
des Hinterhauptvorsprunges zum Nacken führt (Taf. III, V, VII),
Bisweilen ist es ein sehr charakteristischer Knick am Inion (Taf. VII,
b ig . 4)* Diese starke Auswölbung wurde, stark ausgeprägt, nie
bei Individuen der Eu-Gruppe, überwiegend bei solchen der Hott-
Gruppe gefunden, bei Frauen und Männern etwa gleich oft i j l l
reine Hottentotten haben es sehr typisch.
An s Hinterhaupt schließt sich in allmählichem Übergang ein
„leicht gewölbter“ Scheitel an; „flach“ konnte er wohl nie genannt
werden, dagegen ist in etwa 1/4 der Fälle die Wölbung stärker:
und in etwa T/io sehr stark. Dann ist — aber das ist selten f g l
auch die quere Wölbung stark, so daß keinerlei Fläche da ist;
ganz gelegentlich kam auch so etwas wie kielartige Betonung der
Sagittallinie zur Beobachtung (z. B. Taf. VII, F ig. 2).. Starke Be- ,
tonung der Scheitelhöcke sah ich nie, dagegen treten die Stirnhöcker
hier und da deutlich hervor, aber bei beiden Geschlechten
dürfte das gleich sein ]■ (Taf. I, V II,3 X IX .)
■^-^2 Gegensatz zum sehr allmählichen Übergang vom Hinterhaupt
zum Scheitel markiert sich der Ansatz an die Stirne meist
sehr deutlich und stark. Denn nur selten ist die Stirne fliehend,
bei Frauen nur in 4»/0, bei Männern in 24% (z.' B. Taf. II, F ig. 3)’.
aber nie stark; die R e g e l ist vielmehr ein gerader aufrechter Stirnbau
und damit ein etwa recht winkeliges Ansetzen von Stirn und
Scheitel (z. B. Taf. V, F ig . 4);. daß sich dabei die Stirnhöcker
nicht noch deutlicher und noch regelmäßiger hervorheben, als es
der Fall ist, hängt mit der Stirnwölbung in querer Richtung zusammen,
mit dem oft beobachteten vollen und breiten Bau ihrer
mittleren Partie (s. Taf. V II, Fig. 3). A ll diese Merkmale sind
aus der Kombination von hottentottischen und europäischen Formen
leicht verständlich. Beim Hottentotten findet sich die volle, g e wölbte,
manchmal in der Mitte geradezu vortretende Stirn sehr
häufig, sie steigt in der R e g e l senkrecht auf (Taf.I). Eine M äßigung
erleidet das dann beim Bastard, wo gelegentlich die in querer
Richtung mehr gerade und flach verlaufende europäische Stirnbildung
mit jener wechselt.
Die Größen Verhältnisse des Kopfes zeigen nichts Auffälliges.
Die absolute Kopflänge beträgt für Bastardmänner 195,4 mm,
für Frauen 188,5 mm im Mittel.
Da die Kopflänge der Flottentotten 193,9 mm (Frau 189,0)
ist, die der Buren sicher nicht geringer als die der Badener ist,
welche 189 bzw. 179 mm (weiblich) beträgt, so bleibt das Maß der
Bastards bedeutend näher an dem der Hottentotten. Ja das Mittel
überschreitet um eine Kleinigkeit das aus meinen paar Messungen
festgestellte Maß der Hottentotten und wenn wir die einzelnen
Anthröpographische Ergebnisse. 73
Bastardgruppen allein nehmen, kommen Gruppenmittel vor (z. B.
Eu-Gruppe 196,3 mm, Hott-Gruppe 196,8 mm), die doch um einige
Millimeter größer sind als das größte Mittel einer der Stammrassen,
freilich der Unterschied ist immer noch sehr gering und die
Untersuchung der Hottentottenstammrasse mehr als dürftig!
Sollte sich eine Verlängerung des Bastardkopfes wirklich ergeben,
so wäre sie wohl als korrelativ, d. h. als Folge der gesteigerten
Körperlänge aufzufassen, eine, wie es scheint, feststehende Korrelation,
die ja mehrfach beobachtet ist (P it ta rd u. A.). Die
absolute Breite beträgt bei Bastards 148,7 mm (und 143,3 weiblich),
dieses Mittel und die der einzelnen Gruppen bleiben sicher in der
Mitte zwischen denen der Stammrassen, denn die Breite der g e messenen
Hottentotten ist im Mittel 143,9 (weiblich 139,7), das der
Badener 157,8 (weiblich 150,5), wovon für Buren (Holländer) einige
Millimeter abzuziehen wären, aber es ist weit über dem betreffenden
Bastardmaß. So ist älso an beiden absoluten Maßen nichts A u ffälliges
festzustellen, das zeigt sich dann natürlich auch in ihrem
gegenseitigen Verhältnis.
Der Längenbreitenindex der Bastards stellt sich geradezu
ideal in die Mitte zwischen den der Holländer und der Hottentotten.
Diese Vergleichsdaten sind allerdings nicht ganz leicht zü
erhalten. B o lk (1908) gibt an, daß 59% der holländischen B evölkerung
einen Index über 80 haben; 46% haben einen solchen von 79— 82,
das Gesämtmittel (4600 Männer) ist 80,3; die Mittel für einzelne
Provinzen schwanken von 77,8 bis 82,6. [D e n ik e r (1899) gibt als
Mittel für die Provinzen 79 bis 83,8 an.] Jedenfalls besteht eine
starke Neigung zur Meso- und Brachycephalie. Diese hohen Indexwerte
erreichen Bastards nicht. Ihr Mittel ist 75,8 (Frauen 76,7),
Sie t|eiben also — selbst wenn bei der Herkunft der Stammväter
einzelne Provinzen bevorzugt waren — unter dem holländischen
Index, denn nur 7 °/0 der holländischen Bevölkerung hat ähnlich
wie sie einen Index unter 76.
Andererseits sinkt ihr Index aber, wie folgende Tabelle zeigt,
auch nicht bis zu dem der Hottentotten.
Der Index der Hottentotten ist aus Schädeln durch Erhöhung
des Schädelindex um zwei Einheiten berechnet (nach sieben von
F r i t s c h , 18 von W e l c k e r , sechs von K r a u s e , fünf von E . S c hm id t ,
einem von S p e n g e l und fünf aus meinem Besitz) und nach meinen
Messungen an 15 Lebenden festgestellt worden, er wird im Mittel
zwischen 743 und 73 betragen.
Die Einreihung der Bastards derart, daß bei Männern und
Frauen die Eu-Gruppe sich — allerdings nur um ein wenig |||||