
erzeugt hätten — nein, sie hielten sich als Buren vollkommen rein,
und sie gaben einem ganzen Mischlingsvolk das Leben — aber
sie gingen soweit, daß nicht nur die B a s ta rd k in d e r , sondern die
mit farbigen Frauen lebenden Bu r en sogar ausschieden aus ihrer
Gemeinschaft! Ich will nicht sagen, Verachtung für den Mann,
der sich ein Hottentottenweib oder ein Bastardmädchen nimmt ^
aber kein Verkehr mit ihm, keine Gemeinschaft, er bricht damit
die Brücke zwischen sich und seinem Volke. Seine Nachkommen
sind Eingeborene von Glied zu Glied. —
Vom Standpunkt aus endlich, daß dadurch einzelne Männer
und ein von ihnen aus deutscher Frau zu erwartender tüchtiger
Stamm uns verloren geht, von dem Gesichtspunkt aus begrüßt
auch unsereiner jede Maßregel, die die Mischung verhindert, Vorbeugen
ist besser als nachher behandeln! —
Daß die betreffenden weißen Männer meistens herabgezogen
werden, „verkaffern“, wie man sagt, das finden alle Kenner und berichten
alle Quellen. Daß es auch Ausnahmen gibt, und je gebildeter
die „Bastards“ werden, desto mehr, ist natürlich zuzugeben; den Kernpunkt
der ganzen F ra g e berührt das nicht.
Und nun nur noch das eine;
Daß man bei voller Wahrung der Intaktheit unserer Rasse
die auszuübende Härte, die den gebildeten E in z e lb a s t a r d trifft,
möglichst mildert, ist natürlich nur aufs dringenste zu wünschen!
Es kann kaum jemanden geben, dem hier in der deutschen
Heimat unser Bastardvölkchen so ans Herz gewachsen ist, wie
dem Verf., der es eben nun kennt, wie es hier daheim wohl
wenige kennen, der es draußen auch lieb gewonnen hat. Trotzdem
das ausgesprochene Votum: e s sind E in g e b o r e n e und
müs sen sol che b le ib e n und nie sol l te einer ode r e ine a u f g
enommen we rd en in uns e r e R a s s e . A b e r herausheben kann
man sie aus den anderen Eingeborenen — sie als deren beste
und das hat man getan. Sie haben mehr Rechte, Vorrechte:
Selbstverwaltung, eigenen R a t usw. Sie dürfen im Verband der
deutschen Schutztruppe dienen und werden dazu ausgebildet. Bei
dem ausgeprägten Stolz der Bastards sollte man dieses „dürfen“
gegenüber den anderen Eingeborenen noch viel mehr betonen,
man könnte geradezu an die gedienten Leute Abzeichen oder
dergleichen verleihen. Man hat sie vom Paßzwange befreit
und anderes mehr. Sie dürften ruhig eine Stufe über den anderen
Eingeborenen stehen. Falls sie sich dann bei guter, gerechter,
strenger und sie nicht verziehender Behandlung, bei ihnen entsprechender
Benützung wirklieh so entwickeln, wie zu erhoffen
und zu erwarten ist, werden wir in Zukunft in unserer Kolonie
ein kräftiges und arbeitsames Eingeborenenelement haben, neben
dem farm- und erdarbeitenden Ovambo und Herero, dem meiner
Meinung nach am wenigsten taugenden viehhütenden Hottentotten,
als eingeborene Handwerker und Handarbeiter, als Poljzeileute,
d. h. kleine Beamte, als , Leiter und Führer des gesamten Trosses
und Fuhrparkes von Regierung, Truppe und Privaten, zum Teil
als kleine Farmer in ihrem Bastardländ, in das auch alle Au s gedienten
zurückkehrten — ein sich wohlfühlende'r kleiner, uns
treu ergebener Stamm, auch noch nach Generationen:
d ie Na t ion der Bas tards . ;
Ergebnisse.
Wen$| nian die vorstehende Untersuchung der „Rehobother
Bastards“ überblickt, wird man nicht umhin können, zu sagen, eine
Bastarduntersuchung1, die Anthropologie e in e r 1 ganz typischen
Mischbevölkerung, ist doch auch lohnend! Wenn uns die Untersuchung
alter, reiner Stämme, sozusagen übrig gebliebener Reste
aus der Vorzeit des. Menschen, Bilder liefert von der F o rm, von
der An a tomi e , die die Menschheit oder. Teile davon besessen
haben oder noch besitzen, so lehrt uns die Bastardforschung ein
Stück von den V o r g ä n g e n , von der B io lo g i e , die die Menschheit
erlebt hat und noch erlebt. B e i d e s ist uns vonnöten!. Das
erste aber ist oft schon ausgeführt, das andere, die Bastardforschung,
ist recht stiefmütterlich behandelt worden. Möge das anders
werden, möge die Frage der Bastardierung innerhalb der Menschheit
nun einmal die ihr gebührende Beachtung finden, möge Arbeit
gB la b e r exakte, problembewußte Facharbeit einsetzen! —,
Die Hauptergebnisse dieser ersten größeren Bastardstudien
seien zum Schluß in ein paar Leitsätzen niedergelegt.
i . Die anthr.opolpgjsche Untersuchung der Rehobother Bastards
zeigt eine wohl charakterisierte, aber sehr stark variable Bevölkerungsgruppe.
Die anthropologischen Merkmale der beiden Stammrassen
kombinieren sich in der mannigfaltigsten Weise. Die Bastards
stehen im allgemeinen zwischen jenen. Die stärker europäisch
aufgekreuzte Gruppe hat mehr europäische und im Mittel dem
europäischen Mittelwert nähergerückte Merkmale, die stärker hottentottisch
aufgekreuzte umgekehrt.
Die Mischbevölkerung ist gesund, kräftig, sehr fruchtbar.
F is c h e r , Bastards. 2 0