ nicht gering, wenn natürlich auch von
Baden nicht viel die Rede ist, auch zurzeit da der Fluß Wasser
hat, badet nur die Jugend. A b e r Gesicht und Hände werden
wenigstens von den Besseren täglich gewaschen. Au ch im und
vor dem Haus zeigt sich noch ein Re s t der holländischen Reinlichkeit,
es wird Samstagsabends alles rein ge feg t und allerlei g e putzt.
Besen sind zum Teil selber gemacht aus allerlei ginster-
artigern Gesträuch. Ein noch von der Hottentottenseite her übernommenes
Gerät ist der Reibstein; ein gerollter harter Quarz- oder
Gneisknollen, der zum Zerstampfen aller möglichen Dinge dient:
Körner, andere Nahrungsmittel, Farbstoffe usw. — als Unterlage
dient meist ein Stück Blech von einer Konservenbüchse, so daß
sich Urzeit und modernster Import hier begegnen! In der Küche
ersetzt die Einrichtung den Mörser, bei Armen auch die K a ffe e mühle.
D a s K o c h - un d E ß g e s c h i r r ist fast alles aus dem Laden.
Nur Kürbiskalebassen und gelegentlich aus Holz geschnitzte Kübel
oder Schalen sind eigenes Fabrikat. Eiserne Kochkessel sind sehr
verbreitet, dann Kaffeekannen, vielerlei Schüssel und Töpfe, Tassen,
Näpfe, Teller aus Blech oder Emaille. Vornehmere haben auch
irdenes und Porzellangeschirr, Teller und Tassen, dann auch Gläser.
Weggeworfene Bier-, Wasserflaschen usw. sind ja in Masse zu
haben.
Messer, größere und Tischmesser, dann Taschenmesser, Löffel,
weniger Gabeln, sieht man überall.
Gekocht wird auf offenem Feuer, wie erwähnt, meist vor der
Behausung. Der Kessel steht auf Steinen oder hängt auch über
dem Feuer. Das beliebteste ist Fleisch, dann Milch. Am häufigsten
giebts natürlich „Boki“-fleisch, Ziegen- und Schaffleisch, gebraten
oder gekocht. Der Laden liefert — und alle Bastards
nehmen gerne |Jj Reis, Kartoffel (teuer!), Mais, viel Zucker, Mehl,
Konservenfrüchte. Die Bastards backen in der Asche ein sehr
schmackhaftes Brot, das richtig zubereitet ist mit Sauerteig; dann
allerlei Fladen und Kuchen; sie lieben Süßes sehr, kaufen viel
Zucker, auch oft die gefärbten Zuckerstückchen (Drops usw.), dann
Pfefferminz usw. Die eingemachten Früchte (Konserven, Gelees
usw.) sind sehr beliebt. —
Gemüse und Feldfrüchte wurden oben genannt; arme Bastards
essen im übrigen alles, was geniesbar ist, gerade wie Hottentotten,
auch niederes Kriech- und Krabbelzeug (s. Schul t ze) .
Folgende Beobachtung soll noch im Anschluß an Kochen
und Essen erwähnt werden: Beim Schlachten von Schafen oder
Kälbern (wohl bei jedem Schlachten?) erbaten sich die Kinder
die kleinen Fußwurzelknochen (auch Rippenstücke, Wirbel usw.);
diese legten sie auf einen flachen, etwas muldenförmigen Stein und
zerstampften und zerrieben sie mit einem zweiten, runden, faustgroßen,
harten Stein. Dadurch gab es eine aus Fett und etwas
Blut bestehende Flüssigkeit, die sie am Rand des Steines ableckten.
Der große Stein aber hatte durch den häufigen Gebrauch einen
tief eindringenden Fettfleck bekommen — genau so sehen die als
prähistorische Lampen gedeuteten flachen Steine aus, die man (in
der Dordogne z. B.) aus dem Paläolithikum kennt und an denen
man aus Verfärbung und anderen die Fetteinwirkung noch feststellen
kann.
Eine andere A r t, sich leckeren Fettgenuß zu verschaffen ist
die, daß Kinder ein großes Stück Blech (von einer alten Konservenbüchse)
auf glimmendes Feuer legen und dann auf das heiße Blech
einen großen Klumpen Gekröse oder dergleichen bringen; das
langsam schmelzende Fett wird dann mit den Fingern aufgetupft
und von diesen abgeleckt. —
Von sonstigem Küchengerät sind große Wassereimer und
-kannen zu nennen, die die Mädchen auf dem Kopfe vom Brunnen
tragen. A u f viele Kleinigkeiten, die man in Küche und Haushalt
braucht, kann nicht eingegangen werden. —
Im Anschluß an Kochen und Essen muß endlich noch des
Trinkens gedacht werden. Die Hauptrolle spielt, wie im Burenhaushalt,
der Kaffee. K a ffee wird zu jeder Tageszeit gerne getrunken,
warm und kalt, K a ffee wird dem Gast vorgesetzt, bei
K a ffe e sitzt man zum Plaudern beisammen. E r wird beim K au fmann
geholt und auf die gewöhnliche A r t im Emailetopf zubereitet.
Geröstet in offenen Pfannen oder geröstet gekauft, gemahlen auf
Kaffeemühlen, die in vielen Häusern vorhanden sind, sonst auf
Steinen. Daneben kommt, wenigstens zurzeit des Milchüberflusses,
frische und sauere Milch in Betracht. — Hier und da wird auch
Tee getrunken, teils richtiger T ee (gekauft), teils Kräutertee aus
verschiedenen Kräutern, ich weiß aber nichts näheres darüber.
A u f A l k o h o l ist der Bastard außerordentlich erpicht und daß er
auch bezüglich dieses Genusses als „Eingeborener“ gilt, dem also
bei M. iooo Strafe keine Alcoholica abgegeben werden dürfen, ist
ihm besonders schmerzlich. Ehe diese gerade für sie so besonders