
4) Das treurig, oni een bastard te wees,'
Das treurig, om een bastard te wees,.1 ■
Want ider-een hat doch een skerp oog,
En al, wat weet, is di stem. -
Die Übertragung des nichts weniger wie tief empfundenen
Liedes lautet so:
1) Es ist angenehm ein Jüngling zu sein,
Es ist angenehm ein Jüngling zu sein,'
Als ich Jüngling war, hatte ich Geld Tn meinerTasche,
Aber nun bin ich alt und abgetan, '.
2) Tagsüber laufe ich auf den StfaSen umher,
Tagsüber laufe ich auf den Straßen umher,
Aber ich darf nicht ümschauen
Wie das den jungen Mädchen gleichsieht (?)
Sonst würde meine „Alte“ b?se auf jnich.
3) Es ist (wäre) besser, ein weißer Marim zu 'sein, ■>'.
Es ist besser, ein weißer Mahn zu sein,’
Dann spiel(t)e ich selber „Bas“ (Herr)
Und hätte Geld in meiner Tasche, :
Dann bliebe ich. wohl (fett) und gesund.
4) Es ist traurig, ein Bastard zu sein( ■
Es ist traurig, ein Bestard zu sein,
Weil ein jeder doch ein scheeles, (schiefes) Auge hat.
Und alles, was er-kann (weiß), ist'sein Lied (? 4 .’ die Stimme).
Es durfte doch noch mehr solcher und vor allem auch alter
Lieder unter den alten Bastards vorhanden sein, es wäre eine
lohnende Aufg abe für einen, der sie und ihre Sprache gu t kennt,
die alten Bruchstücke zu sammeln.
Über Melodie kann .ich, leider gar nichts sagen.
Ebenso erfuhr ich keine Sagen oder Märchen oder Erzählungen,
S c h o n k e n findet sie auch bei den Kapholländern sehr selten —
Diese lieben eigentlich nur die Bibel und Erbauungsbücher, sind
völlig einseitig geworden. (Dagegen siehe .unter „Geistergeschichten“.)
Sonstige Volksbelustigungen gibt es offenbar nur sehr wenige.
Ringelreihenverse, Kinderverse usw. gelang mir nicht zu sammeln,
ich. sah me Kinder etwas dergleichen- singen. Au ch die bei Kap-
hol ändern beliebten Scherzfragen und Rätsel scheinen hier zu
fehlen. — Spiele Erwachsener beobachtete ich1 nie|§|S Daß dagegen
das nach S ch o n k e n bei den Kapholländern völlig verpönte Pferderennen
beliebt ist und bei Festen stattfindet, dafür wurde ein Beispiel
bei der Schilderung der Hochzeit erwähnt.
Heilmittel gegen Krankheiten.
Wenden wir uns von den frohen Festen zu traurigen W ochen,
zu Krankheiten, so interessieren da allerlei Heilmittel, die das V olk
anwendet. Darin steht ja das Volk bei uns auf keiner wesentlich
höheren Stufe als der Hottentott, so daß es im einzelnen schwer
wird, die Quelle der Bastardbräuche zu erkennen').
Manche Krankheiten können angehext werden, besonders von
alten Hottentotten — Männern! (das erinnert mehr an den Zauberer
dßr Hottentotten als an die deutsche Hexe), sonst kommen sie
eben; und glücklicherweise hat man viel Heilmittel dagegen. Das
Massieren spielt auch hier eine große Rolle, bald als solches, bald
unter der fo rm des Einreibens und Einschmierens. Eine ganze
Reihe Erkrankungen, vor allem alle rheumatischen, dann Zerrungen
usw. werden mit Kataplasma behandelt. Warme Kuhmistumschläge
sind da das Hauptmittel; bei Gelenkschwellung und
Schmerzen im Fuß muß der Patient in einen heißen Magen einer
eben geschlachteten K u h hineintreten. In einem Falle von chronischem
Kniegelenksrheumatismus wurde das K n ie in einen Eimer
von Kuhmist gesteckt, der mit Sand und Wasser angerührt und
erwärmt, war. A ll diese Dinge kommen oder kamen auch bei uns
vor; verderblich wirkt es wohl, wenn solche Kuhmistumschläge
auf ein entzündetes A u g e (Conjunctivitis) ge legt wurden, wie ich
es sah. Bei Wassersucht mußte (nach gütiger Mitteilung des Herrn
Dr. S ch e b en) der Patient in frischabgezogene und mit Kuh- oder
Bockmist bestrichene Felle junger Zieglein gehüllt werden,
S c h u l t z e erzählt dasselbe von Hottentotten. — Auch warme Steine,
die auf Herz und Magen ge legt werden, wirken wohl wie ein
Breiumschlag. Dann gibt es allerhand Salben. Die größte Rolle
spielen dabei Straußeneierschalen. Geröstete solche Eierschalen
werden auf dem Reibstein zerrieben, in einem Fall mit Wasser zu
einem Brei angemacht und auf den K op f aufgelegt (bei Fieber);
ein andermal mit Fett zu einer Salbe angerührt und auf Augen
aufgelegt bei Bindehautkatarrh.
Sicher nicht unwirksam ist folgende Salbe, die auf Brandwunden
aufgelegt wurde: Geröstete Knochen (Kalk!) werden gemahlen,
mit Fett und roter Ockererde zu einer Paste vermengt
und aufgelegt, es entspricht unserem Gebrauch von K a lk und Öl.
Die Benützung der Straußeneier ist natürlich hottentottisch, dagegen
spinnt sich alter deutscher Aberglaube fort (der bei uns heute noch
sehr lebendig ist), wenn man Kindern gegen „schlimme A u g en “
1) S. van Andel (Janus 15. 1910).