
Untersuchung auf psychischem Gebiet1) einzugehen; aber jene E r scheinung
sollte erwähnt werden2). So sehen wir also derartige
Individuen gleichzeitig im Besitze körperlicher und geistiger Eigenschaften
europäer- oder hottentottenähnlicher Natur '•— und die
geistigen lassen sich im wirtschaftlichen Erfolg des betreffenden
Individuums s eh r deutlich erkennen, wie in Kapitel Ergologie gezeigt
wird. A b e r es sei noch einmal betont, das sind im .ganzen
Bastardvolk seltenere Erscheinungen, die mit der Rückkreuzung
oder einer Erstkreuzung, andererseits mit den M end elschen Regeln
Zusammenhängen. In e in e r ä lt e r e n , d. h. s e i t G e n e r a t io n e n
b e s te h e n d e n B a s t a r d p o p u la t io n b e s t e h t zw is c h e n d e n
m e is t e n R a s s e nm e r km a le n k e in e f e s t e K o r r e l a t io n b e z
ü g l i c h d e r V e r e r b u n g . Da werden also Individuen, die relativ
v ie le Merkmale e in e r Rasse g l e i c h z e i t i g aufweisen, sehr selten
sein, da werden wir dann insbesondere auch nicht von einigen
körperlichen auf geistige Eigenschaften schließen dürfen, wie das
von mancher Seite so gerne geschieht. Wann, also nach wieviel
Generationen, nach wie intensiver Mischung das eintrifft, darüber
wissen wir noch nichts! Das Problem ist also auch für viele
rassenmäßigen Betrachtungen in Europa von aktuellster B e deutung!
— Daß in einem Volke, wo nicht w ie hier das ganze
V o lk eine Bastardpopulation ist, sondern wo etwa als oberste
soziale Gruppe sich eine fremdrassige Erobererschicht übergeschoben
hat, die nur sehr allmählig das autochthone Blut aufnimmt, die
Verhältnisse denen jener Rückkreuzung ähneln, ist leicht einzusehen.
Da werden also die Fälle von (scheinbar fest) korrelierter
Vererbung der Merkmale je e in e r Rasse, speziell der fremden,
sehr häufig sein, da würde man wohl auch mit dem Korrelationskoeffizienten
ein anderes Resultat errechnen8). Das ist aber dann
wieder wichtig für . das Verständnis der Wirkung gewisser Auslesevorgänge.
Endlich muß auch hier noch einmal auf die Ergebnisse von
S a lam a n ( 1 9 1 1) eingegangen werden. Nachdem oben erörterten
Ergebnis der Korrelationsuntersuchung hat S a läm a n s Resultat
nur für ein oder zwei Generationen Geltung. Es ist wohl einzusehen,
daß einmal bei der ersten Kreuzung eine ganze Physiognomie
in toto in ihrem Charakter nur einer. Elternrasse gleicht.
Das heißt dann nichts anderes, als daß eine Anzahl wichtige, form1)
Ygl. B e t z , Beihefte z. Zeitschr. f. angewandte Psychologie usw. 1911, H. 3.
2) Vgl. L en z . — Anm. oben über psych. Vererbung von der Mutterseite!
3) Man sollte diese Verhältnisse einmal an Haustieren,' etwa in unseren Kolonien,
studier'en; sie Sind dort, wo „Eingeborenenvieh“ des europäischen Farmers durch importiertes^
Zuchtvieh aufgekreuzt wird, ganz entsprechend!
charakteristische Merkmale der betreffenden Elternrasse dominant
vererbt werden, gleichzeitig, daher für diese F r Generation scheinbar
in Korrelation. Reine F 2-Generationen konnte S a lam a n leider
gar keine beobachtendes ist anzunehmen, daß da, besonders dann
aber in weiteren F-Generationen sich die Selbständigkeit der Merkmale
gezeigt hätte. Auch schon in • der FrGeneration fand er
übrigens eine kleine Anzahl „Intermediate“, also nicht ausgesprochen
jüdisch oder nichtjüdisch aussehende - jede Beobachtung rings um
uns lehrt, daß es in nichtjüdisch aussehenden Gesichtern von Juden
unendlich oft eine oder die andere Kleinigkeit gibt, die doch den
Juden verrät - was ist das anders als selbständiges Vererben der
Einzelmerkmale; so ist also die S a lam a n s c h e Untersuchung nur
als An fan g zu betrachten, der noch sehr der Ausarbeitung bedar .
Einwirkungen auf das Mischprodukt.
Haben wir im vorigen Kapitel gesehen, welches der Einfluß
der beiden Stammrassen auf das Bastardprodukt ist so bleibt nun
noch die Frage, wie dieses durch Faktoren beeinflußt wird, die
von außen herantreten. Da ist die Wirkung des kehlens oder des
Vorhandenseins einer züchtenden Auslese zu untersuchen, dann o
Panmixie oder Inzucht, und endlich wie etwaige direkte Einflüsse
der Umwelt wirken. , 1
Bei der Besprechung der M end elschen Regeln wurde oben
gezeigt, daß wenn sich eine Bastardbevölkerung, panmiktisch, also
ohne die Einwirkung bestimmt gerichteter Auslese fortpflanzt, 1 re
Zusammensetzung dauernd einer F 2-Generation entspricht (wie bei
B a u r Ü B gezeigt wird). Tritt Auslese bezüghch d e r mendeln-
den Merkmale ein, so ist jenes Verhältnis natürlich gestört
unsere-Bastards zeigte sich nun vielfach jenes Zahlenverhaltms 1
Geltung so dürfen wir annehmen, sie sind in bezug auf die e-
treffenden Eigenschaften panmiktisch, keiner besonderen Auslese
unterworfen. - A u s der deutlich nachweisbaren Gleichheit der
Vererbung von beiden Seiten her, kann man nur bedingt un mi j
Vorsicht auf denselben Schluß kommen. Sicherer läßt dagegen
der Vergleich mit der Biologie der Buren und Hottentotten einen
solchen zu. Nicht nur die Hottentotten gedeihen in all ihren E ig enheiten
in Süd- und Südwestafrika seit außerordentlich langer Zeit,
auch die Buren entwickelten sich gut. Der Treckbur lebt mit seiner
Familie in klimatisch, aber auch in hygienisch denselben Verhältnissen
wie der Hottentott, seine Nahrung, Getränke, Kleidung, aber
auch Fortpflanzung, Tätigkeit ist etwa dieselbe, und das seit ziemlich
vielen Generationen und ohne jede Spur sogenannter Degenerationen.
E r darf also gerade wie ein Hottentott als ganz gut an