
vielleicht dicke) Deckfalte (Taf. VIII, Fig, 4 links). (Auch L.
S c h u l t z e erwähnt solche Fälle von Hottentotten.) Ja sie können
förmlich mit den Enden übereinander liegen, ohne sich zu berühren.
Was die Verbreitung anlangt, ist zunächst festzustellen, daß
bei Kindern Epikanthus und Übergänge von Epikanthus zu Mongolenfalten
viel häufiger Vorkommen als bei Erwachsenen,' so daß
also auch hier wie bei vielen Europäern (Russen nach M e ts ch n i-
k ow , Bayern nach R a n k e — s. R a n k e , S. 315), die Bildung
zum Teil als eine vorübergehende aufzufassen ist % hier deutlich
im Zusammenhang mit Rassenmischung. Ich fand Epikanthus-
bildung unter 135 Kindern (zwischen 1 und 17 Jahren) 45mal,
d. h. in genau einem Drittel der Fälle.
Bei erwachsenen Männern und Frauen besteht nur in 4 y 2
bis 5 °/0 noch Epikanthus.
R a n k e notiert dagegen für europäische (Bayern) Säuglinge
33 % Mongolenfalten (d. h.- hier Mongolenfalten und Epikanthus
durcheinander) aber auch noch bei 12 °/0 Erwachsenen deutliche
Re ste davon!
Richtige Mongolenfalten (wie oben definiert) kommen viel
seltener vor; bei Kindern fand ich sie in 5 °/0 deutlich, in weiteren
5 % angedeutet, bei Erwachsenen nur zweimal deutlich.
Die Deckfalte dagegen nimmt an Häufigkeit beim Erwachsenen
zu, beim Mann viel mehr wie bei der Frau. Es dürften
etwa 4 °/0 Kinder, 5 °/0 Frauen und 15 °/0 Männer richtige Deckfalten
haben. Die Erklärung für diesen Umstand liegt einmal
darin, daß sich, wie oben ausgeführt wurde, die angeborenen Faltenbildungen
mit durch Muskelwirkung erworbenen kombinieren, sich
durch diese vertiefen und verstärken, dann aber wohl darin, daß
das Lidbindegewebe wächst, die Falte als solche dick und
mächtig wird und jetzt vom Beobachter registriert wird, beim
Kind bestand sie als feiner Strich, den man noch nicht als Falte
ansprechen durfte.
D ie N a s e der Bastards zeigt vielleicht die bunteste V e r schiedenheit
aller Formen, was erklärlich erscheint, wenn man bedenkt,
daß die europäische und hottentottische Nase doch recht
extreme Gegensätze der ganzen menschlichen Nasenformreihe
darstellen. A lle Abstufungen zwischen diesen Extremen, alle
Mischungen ihrer Merkmale kommen vo r, einzelne Nasen, bei
denen Nasenwurzel und Spitze samt Nüstern nicht so recht zusammen
passen wollen, meist allerdings in sich einigermaßen
harmonische Formen, die aber nie ganz rein europäisch (im e x tremen
Sinn) oder hottentottisch sind. Freilich mancher Europäer
und andererseits mancher Hottentott hat eine Nase, die bei Bastards
auch in genau identischer Weise Vorkommen, es ist eben dann
keine für die betreffende Rasse wirklich typische, charakteristische
Form! Die Hottentottennase ist am stärksten gekennzeichnet
durch ihre außerordentlich flache Wurzel; „der Nasenrücken ist so
breit und erhebt sich mit so flachem Sattel aus dem Gesicht, daß
er fast verschwindet“ (S ch u ltz e ) . Ein dachförmiger Nasenrücken
mit rechter und linker abfallender Giebelseite existiert nicht, der
sattelförmige flache oder quer rundgewölbte Rücken schaut nach
vorn. Abwärts erhebt sich dann die Nase, und „geht da, wo
unsere Nasenspitze liegt, in einen platten Wulst über“ (S ch u ltz e ) ,
dieses Ende, die sogenannte Spitze, „erscheint aufgestülpt und überragt
den flachen Rücken beträchtlich“ (F r it s ch ) (s. Taf. I.)
Diese Form muß man kennen, wenn man die des Bastards verstehen
will, sie erklärt diese völlig, wenn sie auch in diesem Extrem
selber außerordentlich selten ist^ Die Häufigkeit der einzelnen
Formen für 140 Individuen istfolgende: Die Nasenwurzel ist meistens
mittelbreit und breit; nur 9% haben schmale Nasenwurzel, von
denen fast alle in die Eu-Gruppe gehören. Von den anderen, mit
breiterer Nasenwurzel wurden 42°/,, als „mittelbreit“ bezeichnet,
sie umfassen alle drei Gruppen, dagegen die übrigbleibenden 49%
„breiten“ haben unter sich nur einen Mann aus der Eu-Gruppe, sonst
nur „Mitt“- und „Hott“-Individuen. Die breite Nasenwurzel ist
dabei meist flach; als „ganz flach“ wurden 7°/0 gezählt, darunter
keine „Eu “-Leute, als „flach“ 35°/o, als „mäßig hoch“ 52°/0, etwa
zu gleichen Teilen auf die drei Gruppen verteilt, endlich als „hoch“
6%, die sich über die Hälfte auf die Eu-Gruppe beschränken, nur
ein Mann gehört zur Hott-Gruppe. D ie B r e i t e und F la c h h e i t
d e r N a s e n w u r z e l r ic h te n s ic h a ls o in d e r H ä u f i g k e i t ih r e s
A u f t r e t e n s r e c h t d e u t lic h n a ch dem G r a d d e r B lu tm is c h u n g .
D a s s e lb e g i l t fü r d ie F o rm d e s N a s e n r ü c k e n s : A ls „schmal“
wurde der Nasenrücken nur bei 3°/o bezeichnet, die nur der Eu-Gruppe
angehören (z. B. Taf. II, F ig. 4, Taf. X III , Fig. 2), als „mittelbreit“ bei
35°/o> a' s „breit“ bei 62%, unter welch letzteren nur drei Leute aus
der Eu-Gruppe sind, Eu- und Hott-Gruppe sind da genau entgegengesetzt
(Taf. X I )B 3 Der Nasenrücken ist in 3 8°/0 „gerade“,
dabei, sind drei Viertel der Eu-Gruppe, dann haben 35% „leicht
konkave“ und 26% „stark konkave“ Nasen, nur ein Mann wurde
mit „leicht konvexer“ Nase gefunden; zur „stark konkav“-nasigen
Gruppe zählt aus der Eu-Gruppe nur eine Frau.
Die Nasenspitze, wo man von solcher sprechen kann, sieht
vorwärts, nur ein- oder zweimal wurde „abwärts“ notiert. Die
Nasenflügel sind in gi°/0 dick, dabei in 33% nur „mäßig gewölbt“,
meist (67%) also stark „gebläht“ (Taf. X I, XVI), bei der Hott-Gruppe