
zwei: aufgeführt, und deren Enkel und Urenkel bilden heute eine
große Anzahl angesehener und vornehmer Familien; die Tüchtigkeit
des im Hererofeldzug gefallenen Hans Diergaart wurde
oben erwähnt. Die Familienliste enthält 13 Haushaltungsvorstände,
zusammen 31 männliche und 32 weibliche Personen. Auch hier
sieht man die (soziale) Auswahl der Familien, mit denen eheliche
Verbindungen eingegangen wurden, es sind die vornehmen van
W yk , Koopman, Beukes; dann hat eine Tochter einen Schotten
Mac Nap geheiratet, dessen Nachkommen durch ihr stärker europäisches
Gepräge der Familie nochmals zu Ansehen und Tüchtigkeit
helfen.
Familie Engelbrecht
(s. Stammbaum Nr. 13).
Au s Ostfriesland stammen die südafrikanischen Engelbrechts,'
Ende des 18. Jahrhunderts gab es nachweislich (V illie r s ) in Stellen-
bosch mehrere „Petrus“ in den Taufregistern, wovon einer wohl
die von der Bastardtradition als Stammvater verlangte Bur Pit
Engelbrecht ist, der eine Hottentottin heiratete. Die Familien
Engelbrecht haben es im allgemeinen nicht zu großem Wohlstand
gebracht, gehören zu den unteren sozialen Schichten. Sie verbinden
sich besonders mit den Vries und der einen Familie Claasen
(s. oben); aber auch Verbindung mit reiner Hottentottin kommt
vor. Das Wachstum der Familie ist kein' großes, die Familienliste
nennt 55 Seelen, die sich auf 10 Einzelfamilien verteilen.
Familie Gertze
(s. Stammbaum Nr. 2).
Die Familie Gertze nimmt eine Sonderstellung ein. Ihrer
eigenen Überlieferung nach war ihr Stammvater Jakob Gertze
nicht Bur — I der Name kommt unter den Buren nicht vor —
sondern ein Halbblut aus der Kapkolonie; sie behaupten, er sei
nicht Hottentotte, nicht Sulu, nicht. Betschuane gewesen, sondern
„Fremder“, „Malaye“, „Indier“. Seinen und einer Hottentottin
Sohn Samuel nahmen die Missionare. H ah n und K le in s c h m id t in
Dienst, sie konnten ihn ob seiner Sprachgewandtheit besonders
gebrauchen, er sprach holländisch, nama, herero und deutsch. Die
genannten Missionare brachten":: 1842 (mit Daniel Cloete, wie oben
erwähnt) diesen Samuel Gertze nach Windhuk, später nach Otjim-
bingue; er ließ seine Verwandten ;später nachkommen, sein Sohn'
ist heute emeritierter, sein Enkel gegenwärtiger Lehrer in Reho-
both; ein Zweig sitzt noch in Otjimbingue; hier ist noch eine
andere Familie Gertze, die „nicht“, das soll wohl heißen im nicht
bekanntem nahen Verhältnis verwandt ist mit den anderen, es sind
Nachkommen eines Pit Gertze.
Die Rehobother Gertzes bestehen aus zwei sehr kinderreichen
Familien, deren Söhne zum Teil aber selber schon wieder Kinder
haben. Der Wohlstand ist nicht gerade groß, dagegen die soziale
Höhe und das Ansehen recht gut, was auf den Zusammenhang
der Familie mit der Mission zurückzuführen ist, die kirchliche
Autorität hebt hier die Familie stark. Dadurch durfte sie mit den
besten Familien in Verbindung treten, mit v. W y k s und Koop-
mans.
Familie Isaak
(s. Stammbaum Nr. 7).
Über die Herkunft der Familie Isaak ist nichts bekannt.
Der Name kommt unter den alten Kapfamilien nicht vor, er könnte
leicht der europäische Name sein, den irgend ein Eingeborener
erhielt, so daß hier der Mannesstamm vielleicht nicht auf Buren
zurückgeht. ^ B ü i e Familie ist klein und nicht wohlhabend.
Familie de Klerk
, (s. .Stammbaum Nr. 20).
Von einem „de Clercq“ aus Straßkirchen stammten die „de
Klerks“ ab. Um 1790 gab’s mehrere „Bernhardus“, „Barend“, so
daß der angebliche Stammvater der Bastardfamilien, „Bernd“ wahrscheinlich
wird. Die Familie ist wenig stark, die Liste zählt in
fünf Haushalten 13 männliche und 12 weibliche Personen auf; einzelne
scheinen recht vermöglich. Sie sind mit Witboi, Vries, auch
Beukes verschwägert.
Familie Koopman
(s. Stammbaum Nr. 3).
Die zu der vornehmsten Familie gehörigen Koopmans gehen
auf einen Buren namens Samuel Koopman zurück1); ein solcher
wurde (V illie r ) im Jahre 1783 getauft, was der Zeit nach recht
gut für diesen Ahnherrn stimmen kann. Die Familie vermehrte
sich nicht so sehr stark wie viele andere; sie ist unter allen diejenige,
die mit den verschiedensten anderen Familien sich ehelich
verband und fast gar keine Verwandtenehen einging; die Kinder
des angesehenen Ratsherrn Willem Koopman z. B. haben gar
keinen Ahnenverlust bis Zum weißen Ahn hin, wohl der einzige
derartige Fall; es sind fünf Generationen. Es sind sehr wohlhabende
und vielleicht die gebildesten unter den Bastards, besonders
auch die Töchter.
1) Die Familientraditian spricht von Herkunft aus dem Griqualand — ' an sieb
wäre so etwas nicht unmöglich, wenn auch auffällig.